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Das fünfte Zeichen

Titel: Das fünfte Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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ich dir schon sagte, ist es das Beste für uns beide, wenn du das nicht weißt. «
    » Tut mir Leid, ich hab nicht mehr daran gedacht. «
    Pause.
    » Wir … äh … machen mit der Überprüfung der Bilder we i ter «, sagte Beate. » Bjørn bekommt noch Teilnehmerlisten von Reisegruppen, die zu den Tatzeitpunkten der anderen Morde im Frognerpark waren. «
    Harry legte mit einem Grunzen auf, das Beate als Dank deut e te.
     
    H arry drückte Daumen und Zeigefinger fest auf die Augenwi n kel zu beiden Seiten der Nasenwurzel. Zusammen mit den zwei Stunden am Morgen hatte er in den letzten drei Tagen sechs Stunden geschlafen. Und er wusste, es konnte lange dauern, bis er mehr Schlaf bekam. Er hatte von Straßen geträumt. Hatte die Karte aus seinem Büro vor dem inneren Auge vorbeigleiten sehen und von Straßennamen in Oslo geträumt. Sons Gate, Nittedalgata, Sørumgata, Skedsmo gata, all den winzigen Gassen in Kampen. Und dann war er in einen Traum hinübergeglitten, in dem es Nacht war, Schnee fiel, er eine Straße in Grünerløkka entlangging (Markveien? Toftes Gate?). Am Straßenrand stand ein roter Sportwagen, in dem zwei Personen saßen. Im Nähe r kommen hatte er erkannt, dass eine davon eine Frau mi t e inem Schweinekopf und einem altmodischen Kleid war. Er hatte ihren Namen gerufen, hatte Ellen geschrien. Doch als sie sich umdre h te und den Mund öffnete, um ihm zu antworten, war dieser voller Kies gewesen, der herausrieselte. Harry bewegte den steifen Nacken nach rechts und links.
    » Hören Sie mal zu «, sagte er und versuchte Blickkontakt mit Sven Sivertsen aufzunehmen, der auf der Matratze am Boden lag. » Die Frau, mit der ich gerade telefoniert habe, hat für Sie und mich einen ganzen Apparat in Gang gesetzt. Sie riskiert, ihren Job zu verlieren und sogar wegen Beihilfe eingelocht zu werden. Ich brauche etwas, mit dem ich ihre Nerven ein bisschen beruhigen kann. «
    » Wie meinen Sie das? «
    » Ich will, dass Sie eine Kopie der Bilder von Ihnen und Wa a ler in Prag zu sehen bekommt. «
    Sivertsen lachte. » Sind Sie schwerhörig, Harry? Ich habe doch gesagt, dass das mein einziger Trumpf ist. Wenn ich den jetzt ausspiele, können Sie die Aktion › Rettet Sivertsen ‹ gleich abblasen. «
    » Vielleicht tun wir das viel früher, als Ihnen lieb ist. Die haben ein Bild von Ihnen im Frognerpark aufgestöbert, vom Samstag. Aber keines von dem Tag, an dem Barbara Svendsen getötet wurde. Ganz schön seltsam, wo die Japaner diesen Springbru n nen doch den ganzen Sommer über mit ihren Blitzlichtern bombardieren, finden Sie nicht? Das wirft jedenfalls ein schlechtes Licht auf Ihre Geschichte. Deshalb will ich, dass Sie Ihre Freundin anrufen und sie bitten, dieses Bild an Beate Lønn von der Kriminaltechnik zu mailen oder zu faxen. Sie kann Waalers Gesicht unkenntlich machen, wenn Sie meinen, dass das Ihr Trumpf ist. Aber ich will ein Bild von Ihnen und einem anderen Kerl auf diesem Platz. Einem Kerl, bei dem es sich um Tom Waaler handeln könnte. «
    » Wenzelsplatz. «
    » Egal. Sie hat eine Stunde Zeit. Ab jetzt. Klappt es nicht, ist unsere Abmachung Geschichte, verstanden? «
    Sivertsen blickte Harry lange an, ehe er antwortete. » Ich weiß nicht, ob sie zu Hause ist. «
    » Sie arbeitet nicht «, sagte Harry. » Besorgte, schwangere Lebensgefährtin. Die ist zu Hause und wartet auf einen Anruf von Ihnen, oder? Wollen wir mal für Sie hoffen. Noch neunun d fünfzig Minuten. «
    Sivertsens Blick schweifte durch den Raum, landete aber schließlich wieder bei Harry. Er schüttelte energisch den Kopf. » Ich kann nicht, Hole. Ich will sie da nicht mit reinziehen. Sie ist unschuldig, hat nichts mit der Sache zu tun. Vorläufig weiß Waaler nichts von ihr oder wo wir wohnen, doch wenn die Sache schief geht, wird er sie finden. Und dann wird er sie sich auch vorknöpfen. «
    » Und was wird sie davon halten, allein mit einem Kind in Prag zu sitzen, dessen Vater eine lebenslange Haftstrafe wegen vierfachen Mordes verbüßt? Pest oder Cholera, Sivertsen? « Er schaute Sivertsen in die Augen. » Achtundfünfzig. «
    Sivertsen verbarg das Gesicht in seinen Händen. » Scheiße … «
    Als er wieder aufblickte, hielt Harry ihm das Handy unter die Nase. Er biss sich auf die Unterlippe. Dann nahm er das Tel e fon. Wählte eine Nummer. Presste das rote Handy an sein Ohr.
    Harry sah auf die Uhr. Der Sekundenzeiger hackte weiter. Sivertsen rutschte unruhig hin und her. Harry wartete zwanzig Sekunden. » Und? «
    »

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