Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
bedeutete dies, dass das Alphabet gegen alternierende Buchstaben der Schlüsselzeile aufgereiht war. Am Ende angekommen, fing es einfach wieder von vorne an, bis alle Plätze ausgefüllt waren:
Gegen die Zahlen von Sechsundzwanzig bis Eins rückwärts ergab dies einen vollkommen anderen Schlüssel. «Okay», murmelte er. «Und los geht’s, noch einmal.» N 18 und U 11 R lautete der Anfang des Codes. Basierend auf dem neuen Schlüssel, konnte N entweder für B, C, G oder K stehen; 18 hingegen konnte nur E sein. Beim zweiten Wort konnte U für Q oder V stehen, die 11 nur für U und das R für ein E, F, J oder M.
Er starrte konzentriert auf seine Kritzeleien und fühlte sich ein wenig schneeblind. Doch dann kam ihm ein neuer Gedanke. Moment mal. Eine Bedeutung nahm Gestalt an. Aus den möglichen Buchstabenkombinationen konnte er zwei sinnvolle französische Wörter bilden: CE QUE.
Er schrieb den neuen Schlüssel ein wenig sauberer auf, sodass sich damit leichter arbeiten ließ:
Als er den auf diese Weise niedergeschriebenen Schlüssel benutzte, enthüllte sich die verborgene Botschaft rasch, und einzelne Wörter wurden erkennbar.
Übersetzt bedeutete dies:
DAS WONACH IHR SUCHT
IST DER SCHATZ DER KATHARER.
Bens Begeisterung über seine Entdeckung war so groß, dass sie ihn mit neuer Energie beflügelte. Er blätterte durch die Seiten von Rheinfelds Notizbuch und suchte nach weiteren Botschaften, die mehr Licht auf das werfen konnten, was er herausgefunden hatte.
Am unteren Rand der Seite, auf der er das verschlüsselte Wort TRESOR gefunden hatte, stand ein Block aus drei weiteren verschlüsselten Ausdrücken.
22 E 18 T 22 E 18 I – 26 – T 12 U 20 A 18. Das Muster erschien vertraut. Doch als er seinen Schlüssel anwenden wollte, um die Nachricht zu entschlüsseln, sank seine Zuversicht wieder.
Wie er es auch anstellte, es ergab einfach keinen Sinn. COEICSEW A IHVDRE?
Also schön, du alter Bastard, so einfach lasse ich mich nicht abschütteln . Anscheinend liebte Fulcanelli diese spitzbübischen Tricksereien. Ben drehte den Schlüssel um, die Zahlen vorwärts und das alternierende Alphabet rückwärts. Was zu einem völlig anderen Ergebnis führte.
Indem er die Zeile durchging und unpassende Buchstaben durch andere aus den vertikalen Spalten ersetzte, war er mit einem Mal imstande, lesbare französische Wörter zu erzeugen.
CHERCHEZ A …
Suchet in … Das letzte Wort stellte ihn jedoch weiterhin vor Rätsel. Es konnte RHEDIE , WHEDIE , WEHDAE , RHEDAE oder noch merkwürdiger lauten, beispielsweise CHJKE , was offensichtlich überhaupt keinen Sinn ergab.
Er kratzte sich am Kopf. Cherchez à … Nach dem Kontext zu urteilen, musste das mysteriöse dritte Wort ein Ortsname sein. Sucht bei … irgendwo . Er nahm seine Karte von Frankreich zur Hand und ging sämtliche möglichen Alternativen darauf durch, doch er fand nichts. Plötzlich fiel ihm ein, dass er unten in der Eingangshalle der Pension eine Auswahl an regionalen Fremdenführern gesehen hatte. Er rannte die Treppe hinunter und kaufte bei seiner Wirtin ein Reisehandbuch, in dem jede Ortschaft des Languedoc zumindest erwähnt wurde. Auf dem Weg zurück in sein Zimmer blätterte er bereits im Index. Doch auch hier Fehlanzeige. Keiner der möglichen Namen existierte.
«Verdammt!» Er schleuderte das Buch wütend durch das Zimmer. Es öffnete sich mitten in der Luft, prallte gegen die Wand und riss beim Herunterfallen eine Vase vom Kaminsims. Die Vase zerschellte am Boden. « Verdammt! », brüllte er noch wütender.
Dann kam ihm ein Gedanke, und sein Ärger war augenblicklich vergessen. Was war mit dem Code, den Rheinfeld in Annas Aufzeichnung ständig wiederholt hatte? Versteckte sich dort die Antwort? Er schlug seinen Notizblock auf und entschlüsselte die fünf Buchstaben. Als er das Ergebnis sah, lachte er beinahe auf.
KLAUS
Also hatte Rheinfeld, der arme Teufel, den Code geknackt. Ben fragte sich, ob der Deutsche wahnsinnig geworden war aus Frustration darüber, dass er den Rest nicht gewusst hatte. Er fing an zu verstehen, wie sich der Mann gefühlt haben musste.
Während er leise vor sich hin fluchend die Porzellanscherben einsammelte und das verschüttete Wasser aufwischte, kam ihm unvermittelt ein weiterer Gedanke. Was für ein Idiot – natürlich !Er ließ alles stehen und liegen, rannte zu seiner Tasche und kramte darin herum, bis er die gefälschte mittelalterliche Karte des Languedoc gefunden
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