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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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vier Jahren.»
    «Indem du verschwundene Angehörige zu denen zurückbringst, die sie lieben, versuchst du, die Wunden zu heilen, die Ruths Verlust geschlagen hat.»
    Ben nickte. «Jedes Mal, wenn ich jemanden sicher nach Hause zurückgebracht hatte, trieb es mich weiter zum nächsten Auftrag. Es war wie eine Sucht. Das ist es immer noch.»
    Pascal Cambriel lächelte. «Du hast sehr viel Schmerz erlitten, mein Freund. Ich freue mich, dass du mir genügend vertraust, um darüber zu sprechen, Benedict. Vertrauen ist ein großer Heiler. Vertrauen und Zeit.»
    «Die Zeit hat nichts geheilt», entgegnete Ben. «Der Schmerz wird dumpfer, aber er sitzt immer noch ganz tief.»
    «Du glaubst, indem du das Heilmittel für das kleine Mädchen Ruth findest, kannst du den Dämon der Schuld vertreiben.»
    «Ich hätte den Auftrag sonst nicht angenommen.»
    «Ich hoffe, du hast Erfolg, mein Sohn, um des Mädchens willen und um deiner selbst willen. Aber ich denke, dass wahre Erlösung, wahrer Frieden von tiefer innen kommen muss. Du musst lernen zu vertrauen. Dein Herz zu öffnen und dich selbst wieder zu lieben. Nur dann werden deine Wunden heilen, mein Sohn.»
    «Wie Sie das sagen, klingt es ganz einfach.»
    Der Priester lächelte. «Du hast dich bereits auf den Pfad begeben, indem du mir dein Geheimnis gebeichtet hast, mein Sohn. Die Erlösung liegt nicht darin, deine Gefühle zu begraben. Es mag schmerzen, das Gift aus der Wunde zu saugen, weil wir dabei unserem Dämon von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Aber wenn er erst heraus und freigelassen ist, finden wir unseren Frieden.»
     
    Wachs tropfte Ben auf die Hand, als er in die kleine Kirche von Saint-Jean schlich. Die Tür war niemals abgesperrt, nicht einmal um zwei Uhr morgens. Seine Beine waren noch immer schwach und zittrig, als er nach vorn zum Altar ging. Überall ringsum tanzten die Schatten an den Wänden des leeren, stillen Gebäudes. Direkt vor dem Altar sank er auf die Knie, und das Licht der Kerze fiel auf den glänzenden Leib der Christusstatue über ihm.
    Ben senkte den Kopf und betete.
     
    Die Spur führte Luc Simon nach Süden. Sie war kaum zu übersehen – Leichen und Kugeln pflasterten den Weg.
    Ein Bauer in Le Puy hatte Schüsse gemeldet und zwei Fahrzeuge gesehen, die sich auf Feldwegen eine Verfolgungsjagd geliefert hatten. Als die Polizei die Stelle entdeckte, wo der Schusswechsel stattgefunden hatte, fand sie drei Tote, zwei von Kugeln durchsiebte Wagen, Waffen und überall auf der Erde Patronenhülsen. Der Peugeot war nicht auf einen Besitzer zugelassen, und der BMW war vor mehreren Tagen in Lyon als gestohlen gemeldet worden.
    Interessanter jedoch waren die Fingerabdrücke, die sie in dem silbernen Peugeot mit der Pariser Nummer fanden. Sie gehörten Roberta Ryder. Und unter den vielen Patronenhülsen im Gras gab es achtzehn Stück vom Kaliber 9   mm, die aus demselben Browning stammten wie jene, die in dem schwarzen Mercedes und am Ufer der Seine gefunden worden waren.
    Genauso gut hätte Ben Hope seinen Namen in einen Baum ritzen können.

Kapitel 36
Institut Legrand,
in der Nähe von Limoux,
Südfrankreich, drei Monate zuvor
     
    «Ach, du heilige Schande – sieh nur, Jules! Er hat es schon wieder getan!»
    Klaus Rheinfelds Gummizelle war über und über besudelt mit Blut. Als die beiden psychiatrischen Krankenwärter den kleinen, würfelförmigen Raum betraten, blickte der Insasse von seinem Werk auf wie ein Kind, das bei einem verbotenen Spiel erwischt wurde. Sein runzliges Gesicht legte sich in Lachfalten, und sie sahen, dass er sich zwei weitere Zähne ausgeschlagen hatte. Er hatte seine Pyjamajacke ausgezogen und die Zähne dazu benutzt, die merkwürdig geformte Wunde auf seiner Brust wieder zu öffnen.
    «Scheint so, als wäre es an der Zeit, die Dosis wieder zu erhöhen», murmelte der verantwortliche der beiden Wärter, während Rheinfeld aus der Zelle geführt wurde. «Gib dem Reinigungspersonal Bescheid», wies er dann seinen Assistenten an. «Ich gebe ihm einen Schuss Diazepam und stecke ihn in saubere Klamotten. Die Nägel müssen außerdem ganz kurz geschnitten werden. Er kriegt in ein paar Stunden Besuch.»
    «Wieder diese italienische Frau?»
    Rheinfeld spitzte die Ohren bei der Erwähnung von Besuch. «Anna!», heulte er. «Anna … ich mag Anna. Anna ist meine Freundin.» Er spuckte die Wärter an. «Euch hasse ich.»
    Zwei Stunden später saß ein ruhiggestellter Klaus Rheinfeld im sicheren Besucherzimmer des

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