Das Garten Abc
Pflanzgefäßen noch verschönert. Zwischen dem Garten von Versailles und dem Eckchen auf einer Terrasse oder einem Balkon als Extremen liegt eine ganze Welt voller Möglichkeiten und eine faszinierende Vielfalt an Töpfen, Kübeln, Kästen, Ampeln, Becken, Wannen, Trögen und Kisten, die darauf warten, den verschiedensten Kräutern Heimat und Existenzgrundlage zu bieten.
Ein Kräutergarten ist selten ein bloßer Nutzgarten, bei dem es nur darauf ankommt, frische Kräuter in die Küche zu liefern. Ein Kräutergarten ist immer ein bisschen geheimnisvoll, kaum jemand kann sich seinem Zauber aus Duft und Schönheit entziehen, und das gilt auch für den Kräutergarten in Töpfen. Diesen Umstand sollte man bei der räumlichen Anordnung der Kräutertöpfe nicht außer Acht lassen. Selbst ein winziger Topfgarten aus nur wenigen Behältnissen soll nicht alle seine Geheimnisse schon auf den ersten Blick preisgeben. Schon mit der überlegten Anordnung der Töpfe kann man einen gewissen Spannungseffekt erzielen.
Die erste Überlegung, noch bevor man sich über Größe und Form der Behältnisse und die gewünschten Kräuter Gedanken macht, sollte der realistischen Abschätzung des verfügbaren Raumes gelten. Im Garten ist das vielleicht weniger wichtig, aber auf Balkon und Terrasse ist der Platz meist begrenzt und sollte daher optimal genutzt werden.
Zwei Grundsätze für die Gartengestaltung gelten uneingeschränkt auch für den Topfgarten: Alle Bereiche sollen leicht zugänglich sein und die Anlage soll einem zuvor ausgetüftelten Plan folgen. Das mag selbstverständlich erscheinen, aber zur Planung gehören auch einfach Dinge wie etwa die gute Erreichbarkeit aller Pflanzgefäße beim Wässern oder die Berücksichtigung von Fenstern oder anderen Teilen des Hauses oder des Gartens, zu denen man öfters Zugang benötigt.
Höhe und Höhenunterschiede der Kräuter sind ein weiterer Gesichtspunkt, der in die Planung einbezogen werden muss. Manche Kräuter wie etwa Kapuzinerkresse oder Petersilie erreichen nur eine geringe Höhe, während beispielsweise Pfefferminze oder Zitronenmelisse zu recht ansehnlicher Größe heranwachsen können.
Die Planung in Detail
Pflanzbehälter sind für den Garten doppelt wertvoll. Zum einen kann man damit schnell etwas Reizvolles schaffen, zum anderen können Kräuter in Töpfen auf Dauer wunderschöne Akzente im Ganzen des Gartens setzen. Das kann im Zusammenspiel mit anderen Pflanzen oder Gestaltungselementen des Gartens sein, genauso aber als eigenständiger Blickfang. Auf einem Rasenstück vor der Garagenwand etwa kann ein Ensemble aus zwei oder drei Kräutertöpfen ein bemerkenswertes Gestaltungselement sein.
Die Unterscheidung zwischen zeitweiligem oder dauerhaftem Standort eines Pflanzbehälters bestimmt dessen Größe. Soll der Kräutertopf leicht an einen anderen Platz gebracht werden können, darf er nicht zu groß und zu schwer sein. Gerade bei Kräutern ist dieser Aspekt wichtig, weil sie unter Umständen im Jahreslauf je nach Witterungsbedingungen den Standort wechseln sollten. Und selbst winterharte mehrjährige Kräuter brauchen einen Frostschutz. In der Topfkultur sind sie durch die geringe Isolierschicht des Substrates viel stärker dem Frost ausgesetzt als Kräuter im Beet.
Leitmotiv, Farben und Formen
Bei der Gestaltung des Kräuter-Topfgartens ist es sinnvoll, sich ein Leitmotiv zugrunde zu legen, beispielsweise „duftende Kräuter“, „Küchenkräuter“ oder „Heilkräuter“. Es hat wenig ästhetischen Reiz, einfach Topf an Topf zu stellen und alles durcheinander wachsen zu lassen. Zur Einteilung der Kräuter in Heil- oder Küchenkräuter muss natürlich gesagt werden, dass viele Kräuter auf Grund ihrer Eigenschaften zu beiden Gruppen gehören. Salbei beispielsweise macht sich in der Küche gut zu Lamm oder Geflügel, ist aber auch für den Salbeitee bei Halsschmerzen empfehlenswert.
Bei der Gestaltung Ihres Kräuter-Refugiums kommt es auf Kontraste in Farbe und Form an. Pflanzen Sie daher Kräuter mit unterschiedlichen Blattfarben und kombinieren Sie die verschiedenen Kräuter immer wieder anders. Vergessen Sie nicht, Duftpflanzen und Heilkräuter in die Gestaltung mit einzubeziehen. Die Anlage soll gefällig sein und dem Auge ein spannungsreiches Bild bieten. Im Gegensatz zur Pflanzung im Beet lässt der Topfgarten rasche Veränderungen zu: Man braucht bloß die Töpfe umzustellen. Diese Möglichkeit sollte man großzügig nützen. Oft findet man erst
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