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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Neuhold
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wachsen und die tägliche Kost einer vierköpfigen Familie mit frischer Würze verfeinern, benötigt kaum mehr als einen Quadratmeter Pflanzfläche.
    Die Kultur von Kräutern in Töpfen und sonstigen Behältnissen hat eine lange Geschichte. In der klassischen Antike – im alten Griechenland und im Römischen Reich – zierten die Innenhöfe der Villen eine Vielzahl von Amphoren, steinernen oder tönernen Vasen und flachen Schalen. Der Großteil davon war mit Kräutern bepflanzt, manche natürlich auch mit Blumen. Schon damals dürften die Topf-Gärtner keine klare Trennungslinie zwischen Kräutern und Blumen gezogen haben. Es ist auch kaum möglich. Die Ringelblume etwa ist eine Blume, ganz klar, aber zugleich ein segensreiches Heilkraut, wie jeder weiß, dessen Brandblasen die Ringelblumensalbe geheilt hat. Andrerseits entwickeln viele Kräuter Blüten von einer Schönheit, die den raffiniertesten Blumenzüchtungen um nichts nachstehen. Und wer eine geruhsame Mittagsstunde zwischen Minze, Melisse, Salbei und Lavendel verbringt, wird wie einst Petronius flehen: „Oh ihr Götter, lasst mich ganz Nase sein!“

Vor- und Nachteile der Topfkultur
    Ein Kräutergarten in Töpfen kann dort platziert werden, wo man ihn gerade haben will. Man braucht nicht erst nach einem geeigneten Stück Boden zu suchen. Weniger attraktive Standorte im Garten werden mit einigen geschickt arrangierten Kräutertöpfen optisch aufgewertet. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Behälter dort hin stellen kann, wo die Bedingungen für die darin wachsenden Kräuter optimal sind. Für windempfindliche Gewächse findet sich bestimmt ein windgeschütztes Plätzchen. Und jene Kräuter, die den Halbschatten der prallen Sonne vorziehen, bekommen eben dort ihren Platz. Wenn man nicht gar zu große Behälter wählt, können die Töpfe und Kästen leicht bewegt werden. Man kann unabhängig vom Wetter pflanzen, und wenn ein gar zu heftiges Unwetter droht, kann man die Pflanzen in ihren Behältnissen in einen Schuppen in Sicherheit bringen.
    Die Kräutergärtnerei in Töpfen ermöglicht auch Pflanzen zu ziehen, die für den Bodentyp, der im Garten vorherrscht, ungeeignet sind. Mischt man das für die jeweilige Pflanze geeignete Substrat und füllt es in den Topf, so hat die Pflanze ihre idealen Bodenbedingungen. So können Sie in einem Gebiet mit vorwiegend alkalischen Gartenböden problemlos Kräuter ziehen, die einen sauren Boden benötigen. Die meisten Kräuter lieben einen sandigen Boden mit guter Drainage, und ihnen diesen zu bieten, ist mit der Topfkultur auch dann kein Problem, wenn der Gartenboden lehmig ist. Und schließlich sind die Kräuter in der Topfkultur auch wesentlich besser gegen Schädlinge, Krankheiten und unerwünschte Beikräuter geschützt. Selbst die Nacktschnecken haben es deutlich schwerer, an Ihre Kräuter zu kommen, als im freien Beet.
    Unübersehbar sind die Vorteile der Topfkultur natürlich für jene, die keinen Garten haben. Für sie ist die Topfkultur die einzige Möglichkeit, eigene Kräuter zu ziehen.
    Natürlich gibt es selten Vorteile, wo es nicht auch Nachteile gibt. So ist es von entscheidender Bedeutung für das Gedeihen der Kräuter, das richtige Substrat in die Behälter zu füllen. Die meisten Kräuter brauchen einen sandigen, nährstoffarmen Boden. Weil die Kräuter aber nicht ganz auf Nährstoffe verzichten können und jene in der verhältnismäßig geringen Substratmenge in einem Topf meist nach einer Saison aufgebraucht sind, sollte man bei mehrjährigen Pflanzen das Substrat in jedem Frühjahr wechseln. Alle Kräuter, egal welche Ansprüche sie sonst noch haben, sind sehr empfindlich gegenüber Staunässe. Das Behältnis muss deshalb auf jeden Fall über eine gute Drainage verfügen.
    Der größte Nachteil der Topfgärtnerei hat mit dem Wässern zu tun. Die Pflanzen in einem Behälter haben keinerlei Möglichkeiten, irgendwelche Wasserreserven anzuzapfen. Sie müssen daher mäßig, aber regelmäßig gewässert werden. Die Erde in den Töpfen trocknet besonders an heißen Sommertagen sehr rasch aus. Unter diesen Bedingung wird man die meisten Kräuter zweimal täglich, morgens und abends, behutsam gießen müssen. Und weil die Gießkanne die schonendste Art des Gießens ist, erfordert das Wässern der Kräuter einiges an Handarbeit.

Optimale Raumnutzung
    Selbst auf der kleinsten Fläche hat wenigstens ein Topf Platz. Auch die großartigsten Gärten der Welt werden mit der überlegten Anordnung von

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