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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Neuhold
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Kamille.
    * Die obere trockene Zone mit magerem, sandigem Boden, der wegen der guten Drainage auch nach Regen bald wieder trocken ist. Weil es der oberste Teil der Spirale ist, gibt es den ganzen Tag über Sonne. Das ist der ideale Platz für jene Kräuter, die aus dem Mittelmeerraum stammen: Thymian, Salbei, Rosmarin, Lavendel – um einige Beispiele zu nennen.
     

 
    Die Übergangsbereiche zwischen der unteren und mittleren sowie der mittleren und oberen Zone bieten ihrerseits wieder bestimmten Kräutern bestmögliche Bedingungen. Das Johanniskraut etwa findet seinen idealen Platz im Übergangsbereich zwischen der normalen und trockenen Zone. Liebstöckel, das „Suppenkraut“, fühlt sich dagegen am Übergang zwischen der feuchten und der normalen Zone am wohlsten.
    Die Kombination dieser höchst unterschiedlichen, für jedes Kraut artgerechten Standorte auf kleinstem Raum ist der einzigartige Vorteil der Kräuterspirale. Sie ist ein penibel durchdachtes System, und sie hat ihren Ursprung in der Permakultur.

Die Planung der Kräuterspirale
    Der beste Zeitpunkt für den Bau einer Kräuterspirale ist das zeitige Frühjahr. Das hängt mit den Pflanzzeiten für winterharte Kräuter zusammen – zwischen Mitte März und Mitte Mai. Nicht winterharte Kräuter dürfen erst nach den Eisheiligen die Spirale besiedeln, also ab Mitte Mai. Dann ist die Frostgefahr vorbei. Baut man die Kräuterspirale im Frühjahr, so haben die jungen Kräuter den ganzen langen Sommer Zeit, sich kräftig zu entwickeln. Man kann sich bereits im ersten Jahr am Wachstum der Kräuter erfreuen und sie ernten.
    Auch im Herbst ist der Bau einer Kräuterspirale möglich und sinnvoll. Zwischen Mitte September und Mitte November kann man winterharte Kräuter noch bedenkenlos ins Freie pflanzen. Man kann dann im folgenden Frühling beobachten, wie die Bepflanzung der Spirale allmählich zum Leben erwacht.
    Egal, ob Sie die Spirale im Frühling oder im Herbst bauen, es sollten jedenfalls zwischen dem Bau der Spirale und deren Bepflanzung einige Regengüsse für die Festigung des Erdreichs sorgen. Man kann dann, falls nötig, noch etwas Sand, Kompost und Erde nachfüllen.
    Für den Standort der Spirale gibt es keine Kompromisse: Es muss der sonnigste Platz des Gartens sein! Ideal ist, wenn Sie zusätzlich die Wärmerückstrahlung einer hellen Hauswand ausnützen können. Bauen Sie die Spirale nahe am Haus, so erfüllen Sie zusätzlich eine traditionelle Forderung an einen Küchengarten: Möglichst kurze Wege zwischen Beet und Küche.
    Natürlich braucht die Kräuterspirale einen windgeschützten Standort. Einen natürlichen Windschutz bieten Hausmauer, Hecken und Sträucher. Fehlt dieser natürliche Windschutz, so können Sie in der Hauptwindrichtung – in unseren Breiten meist Ost oder West – hochwachsende Pflanzen setzen. Mit einer Reihe Bohnen, Erbsen oder Sonnenblumen können Sie Ihre Spirale gut abschirmen. Weil diese „Schirmpflanzen“ aber keinen Schatten auf die Spirale werfen dürfen, sollte man die Schattenlänge dieser Pflanzen sorgfältig abschätzen und sie so weit von der Spirale entfernt setzen, dass der Schatten die Spirale nicht erreichen kann.
    Damit eine Kräuterspirale die unterschiedlichen Standortbedingungen auch tatsächlich bieten kann, braucht sie eine bestimmte Größe. Ideal ist ein Durchmesser von 2,5 Metern und eine Höhe von 80 cm. Eine Spirale in dieser Größe bietet etwa 15 bis 18 verschiedenen Kräutern Platz und beste Bedingungen. Eine kleinere und niedrigere Spirale sieht zwar auch sehr hübsch aus. Die verschiedenen Kleinklimazonen können sich auf zu engem Raum jedoch nicht so gut ausbilden.
    Die übliche Grundform der Kräuterspirale besteht aus einer Steinmauer, die sich in eineinhalb Windungen nach innen zur Spirale dreht. Ob Sie die Rechts- oder Linksdrehung wählen, bleibt Ihnen überlassen. Allerdings wird die Rechtsdrehung als harmonischer empfunden und kommt auch in der Natur weitaus häufiger vor. So dreht beispielsweise nur eines von 20.000 Schneckenhäusern seine Spirale nach links!
    An Baumaterial brauchen Sie für die Kräuterspirale Natursteine, und zwar möglichst solche, die kalkhaltig sind. Auch in Quaderform behauene Sand-, Kalksand- oder Feldsteine sind gut geeignet. Die Menge sollte, bezogen auf eine Spirale mit 2,5 Metern Durchmesser, ausreichen, um eine Fläche von gut fünf Quadratmetern damit zu belegen. Die einzelnen Steine sollten mindestens faustdick und höchstens so groß sein, dass

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