Das Garten Abc
den ersten Blick scheinen mag und bietet eine Reihe von Vorteilen – ganz abgesehen davon, dass es etwas seltenere Kräuter kaum als Jungpflanzen gibt. Samen dagegen sind sogar von exotischen Kräutern zu bekommen.
In der Natur säen sich die Kräuter selbst aus, die Samen fallen direkt in das Erdreich, um dort zu gegebener Zeit zu keimen. Für den Kräutergarten, egal ob im Beet oder in Töpfen, ist es sinnvoller, die Samen unter besten Bedingungen in der Anzuchtschale keimen zu lassen. Die schönsten und kräftigsten Keimlinge werden dann in Beet oder Topf gesetzt.
Bei manchen Samen wird die Keimung gefördert, wenn sie dem Licht ausgesetzt sind, bei anderen wiederum, wenn sie im Dunkeln liegen. Dementsprechend unterscheidet man Lichtkeimer und Dunkelkeimer.
Samen der Lichtkeimer (z.B. Baldrian, Kamille, Basilikum, Salbei, Thymian, Sonnenhut, Königskerze) werden in der Saatschale nur angedrückt oder höchstens ganz fein mit Erde übersiebt. Jene der Dunkelkeimer (z.B. Dill) bedeckt man mit einer dickeren Erdschicht, etwa doppelt so dick wie der Samen. Auf den meisten Samenpäckchen finden Sie Hinweise zur Anzucht und dabei auch die Angabe, ob es sich bei der jeweiligen Samenart um Licht- oder Dunkelkeimer handelt.
Anzucht in der Saatschale
Für die Anzucht der Samen kann man Töpfe, Schalen oder Kistchen verwenden. Auf jeden Fall braucht das Gefäß Löcher für einen guten Wasserabzug. Staunässe im Anzuchtgefäß führt zu Schimmelbildung und lässt die Samen faulen. Der Einfachheit halber sprechen wir im Folgenden von Anzuchtschale – egal, wie sie aussehen mag.
Auf den Boden der Anzuchtschale kommt zuerst eine Drainageschicht. Sie kann aus Kies, Granulat oder Tonscherben bestehen. Anschließend wird die Schale bis knapp unter den Rand mit steriler Anzuchterde gefüllt. Durch kurzes Aufstoßen auf einer Unterlage wird die Erde in der Schale verdichtet, ohne dass man sie andrücken muss. Auf die Erdschicht wird nun gesät. Man sollte unbedingt darauf achten, dass die Samen nicht zu dicht liegen. Jedes Samenkorn sollte mindestens einen Zentimeter im Umkreis Platz haben, größere Körner noch mehr. Man sät die Samenkörner am einfachsten mit Hilfe eines Löffels aus.
Die Samen werden sodann mit einem Brettchen leicht angedrückt. Samen von Lichtkeimern bedeckt man nicht, jene von Dunkelkeimern werden mit etwa einem halben Zentimeter Erde bedeckt. Man streut die Erde mit der Pflanzkelle gleichmäßig über die Samen. Die Erde sollte sehr locker sein. Gegebenenfalls muss man sie vorher durchsieben.
Die Samen müssen dann vorsichtig, aber gründlich angefeuchtet werden. Am besten verwendet man dazu eine Sprühflasche.
Mit einer Glasplatte, die etwas größer ist als die Schale, deckt man das Keimbeet ab. Man kann auch Klarsichtfolie verwenden. Wichtig ist, dass der Luftaustausch gewährleistet wird: Bei der Glasplatte, indem man zwischen Schalenrand und Glasplatte Hölzchen klemmt; bei der Folie durch zwei Schlitze, die man in sie schneidet.
Die Schale soll an einem hellen und warmen Platz stehen, aber nicht in der Sonne. Ideal sind Ost- und Westfenster. Im Allgemeinen ist eine Temperatur von 18 bis 22 Grad ideal. Einmal täglich sollte die Anzucht auf jeden Fall mittels Sprühflasche befeuchtet werden. Alle Samen brauchen es ständig gut feucht!
Sobald die Keimung eingesetzt hat und sich das erste Grün zeigt, sollte man die Abdeckung zeitweilig entfernen. So verhindert man, dass sich Pilzsporen der Keimung anschließen. In der folgenden Zeit kann man die Abdeckung für immer längere Zeit und schließlich ganz entfernen. So härtet man die Keimlinge ab und gewöhnt sie an die Raumluft.
Wenn Sie nur sehr wenige Pflänzchen ziehen wollen, so können Sie diese auch in einzelnen kleinen Blumentöpfen (oder in sorgfältig gereinigten Joghurt-Bechern) ansäen. Geben Sie zwei Samenkörner in der Weise, wie vorher beschrieben, in je einen Topf. Wenn sich die Keime zeigen, entfernen Sie den schwächeren. Das verbleibende Pflänzchen kann dann in aller Ruhe wachsen und Wurzeln entwickeln.
Eintopfen und Umtopfen
Sobald die Jungpflanzen zu einer entsprechenden Größe herangewachsen sind, werden sie in die Töpfe, Kisten und Kästen des Topfgartens umgepflanzt. Bei den meisten Kräutern ist dieser Zeitpunkt gekommen, sobald sich nach den Keimblättern die ersten Laubblätter entwickelt haben.
Das neue Behältnis für die jungen Kräuter wird am besten so vorbereitet, dass einjährige Pflanzen den
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