Das Garten Abc
ganzen Sommer über wachsen und gedeihen können. Über die Löcher im Boden des Gefäßes legt man Tonscherben, Kieselsteine, Granulat oder ähnliches Drainagematerial und deckt es mit einer Schicht grobem Sand ab. Dann füllt man das Gefäß bis etwa zwei Zentimeter unter dem Rand mit nährstoffarmer Gartenerde oder einem Gemisch aus Gartenerde und feinem Sand. Vor allem die Kräuter, deren ursprüngliche Heimat der mediterrane Raum ist, werden mit reiner Gartenerde meist überfüttert. Sie mögen eher karge Verhältnisse, und im Topf heißt das: ein Gemisch aus zwei Dritteln Erde und einem Drittel sehr feinem Sand. Jene Kräuter, die auch in der freien Natur Mitteleuropas vorkommen, vertragen etwas mehr an Nährstoffen und somit die unvermischte, aber trotzdem nährstoffarme Gartenerde.
Die Forderung nach Nährstoffarmut hat einen guten Grund: Ist das Substrat zu nährstoffreich, entwickeln die Pflänzchen nur sehr schwache Wurzeln.
Beim Eintopfen bzw. Umtopfen der Jungpflanzen geht man folgendermaßen vor:
Man füllt die Töpfe mit einer Drainageschicht und Substrat. Die Oberfläche wird behutsam flach gedrückt. Dann hebt man die Pflänzchen mit Hilfe eines Löffelstiels vorsichtig aus ihrem alten Behältnis heraus. Fassen Sie sie mit äußerster Behutsamkeit an den Keimblättern an und achten Sie besonders darauf, die feinen Wurzelhärchen nicht zu verletzen. Sie müssen die Wurzeln nicht von anhaftender Erde säubern! Dann bohren Sie mit dem Pflanzholz ein entsprechend großes Loch in das Substrat des neuen Topfes. Es muss den Wurzeln ausreichend Platz bieten, sie dürfen nicht geknickt oder nach oben gebogen werden!
Die Jungpflanze soll so tief eingesetzt werden, dass die Keimblätter mindestens einen Zentimeter über der Erdoberfläche zu stehen kommen. Das Pflanzloch wird vorsichtig mit Substrat gefüllt und dieses ganz sachte angedrückt. Dann wird mittels der Sprühflasche gründlich gewässert und der Topf an seinen Platz gestellt.
Für das Umpflanzen der jungen Kräuter sollte man keinen heißen Tag wählen. Zur Angewöhnung an ihren neuen Platz ist es für die Pflanzen günstiger, wenn das Wetter eher kühl und feucht ist. Im Regen sollten sie allerdings an ihrem ersten Tag im Freien auch nicht stehen.
Beim Umtopfen geht man in der gleichen Weise vor wie beim Eintopfen. Einjährige Kräuter wird man kaum umtopfen müssen, mehrjährige dagegen schon, vor allem wenn es sich um so wuchsfreudige Kräuter wie Minze oder Melisse handelt.
Gerade bei Minze und Melisse kann man das Umtopfen auch dazu nutzen, den Wurzelballen zu teilen und auf diese Weise aus einer Pflanze zwei zu machen. Das bewahrt auch vor der Verlegenheit, irgendwann keinen Topf zu finden, der für diese Gewächse groß genug ist.
Zum Umtopfen nimmt man die Pflanze mitsamt dem Wurzelballen und dem an ihm haftenden Substrat aus dem alten Topf. Der neue Topf soll im Durchmesser zumindest 10 cm größer sein als der alte. Der neue Topf wird mit einer Drainageschicht versehen und dann mit Substrat so weit aufgefüllt, dass man die Pflanze mit ihrem Wurzelballen daraufstellen kann und sie in gleicher Höhe steht wie im alten Topf. Rund um den Wurzelballen füllt man dann mit Substrat auf und drückt es mit dem Pflanzholz vorsichtig fest. Dann stoßen Sie den Topf zwei- oder dreimal gegen eine feste Unterlage, damit alle Luftblasen im Substrat verschwinden. Wässern Sie gründlich und füllen Sie Substrat nach, wenn es an den Topfrändern einsinkt.
Günstig ist, mehrjährige Kräuter jeden Frühling umzutopfen und dabei das Substrat zu erneuern bzw. auch ohne Umtopfen das Substrat zu wechseln.
Düngen und Wässern mit Maß
Im Gartenbeet kommen Kräuter meistens ganz ohne Dünger aus, die wild wachsenden in der freien Natur tun das ohnehin. Im Topf benötigen sie allerdings etwas Düngung. Nach dem Anwachsen der Pflanzen sollte man mit Brennnesseljauche oder einer sehr flüssigen Jauche aus reifem Kompost düngen. Natürlich kann man auch handelsübliche mineralische Düngemittel verwenden.
Kleinere einjährige und mediterrane Kräuter sollte man nur ein einziges Mal düngen, und zwar etwa vier Wochen nach dem Eintopfen bzw. bei mehrjährigen nach dem jährlichen Umtopfen. Ein zu hohes Nährstoffangebot führt zu einem zu raschen Wachstum und hat einen sehr nachteiligen Einfluss auf das Aroma der Kräuter. Nur wenn eine Pflanze dünn und kränklich erscheint, kann man mit einer zusätzlichen Düngung versuchen, sie zu
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