Das Garten Abc
Triebspitzen vertrocknet oder übermäßig lang sind.
Meist neigen Brombeerranken dazu, schon im Juni vorzeitig Triebe an den noch heranwachsenden Jungtrieben zu bilden. Diese vorzeitigen und für den Ertrag unnötigen Triebe entziehen der Pflanze Kraft, die sie besser in die Entwicklung von Früchten investieren sollte. Gärtner nennen diese Triebe „Geiztriebe“ und greifen nach der Gartenschere. Alle zusätzlichen Triebe, die sich an den rankenden Haupttrieben bilden, werden bis auf einige kräftige Knospen zurückgeschnitten.
Ernte
Die Reifezeit der Brombeeren beginnt meist Ende Juli und dauert bis in den Oktober, oft bis zum ersten Frost. Der größte Teil der Ernte fällt im August an, und das ist auch die Zeit, um Brombeeren für die Verarbeitung zu Saft oder Marmelade in größeren Mengen zu ernten. Wichtig ist dabei, die geernteten Brombeeren in ihren Körben nicht in der Sonne stehen zu lassen.
Brombeeren haben erst im vollreifen Zustand das einzigartige Aroma und die Saftfülle. Vorher überwiegt die Fruchtsäure. Man sollte also – für den sofortigen Genuss wie für die Verarbeitung – nur vollreife Beeren ernten. Sind die Beeren schon sehr dunkel gefärbt, aber noch recht hart, spricht man von der „Hartreife“. Dann dauert es noch etwa eine sonnige Woche bis zur Vollreife. Lässt man die Beeren über dieses Stadium hinaus am Strauch, so werden sie „überreif“. Außer dem vollen Aroma haben die Früchte dann einen sehr hohen Fruchtzuckergehalt.
Man sagt ihnen nach, dass sie dick machen. Deswegen nämlich, weil man sie meist mit Schlagobers genießt:
Heidelbeeren
Sagt man Heidelbeeren, so meint man die Kulturheidelbeere. Sie unterscheidet sich nämlich deutlich von den wildwachsenden Heidelbeeren – durch höheren Wuchs und deutlich größere Früchte. In unseren Gärten ist die Kulturheidelbeere erst verhältnismäßig kurze Zeit heimisch. Ihre planmäßige Zucht begann erst vor etwa hundert Jahren.
Heidelbeeren gehören zur Familie der Ericaceae, der Heidekrautgewächse. Als solche sind sie Pflanzen des Hochmoors oder saurer Sandböden. Auf kalkhaltigen oder nährstoffreichen Mineralböden gedeihen sie nicht. Das sollten wir bedenken, wenn wir Heidelbeersträucher im Garten heimisch machen wollen.
Der Boden sollte einen pH-Wert von 3,5 bis 5 aufweisen. Weil das für die meisten anderen Gartengewächse zu sauer ist, sollte man den Platz, auf dem man Heidelbeersträucher pflanzen will, speziell vorbereiten.
Man hebt eine etwa 30 cm tiefe und einen Quadratmeter große Pflanzgrube aus. Diese füllt man mit einem 50:50-Gemenge aus grobem Sand und saurer Komposterde. Es darf kein Kalk zugesetzt werden.
Pflanzen und pflegen
Heidelbeersträucher kann man im Herbst (Ende Oktober/Anfang November) oder im Frühling (Anfang bis Mitte April) pflanzen. Am besten geeignet sind zwei- oder dreijährige Sträucher, wie man sie in Baumschulen bekommt. Schon beim Pflanzen sollte man bedenken, dass jeder Strauch etwa 4 Quadratmeter Platz braucht. Weil Heidelbeersträucher nicht zuverlässig selbstfruchtbar sind, sollte man zumindest zwei Sorten anpflanzen. Nur so kann man sicher sein, eine gute Ernte zu erzielen.
Die Pflanzen werden in die vorbereiteten Pflanzgruben gesetzt. Wenn man Dünger verwenden will, dann nur sauren Volldünger, aber auch von diesem nur sparsam. Zu Beginn des Sommers, wenn der junge Strauch gut angewachsen ist, wird mit saurem Kompost, Laubkompost oder Sägespänen gemulcht. Diese Bedeckung des Bodens unmittelbar unter der Pflanze ist bei der Kulturheidelbeere eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen. Eine andere ist, für das Gießen nur (kalkfreies) Regenwasser zu verwenden. Der Kalkgehalt des Leitungswassers kann unter Umständen zur Chlorose führen. Das ist eine Erkrankung, die durch zu hohen Kalkgehalt bewirkt wird. Die Blätter bekommen dann gelbe Flecken, der Strauch kümmert dahin und trägt nur wenige Früchte.
Der Schnitt der Heidelbeersträucher ist einfach. Nach der Pflanzung und im ersten Jahr danach erübrigt sich ein besonderer Schnitt, man sollte bloß beschädigte Triebe entfernen. Erst die älteren Sträucher werden regelmäßig gegen Ende des Winters geschnitten, um reiche Ernte von guter Qualität zu erhalten. Bei diesem Schnitt werden zuerst alle kranken Triebe entfernt und die betroffenen Äste bis auf den ersten ganz gesunden Trieb zurückgeschnitten. Weil sich bei den Heidelbeersträuchern Blüte und Frucht am vorjährigen Holz
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