Das Garten Abc
aus dem Blumentopf hebt und in das Pflanzloch setzt. So vermeidet man die Verletzung der feinen Wurzelhärchen. Außerdem kann sich die Pflanze leichter an ihr Beet gewöhnen, weil ihr die gewohnte Erde um den Wurzelstock bleibt. Nach dem Einsetzen wird die Erde um das Pflanzloch gut festgedrückt und gewässert.
Man kann sie am Waldrand sammeln oder im eigenen Garten:
Brombeeren
Sie verführen im Sommer jeden Waldspaziergänger zum Naschen: die Brombeeren. Am Waldrand, auf Schlagflächen und sogar auf Schutthalden kann man die dornigen Ranken mit ihren zartsüßen, fast schwarzen Beeren finden. Immer an den Sonnenseiten der Hänge, denn die Brombeere ist ein Sonnenkind. Das merkt man auch an ihren Inhaltsstoffen: Brombeeren haben den höchsten Vitamin A-Gehalt aller Beerensorten, dazu eine beachtliche Menge Vitamin C, Fruchtsäuren und Mineralstoffe. Sie weisen einen sehr niedrigen Eiweiß- und Zuckergehalt auf, und ihre Kalorien fallen gar nicht ins Gewicht. Der hohe Farbstoffgehalt, das betörende Aroma der reifen Beeren und die Saftfülle verleiteten schon unsere Urgroßmütter dazu, Brombeeren zu vielerlei Köstlichkeiten zu verarbeiten. Durch den hohen Pektingehalt lassen sich aus Brombeeren vorzügliche Marmeladen und Gelees herstellen. Brombeersaft gehört zu den begehrtesten Fruchtsäften. Aus Brombeersaft lässt sich ein aromatischer Fruchtwein keltern. Und wer frische Brombeeren das ganze Jahr über genießen möchte, braucht dafür nur eine Tiefkühltruhe. Einfrieren sollte man allerdings nur die schönsten und gut ausgereiften Beeren, andere können nach dem Auftauen eine unansehnliche Farbe annehmen.
Viele gute Gründe also, den Ranken der Brombeeren ein Plätzchen im Garten einzuräumen. Viele Kultursorten übertreffen die Waldbrombeeren an Größe und Güte der Früchte, und es gibt sogar Sorten, bei denen die Ranken keine Dornen aufweisen. Botanisch ist die Brombeere eine Sammel-Steinfrucht. Diese löst sich nicht, wie bei der Himbeere, im reifen Zustand vom Fruchtzapfen. Bei den Kultursorten hat die züchterische Arbeit neben den rankenden Sorten auch aufrecht wachsende Formen hervorgebracht.
Anbau und Pflege
Brombeersträucher gewinnt man durch Absenken gesunder, kräftiger Ranken. Gut bewurzelte Absenker verschiedenster Sorten erhält man in Baumschulen. Weil Brombeeren selbstfruchtbar sind, kann man sich auf eine Sorte beschränken.
Die Absenker pflanzt man am besten im Frühjahr, zwischen Ende März und Mitte April. Die Jungpflanzen müssen neben einem mindestens bleistiftstarken Trieb ein bis zwei kräftige, am Wurzelhals sitzende Basisknospen aufweisen. Gepflanzt wird so tief, dass diese Basisknospen noch mit etwa 5 cm Erde überdeckt sind. Weil Brombeersträucher Platz und Sonne brauchen, sollte der Pflanzabstand zumindest drei Meter betragen. Nach dem Einsetzen schneidet man alle Triebe bis auf eine Länge von 30 cm zurück. Sind mehrere Triebe vorhanden, kürzt man nur den kräftigsten und entfernt alle anderen an der Basis.
Bald nach der Pflanzung sollte man ein Erziehungsgerüst aus Pfählen und Draht aufbauen, denn eine halbwegs geordnete Brombeerkultur ist nur im Spalier möglich. Man zieht zwischen zwei (oder, je nach Anzahl der Brombeersträucher, auch mehreren) Pfählen drei Drähte in Höhe von etwa 40, 80 und 120 cm. Man kann die Ranken an den Drähten festbinden oder sie so zwischen die Drähte stecken, dass sie dieselben von selbst umschlingen. Ideal ist, die Pfähle in einem solchen Abstand zu setzen, dass sich jeweils zwei Brombeersträucher zwischen zwei Pfählen befinden.
Nach der Pflanzung sollte der Boden um die jungen Pflanzen mit organischem Material abgedeckt werden, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten. Brombeeren brauchen Sonne, sind aber auch auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit angewiesen. Es ist deshalb sinnvoll, die Bodendeckung auch später beizubehalten.
Wie bei allen rankenden Pflanzen ist auch bei den Brombeersträuchern der Schnitt von großer Wichtigkeit. Durch den Pflanzschnitt unmittelbar nach dem Einsetzen wird die Entwicklung kräftiger Triebe aus den Basisknospen gefördert.
Während der Ertragszeit wird an den Ranken jährlich zumindest ein Winterschnitt nötig. Man kann ihn bereits im späteren Herbst, nach dem Laubfall, durchführen. Weil die Brombeerranken absterben, nachdem sie Früchte getragen haben, muss man diese alten Ranken dicht über dem Boden wegschneiden. Junge Ranken werden nur zurückgeschnitten, wenn die
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