Das Garten Abc
zu den Frühobstsorten, weil sie uns meist schon Ende Mai zum ersten Genuss einladen. Die Reifezeit erstreckt sich dann bis gegen Ende Juli.
Botanisch zählt die Erdbeere (Fragaria) zur großen Familie der Rosengewächse. Die kleinfruchtenden wildwachsenden Walderdbeeren sind in den Mischwäldern ganz Europas und Asiens verbreitet. In Nord- und Südamerika kommen sie ebenfalls vor. Die dort wachsenden Arten tragen jedoch deutlich größere Früchte. So ist auch die heute in unseren Gärten anzutreffende Gartenerdbeere eine Züchtung aus diesen amerikanischen Sorten. Sie wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Europa eingeführt.
Auspflanzen der Setzlinge
Die im Juni gewonnenen Setzlinge sollten im Juli ausgepflanzt werden. Spätere Pflanzungen setzen nur noch wenige Blütenknospen an und bieten somit nur mäßige Ernteaussichten für das kommende Jahr. Der Boden wird spatentief umgegraben. Der Krume setzt man Kompost zu. Wie viel, hängt vom Nährstoffgehalt des Bodens ab.
Bei kargem Boden sollte etwa ein Eimer Kompost je Quadratmeter eingearbeitet werden, bei reicherem Boden reicht ein halber Eimer.
Die Jungpflanzen werden in einem Abstand von etwa 30 cm in Reihe gesetzt, bei einem Reihenabstand von mindestens einem halben Meter. Das Pflanzloch sollte um etwa 5 cm tiefer sein als der Wurzelballen lang ist. Beim Einsetzen ist wichtig, dass die Wurzelhaare nach den Seiten hin ausgebreitet sind und das Herz des Wurzelstocks frei von Erde bleibt. Die ausgehobene Erde wird angehäufelt, festgedrückt und die Pflanzung anschließend gut gewässert.
Bei trockenem Wetter wird in den ersten Wochen nach der Pflanzung regelmäßig in den Abendstunden gegossen. Wassermangel in dieser Phase kann die Jungpflanzen absterben lassen. Gedeihen die Pflanzen, beginnen sie mit der Rankenbildung. Diese Ranken werden jedoch im Herbst abgeschnitten, damit die Pflanze nicht ihre Kraft für das Rankenwachstum vergeudet.
Im folgenden Frühling beschränkt sich die Pflege darauf, Beikräuter zu entfernen. Machen einige Pflanzen einen schwächlichen Eindruck, so kann man sie mit einer sparsamen Kali-Düngung kräftigen. Es sollten aber nicht mehr als 15 Gramm pro Quadratmeter sein. Der Dünger wird immer auf die Erde gestreut, niemals auf die Blätter!
Wenn die ersten Beeren reif sind
sollte man unter die Erdbeerpflanzen sauberes Stroh legen. Es gibt im Gartenfachhandel auch sogenannte „Erdbeerteller“ aus Pappe oder Plastikfolie. Es geht einfach darum, den Kontakt der Beeren mit dem feuchten Erdboden zu unterbinden und so zu verhindern, dass sie zu faulen beginnen.
Zur Reifezeit der Erdbeeren sollte man mit Bedacht gießen, am besten nur bei sehr trockener Witterung. Zu reichliche Wassergaben zur Erntezeit können zum Befall der Früchte durch Grauschimmel führen.
Nach der Beerenzeit
Je nach Sorte endet die Reifezeit der Erdbeeren von Mitte Juli (einmaltragende Sorten) bis Ende September (immertragende Sorten). Haben uns die Erdbeerpflanzen alle ihre Früchte geschenkt, erwarten sie ein bisschen Pflege. Vertrocknete Blätter, Stroh oder Erdbeerteller und Beikräuter werden aus den Erdbeerbeeten entfernt. Dann schneidet man die Pflanzen bis auf eine Handbreit zum Inneren hin ab und entfernt alle unerwünschten Ranken.
Erdbeerstöcke sollte man alle zwei bis drei Jahre erneuern. Lässt man sie länger stehen, nehmen Menge und Qualität der Früchte ab.
Es ist ganz einfach, aus Erdbeerpflanzen neue Pflänzchen zu gewinnen. Man wählt dafür eine kräftige Mutterpflanze, die viele Früchte getragen hat, und von dieser vier Ausläufer. Kleine Blumentöpfe aus Ton füllt man sodann mit guter Gartenerde und gräbt sie flach so in das Beet ein, dass die Ranken über den Töpfen zu liegen kommen. Das Blattbüschel des Ausläufers wird nun mit einer Drahtklammer in der Erde des Blumentopfes fixiert. Was nach dem Blattbüschel noch über den Blumentopf hinausrankt, wird abgetrennt.
Wird die Erde im Blumentopf gut feucht gehalten, beginnt das Blattbüschel bald damit, Wurzelhärchen auszubilden. Nach vier bis fünf Wochen ist daraus eine Jungpflanze geworden, die man nun von der Mutterpflanze trennen kann. Man lässt das nun selbstständige junge Pflänzchen noch etwa zwei Wochen im Blumentopf weiterwachsen. Und dann hat man eine neue Erdbeerpflanze, die man ins Beet umsetzen kann. Das geschieht am einfachsten, indem man das Pflanzloch in der Größe des Blumentopfes aushebt, die Jungpflanze mitsamt dem Erdballen
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