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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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Geräuschen.
      »Seifenblasen«, flüsterte Michalsen, »es klingt wie: Seifenblasen.«
      »Seifenblasen?« fragte Sutomeinen hilflos. Aber nun glaubten sie es alle zu verstehen. Dann blieb nur leeres Rauschen im Gerät. Kreik schlief.
      »Seifenblasen!« hörte Dogromzik Rwow murmeln, als dieser dicht an dem Piloten vorbei die Kabine verließ. Leise, aber vorwurfsvoll.

    Sutomeinen sprach sich gegen weitere Einfahrt in die Schächte aus. Anläßlich seiner Mitteilung verpulverte er von vornherein eine Menge verdächtig scharf formulierter Argumente. Seine Männer verstanden ihn und machten sich ihren Reim auf das taktische Vorgehen des Chefs: Ihr Protest fiel nur schwach aus. Übrigens verflog mit dem Versiegen des Gasstromes aus der Tiefe auch der atmosphärische Schild allmählich. Gleichzeitig verstummte das Pfeifen, und starre Ereignislosigkeit senkte sich wieder lastend herab.
      Nachdem er sich so weit durchgesetzt hatte, rückte Sutomeinen mit dem Vorschlag heraus, das Bildkabelverfahren in größerem Stile anzuwenden, die Beobachter durch Kameras zu ersetzen und mit den frei werdenden Arbeitskräften die Analyse der Materialproben voranzutreiben. Das gab den Ausschlag, daß sich in allen, zumindest in den meisten Köpfen einsichtiges Nachgeben in zunehmende Überzeugung umwandelte und so Leistungsreserven mobil wurden, deren sie dringend bedurften.
      Kreik kam wieder auf die Beine. Mit eiserner Energie rappelte er sich so weit auf, daß er schon wenige Tage später nach seinem Kittel langte und in der Laborsektion verschwand. Die Hoffnung, Näheres über seine obskuren Seifenblasen zu erfahren, zerschlug sich allerdings, denn er konnte sich an nichts erinnern.
      Die Anzahl der täglichen Entdeckungen an den Materialproben – ihrem Neuland – stieg merklich. In jedem Falle haftete ihnen jedoch irritierende Vieldeutigkeit an. Wymans Gruppe wies an gewissen Materialproben Strukturen nach, die offenkundig als Regelsysteme funktionierten. Aber die Objektivität der Befunde schwankte auf subjektiven Füßen unsicher einher.
      Zusammen mit anderen Kollegen rollte Kreik die Kontroverse »Organismus – Maschine« erneut auf. Er entdeckte den Ursprung des Methylamin der sporadischen Atmosphäre, das im Kontakt mit dem verbreiteten Ammoniumnitrat entstand. Woher der Kohlenstoff in dieser Verbindung stammte, blieb rätselhaft. Im Hinblick auf das »Evolutionsproblem« sagte er voraus, daß die Größe der zellähnlichen Hohlkörper mit zunehmender Tiefe in den Makrobereich übergehen müsse. »Wir finden funktionierende Systeme, deren Wirkungen physiologischen Leistungen ähnlich sind. Wir finden vertikale Ordnungsgradienten, die förmlich danach schreien, aus der Sicht des Evolutionsprinzips verstanden zu werden. Aber lebendige Substanz finden wir nicht«, sagte Kreik bitter.
      Die halben Resultate peitschten sie weiter. Fakten fügten sich zu Fakten, aber oft hoben neue Ergebnisse wieder auf, was sie schon sicher zu wissen glaubten. Vor dem Uferlosen flüchtend, rettete sich Wyman in die Devise, nicht endlos nach weiteren Daten zu suchen, sondern die bekannten neu zu interpretieren. In dieser Phase bemühten sich die beiden Arbeitsgruppen, ihre Auffassungen einander anzunähern.
      Im großen und ganzen waren sich alle einig, daß die produktiven Leistungen und die Struktur dieses riesigen Komplexes weit über den nervösen Aktionsstrom, die Muskelkontraktion und die synthetischen Potenzen irdisch lebender Zellen hinausgegangen sein mußten. Inwiefern im einzelnen, dazu hatte jeder seine eigenen, mehr oder weniger verworrenen Vorstellungen, und es wurden höchst phantastische Vermutungen geäußert.
      Damit brach ein alarmierendes Symptom durch die Oberfläche.
      Selbst in der überreizten Atmosphäre sprach es zwar niemand aus, aber in manchen Köpfen regte sich doch die Einsicht, daß das Vorhaben – allein von der Sicherheit des Detailwissens her – einfach nicht zu bewältigen war.
      Sutomeinen verfolgte die Diskussion nicht als Fachmann, aber gegen Unzulänglichkeit der geistigen Hygiene war er allergisch. Sofort provozierte er das Gespräch, in dem gesagt werden mußte, was nötig war.
      »Wyman, beurteilen Sie unsere Aussichten!« forderte er geradezu und ohne Rücksicht auf psychologische Feinheiten.
      Der Plötzlichkeit des pauschalen Auftrages war Wymans korrekte Denkweise nicht gewachsen. Er versteckte sich zunächst hinter seinem obligatorischen Schreibblock.

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