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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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erklärte Wyman, nur um etwas zu sagen. »Fünf Typen von Bausteinen, zu Tausenden kombiniert im genetischen Kode.«
      Sutomeinen schwieg noch immer.
      »Die fünf reichten aus, um die Vielfalt der Lebensformen der irdischen Evolution hervorzubringen, bis zu uns. Bis zu uns Menschen«, sagte Wyman befangen. Er spürte seinen Mund trocken werden. »Hier sind es sieben dieser Typen.
      Die Möglichkeiten der Kombination steigen ins Unermeßliche.«
      »Vielfalt der Formen?« fragte Sutomeinen mit unsicherer Stimme, er schien an anderes zu denken. »Hier sind doch nur diese… diese…«
      »Seifenblasen meinen Sie«, antwortete Wyman erleichtert. »Wissen wir, wie es dort unten aussieht? Und wenn es nur sie gäbe. Es wird lange dauern, bis wir sie verstehen. Das, was sie zu leisten vermögen.« Wyman dachte daran, wie schwer sich ihr pedantischer Kommandant zum Abflug entschieden hatte, damals, vor Wochen, als er den Inhalt ihrer Filme noch nicht kannte.
      »Fragen Sie Kreik, Kommandant, er überschaut die Dinge weiter als ich«, sagte er voller Zuneigung.

    Chronos (Monolog)

    CHRONOS!
    Verfluchter Seelenverkäufer!
    Was hast du aus uns gemacht?
    Ratten! Bleiche Würmer, die in deinen Därmen wühlen!
      Gefangene sind wir, Relative, Dilatierte. Begraben im Raum, verloren in der Zeit.
      Wo sind deine unerschöpflichen Vorräte, he? Nicht eine faule Zwiebel finden wir mehr, du armseliger Klipper. Algenbrei, nichts als Algenbrei! – Mit Geschmackskorrigentien, entschuldige nur.
      Algen? – Spiegelfechterei! Unseren Kot fressen wir, immer wieder – seit Monaten! So ist es doch.
      Und unseren Urin saufen wir dazu. Jawohl, unseren Urin! Die paar Tonnen Trinkwasser haben uns doch schon tausendmal durchspült, ausgelaugt wie blaue Wasserleichen.
      Es ist zum Kotzen!
      Deine stinkende Kunstluft zerbeißt die Lungen. Es sticht, ich spüre es genau. Gift bläst du uns um die Ohren.
      Was waren wir für Narren!
      Wir hatten die Wahl. Einfach so wählen konnten wir damals, so mir nichts, dir nichts – und ich entschied mich für dich, du gefühlloser Sarg. Was war ich doch für ein Narr!
      Fünf Tage vor meinem Dreißigsten starteten wir. Wir mit dir, hörst du? Wir Dummköpfe. Kinder waren wir. Hirnverbrannt, verblendet.
      Heute bin ich fünfunddreißig. Sagst du! Schon gut, schon gut – die Formeln stimmen, ich weiß. Aber ich bin ein Mensch, verstehst du, du kalter Vernunftsidiot? Hier ist meine Brust. Darin fließt noch Blut, da schlägt noch ein Herz, und in Wahrheit bin ich vielleicht schon hundert oder zweihundert Jahre alt. Die daheim längst tot.
      Jetzt sind die Rollen vertauscht: Du fliegst mit uns. Fliegst du überhaupt? Oder stehen wir still? Du betrügst uns doch, Lump!
      Die Sonne müßte längst zu erkennen sein. Was lügst du? Erst neunzehnter Größe?
      Und was ist dahinten neben der Zentrale?
      Der? Die? Oder Das?
      Gewächshaus, Stall oder Kajüte? Was ist richtig, he? Lebt das eigentlich? Ist es gar so etwas wie unsereiner? Durften wir es überhaupt mitnehmen? Wer gab uns das Recht dazu?
      Und du Gescheiter hast staunend alle Schotten aufgerissen. Wo blieb deine Logik? Hättest doch die Rampe sperren können. Brauchtest Rokar nicht einsteigen zu lassen mit dem da hinten.
      Jetzt ist es vorbei – zu spät.
      Und Rokar fängt heimlich gleich drei. Drei! Von jeder Sorte eines, einen – ach, was weiß ich. Und du merkst nichts! Das glaubt uns keiner. Haust doch sonst bei jeder Bakterienzelle die Schranke zu.
      Beim Start war der Teufel los?
      Das meine ich auch! Rokar hätte es nicht tun sollen. Natürlich, wir mußten weg, ich weiß. Der Starttermin. Und du warst programmiert. Nun ja – hab dich nur nicht so.
      Paß auf, die ANDEREN kommen uns nach! Die schaffen es! Du, die holen uns ein. Die wollen das wiederhaben.
      Angst hätte ich? Pah! Aber an allem bist du schuld, elektronischer Trottel!
      Wie die Elefanten im Porzellanladen stiegen wir bei DENEN herum. Ahnungslos – wir hatten ja dich, wir Narren! Aber als wir hoch waren und die Bescherung unten sahen, blieb dir beinah der Saft weg, wie?
      Ganz recht, ich sagte: Blinke und ticke, wie du willst, die ANDEREN verfolgen uns. Bestimmt!
      Nein? Du hättest sie sonst längst geortet? Daß ich nicht lache!

    Sag mal – ob sie auf uns warten? Was meinst du?
    Wer? Die auf der Erde natürlich.
      Totenstille auf allen Wellen? Du hast deine Antennen auch nur zum

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