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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Stellung, die er unter ihnen hatte, mehr Macht in Händen als jeder sterbliche König.
    Aber seine Herrschaft erstreckte sich auf seelenlose Wesen. Und sie dachte an die Bärenstärke der Trolle. Was war, wenn er fiel?
    Auch er hatte an diese Möglichkeit gedacht.» Vielleicht sollte ich dich zu irgendwelchen Freunden von dir im Land der Menschen bringen «, überlegte er.» Es kann sein, obwohl ich es nicht glaube, daß die Elfen verlieren. Die Wahrheit ist, daß jedes Omen, das uns wurde, nicht gut war. Und sollte es so kommen, ist dies nicht der richtige Ort für dich. «
    » Nein – nein – «Sie richtete ihre ängstlichen grauen Augen auf ihn, und gleich darauf versteckte sie ihr Gesicht an seiner Brust.» Ich will nicht – ich kann dich nicht verlassen. «
    Er fuhr ihr durch das glänzende Haar.» Ich kann dich doch nach dem Krieg wieder abholen. «
    » Nein … Es könnte geschehen, daß mich irgendwer irgendwie überredete oder zwänge zu bleiben – ich weiß nicht, wer so etwas fertigbrächte, wenn nicht ein Priester, aber ich habe von solchen Dingen schon gehört – «Sie dachte daran, auf welche Weise die schönen Elfenfrauen Skafloc betrachteten. Er fühlte, wie sie in seinen Armen steif wurde. Ihre Stimme war fest:» Ich werde dich auf gar keinen Fall verlassen. Ich bleibe hier. «
    Er drückte sie freudig an sich.
    Jetzt kam die Nachricht, die Trolle seien in See gestochen. In der letzten Nacht, bevor sie sich selbst einschifften, feierten die Elfen in der Burg ein Fest.
    Gewaltig war Imrics Trinkhalle. Frida, die neben Skafloc in der Nähe des Hochsitzes saß, konnte die geschnitzten Dachsparren kaum und die gegenüberliegende Wand gar nicht erkennen. Das kühle blaue Zwielicht, das die Elfen so liebten, schien wie Rauch durch die Halle zu ziehen, obwohl die Luft selbst rein war und nach Blumen duftete. Licht kam von zahllosen Wachskerzen in schweren Bronzeleuchtern, und ihre Flammen brannten silbrig und stetig. Sie wurden von den an den Wänden hängenden Schilden und kunstvollen Goldschmiedearbeiten zurückgeworfen.
    Frida hatte sich an raffinierte Speisen in Elfenhöhe gewöhnt, aber jetzt schwamm ihr der Kopf angesichts so vieler Sorten von Fleisch, Geflügel, Fisch, Obst, Gewürzen, Süßigkeiten, Bier und Met und Wein.
    Reich gekleidet waren die Elfen. Skafloc trug ein Hemd aus weißer Seide über leinenen Hosen, ein Wams, dessen farbenprächtige Stickereien das Auge verwirrten, einen goldenen Gürtel mit einem juwelenbesetzten Dolch in einer Elektron-Scheide, Schuhe aus Einhorn-Leder und einen kurzen, hermelinbesetzten Umhang, der rot wie Blut von seinen Schultern fiel. Frida hatte ein dünnes Gewand aus Spinnenseide an, über das alle Farben des Regenbogens spielten, eine Kette aus Diamanten fiel über ihre festen, kleinen Brüste, ein schwerer Goldgürtel umschloß ihre Mitte, goldene Ringe schmückten ihre bloßen Arme, und ihre Schuhe waren aus Samt. Beide hatten edelsteinbesetzte Kronen auf dem Kopf, wie es einem Herrn von Alfheim und seiner derzeitigen Dame zukam. Die hochgestellten Elfen waren nicht weniger prunkvoll angetan, und selbst die ärmeren Häuptlinge aus dem Hinterland funkelten vor unbearbeitetem Gold.
    Musik erklang, nicht nur die Elfenmelodien, die Imric bevorzugte, sondern auch Harfenspiel der Sidhe und Pfeifen der Leute aus dem Westen. Die Unterhaltung bestand aus den schnellen, grausamen, brillanten Diskussionen der Elfen, subtilem Spott und Wortgefechten, und süßes Lachen lief die Tische hinauf und hinunter.
    Doch als diese abgeräumt waren und die Spaßmacher hätten auftreten sollen, wurde nach einem Schwerttanz gerufen. Imric verzog das Gesicht. Ihm war es nicht recht, daß die ungünstigen Omina jedermann vor Augen geführt werden sollten, aber da es der Wunsch der Mehrheit seiner Gäste war, konnte er sich nicht gut weigern.
    Die Elfen verließen die Tische. Die Männer legten die sie behindernden und die Frauen alle Kleidungsstücke ab. Knechte holten für jeden Mann ein Schwert.» Was tun sie da? «fragte Frida.
    » Das ist der alte Kriegstanz «, erklärte Skafloc.» Ich muß wohl den Skalden dabei machen, denn kein Mensch kann ihn unbeschadet überstehen, selbst wenn er die Schritte genau kennt. Sie tanzen zu neunundneunzig Versen, die der Skalde während des Tanzes dichten muß, und wenn niemand verletzt wird, ist es ein gutes Omen und bedeutet Sieg, aber wird jemand getötet, heißt das Niederlage und Untergang, und schon ein Kratzer sagt Übel

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