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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Brustbein trat. Mehr Elfen kamen an Bord. Die Kobolde fielen zurück.
    Skafloc erreichte ihre Pfeiltruhen und warf die schweren Kästen auf sein Schiff hinüber. Statt die im Heck zusammengedrängten Kobolde abzuschlachten, blies er zum Rückzug. Von diesem Schiff hier drohte keine Gefahr mehr. Von neuem wurden Elfenbogen gespannt, und die schwebenden Dämonen purzelten aus dem Himmel.
    Die Trolle schlossen auf. Skafloc sah, daß die anderen beiden Elfenschiffe gegen Kobolde, Oni und Dschinns kämpften.» Wenn sie mit denen fertig werden «, sagte er.» können wir uns um die Trolle kümmern. «
    Die grünhäutigen Krieger warfen die Enterhaken, brüllten ihren Kriegsruf und sprangen über die Reling des Elfenschiffs. Skafloc rannte ihnen entgegen, rutschte auf dem blutigen Holzrost aus und fiel zwischen die Ruderbänke. Ein Speer fuhr mit einer Gewalt, die einen Kettenpanzer durchschlagen konnte, an der Stelle nieder, wo eben noch seine Brust gewesen war. Golric von Cornwall, die Spitze in seinem Herzen, fiel.
    » Danke «, murmelte Skafloc und erhob sich. Die Trolle waren über ihm. Ihre Keulen trommelten von oben auf seinen Schild und seinen Helm. Er hieb nach ihren Knöcheln, und ein Feind ging zu Boden. Bevor Skafloc mit seinem Schwert von neuem ausholen konnte, beugte sich ein anderer Troll vor und schlug nach seinem Gesicht. Skafloc hob seinen eisenbeschlagenen Schild. Schreiend taumelte der Troll zurück. Die Hälfte seines Gesichts war verbrannt. Skafloc gelangte zurück auf den Gang und fand Anschluß an seine Elfen.
    Der Waffenlärm hallte durch immer dichter treibenden Schnee. Auch der Wind wurde stärker und ließ die aneinander gebundenen Schiffe rollen und stampfen und Rumpf gegen Rumpf donnern. Kämpfer stolperten, fielen von Oberdecks, Gängen und Bänken auf das untere Deck und fochten dort weiter. Nicht lange, und Skaflocs Schild war bis zur Nutzlosigkeit zerhauen. Er warf ihn auf den Troll, mit dem er gerade im Handgemenge war, und stieß ihm sein schartig gewordenes Schwert ins Herz.
    Dann wurde er von hinten gepackt. Er stieß mit seinem Stahlhelm zurück. Nichts geschah, außer daß die eichenfesten Arme ihren Griff verstärkten. Skafloc drehte den Kopf und sah einen Troll, der vollständig in Leder gekleidet war, sogar einen Lederhelm und Lederhandschuhe trug er. Skafloc wandte einen elfischen Kunstgriff an und rang sich frei, indem er seine Hände durch Daumen und Zeigefinger des Feindes stieß. Aber sofort wurde er in eine Bärenumarmung gezogen. Das Schiff schaukelte und warf sie beide zwischen die Bänke.
    Skafloc kam nicht los. Er erkannte, daß dieses Geschöpf seine Rippen wie Pfeilschäfte zerbrechen konnte. Er stemmte seine Knie gegen den Bauch des Trolls, schloß die Hände um den dicken Hals und spannte die Muskeln an.
    Wahrscheinlich hätte das Rückgrat keines anderen Sterblichen den furchtbaren Druck ausgehalten. Skafloc fühlte, wie die Stärke aus ihm rann wie aus einem lecken Weinfaß. Alles, was er an Kraft, an Willen und an Mut besaß, pumpte er in Rücken und Beine und in die Hände, mit denen er dem Troll die Luft abschnürte. Es schien eine Ewigkeit zu sein, die sie mit dem Schiff umherrollten, und er wußte, viel länger konnte er es nicht mehr aushalten.
    Dann ließ der Troll los und faßte, heftig nach Luft ringend, Skaflocs Handgelenke. Skafloc rannte den Kopf seines Feindes gegen den Mast, einmal, zweimal, dreimal.
    Die Wucht ließ das Holz singen und den mit Leder bekleideten Schädel zersplittern.
    Keuchend lag Skafloc über der Leiche. Sein Herz sprang ihm beinahe aus der Brust, und das Blut rauschte ihm in den Ohren. Nach einer Weile sah er verschwommen, daß Feuerspeer sich über ihn beugte, und hörte ihn in ehrfürchtigem Staunen sagen:
    » Noch nie wurde davon berichtet, ein Elf oder ein Mensch habe einen Troll mit bloßen Händen getötet. Deine Tat ist eines Beowulf würdig und wird nicht vergessen werden, solange die Erde steht. Und jetzt haben wir gesiegt. «
    Er half Skafloc auf das Vorderdeck. Durch das Schneetreiben erkannten sie, daß die fremdländischen Schiffe der Söldner alle von den Elfen eingenommen waren.
    Aber um welchen Preis – weder auf ihrem noch auf den beiden in der Nähe befindlichen Schiffen waren mehr als zwanzig Elfen am Leben, und von diesen waren die meisten schwer verwundet. Die Schiffe trieben auf die Küste zu, bemannt mit Leichen und ein paar Kriegern, die zu müde waren, um ein Schwert zu heben.
    Und durch die Dunkelheit

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