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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ebenso wie an ganz Alfheim. «
    » Und … Frida? «
    » An ihr liegt mir mehr als an der ganzen übrigen Welt, Götter und Menschen und Feenreich eingeschlossen. Ich liebe sie über alles. «
    Lia schritt weiter. Ihre Stimme klang tonlos.» Ich werde fähig sein, mich selbst zu schützen. Ich kann Valgard sagen, du habest mich gezwungen oder getäuscht. «
    Sie kamen auf dem zu ebener Erde gelegenen Stockwerk hinaus. Überall rannten Wachen, herrschten Tumult und Verwirrung.» Halt! «befahl ein Troll, als er sie entdeckte.
    » Willst du den Grafen anhalten? «fragte Lia eiskalt.
    » Verzeihung, Herr «, stammelte der Troll.» Es war nur, daß – ich dich gerade eben erst gesehen habe, Herr – «
    Sie gingen hinaus auf den Hof. Jeder Nerv in Skafloc schrie danach, in Laufschritt zu fallen, jeder Muskel war verkrampft in Erwartung eines Rufes, der ihn entlarvte. Lauf, lauf! Die Aufgabe, langsam zu gehen, überstieg fast seine Kräfte.
    Nur wenige Trolle waren draußen. Die ersten weißen Streifen der verhaßten Morgendämmerung zeigten sich im Osten. Es war sehr kalt.
    Lia blieb vor dem westlichen Tor stehen und winkte den Wachen, es zu öffnen. Mit ausdruckslosem, blindem Blick sah sie Skafloc an.
    » Von hier aus mußt du deinen Weg allein gehen «, sagte sie leise.» Weißt du, was du zu tun hast? «
    » Irgendwie muß ich den Riesen Bolverk finden «, antwortete er.» und ihn dazu bringen, die Klinge für mich zu heilen. «
    » Bolverk – Übeltäter – schon sein Name ist eine Warnung. Allmählich kann ich mir denken, was für ein Schwert das ist und warum kein Zwerg es wagen würde, es neu zu schmieden. «Lia schüttelte den Kopf.» Ich kenne den wild entschlossenen Zug um deinen Mund, Skafloc. Sämtliche Scharen der Hölle werden dich nicht aufhalten – nur der Tod könnte es tun. Aber was soll auf dieser Fahrt aus deiner lieben Frida werden? «In den letzten Worten klang Hohn mit.
    » Ich werde sie zwar zu überreden suchen, irgendwo an einem sicheren Ort auf mich zu warten, aber sie wird mitkommen. «Skafloc lächelte voller Stolz und Liebe. Im dämmerigen Morgenlicht leuchtete sein Haar wie frostiges Gold.» Nichts kann uns trennen. «
    » N-nein. Aber wer wird dir sagen, wie du den Riesen finden kannst? «
    Skaflocs Gesicht wurde ernst.» Es ist nicht gut, so etwas zu tun, aber ich kann Tote erwecken. Die Toten wissen vieles, und Imric hat mich den Zauber gelehrt, der sie zum Sprechen bringt. «
    » Das ist eine verzweifelte Maßnahme, denn die Toten hassen es, in ihrem zeitlosen Schlaf gestört zu werden, und rächen sich dafür. Wie willst du dich gegen einen Geist verteidigen? «
    » Ich muß es versuchen. Ich glaube, meine Magie wird so stark sein, daß ich nicht zu Schaden komme. «
    » Du vielleicht nicht, aber – «Lia machte eine Pause, bevor sie schlau fortfuhr:» Die fürchterlichste Rache, die ein Geist an dir nehmen könnte, würde sich gegen Frida richten. «
    Sie sah, wie ihm das Blut aus Wangen und Lippen wich. Ihre eigenen waren noch weißer.» So viel bedeutet dir das Mädchen? «flüsterte sie.
    » Aye. Mehr «, antwortete er mit schwerer Zunge.» Du hast recht, Lia, ich kann die Gefahr nicht eingehen. Lieber soll Alfheim fallen, als daß – «
    » Nein, warte! Ich wollte dir einen Rat geben. Doch zuerst möchte ich eins feststellen. «
    » Schnell, Lia, schnell! «
    » Nur eins. Wenn Frida dich verlassen sollte – nein, nein, unterbrich mich nicht, um mir zu versichern, das werde sie niemals tun – wenn sie dich verlassen sollte, was würdest du dann tun? «
    » Ich weiß nicht. Das vermag ich mir nicht vorzustellen. «
    Sie lächelte ihr Katzenlächeln. Ihre Augen ruhten verträumt auf ihm.» Ich wollte nur den Vorschlag machen, du solltest nicht einen beliebigen Toten erwecken, sondern diejenigen, die dir gern helfen werden und deren eigene Rache du vollziehst. Ist nicht Fridas ganze Familie von Valgard erschlagen worden? Erwecke sie, Skafloc! «
    Einen Augenblick stand er bewegungslos. Dann ließ er das Bündel mit dem Schwert fallen, riß Lia in seine Arme und küßte sie mit überströmender Dankbarkeit. Er nahm das Bündel wieder auf und eilte durch das Tor dem Wald entgegen.
    Lia sah ihm nach, einen Finger an die brennenden Lippen gelegt. Wenn sie recht hatte mit ihrem Verdacht über das Schwert, würde von neuem geschehen, was in alter Zeit geschehen war. Sie begann zu lachen.
     
    *
     

Valgard erfuhr, sein Ebenbild sei in der Burg gesehen worden. Seine

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