Das gebrochene Versprechen
beiden Monate überfällig.
Gerald
Jackson : Eine Festnahme,
San Bernardino, 1993, Drogenbesitz (Marihuana) — Anklage fallen gelassen.
Kreditauskunft: sauber; hat erhebliche Immobilienanteile in Palm Springs
(Wohnungen) und Orange County (Bürogebäude).
Norman
O’Dell : Keine
Festnahme. Kreditauskunft —
Jamie sagte: »Du willst wissen,
warum ich mich scheiße fühle?« Ich sah von dem Fax auf. »Warum?«
»Weil mein Vater mit deiner
Freundin Rae auf und davon gegangen ist und niemand, einschließlich dir und
Mutter, irgendwas dagegen zu haben scheint.«
»Woher weißt du das mit Rae?«
»Mick hat es Chris und mir
erzählt. Er sagt, die Klatschblätter haben schon Wind davon gekriegt, und er
findet, wir sollten vorbereitet sein. Er mag diese Frau sogar.«
»Sie ist nett.«
»Logisch, dass du das sagst. Du
hast sie ja wohl zusammengebracht.«
»Jamie —«
Sie wälzte sich herum, setzte
sich auf und funkelte mich grimmig an. »Du, auf dich bin ich sauer, aber Dad
hasse ich! Ich würde ihm am liebsten eine knallen, so wie Mom neulich!«
»Warum tust du’s nicht?«,
fragte ich, in der Hoffnung, sie erheitern zu können. »Ein paar Ohrfeigen
würden ihm vielleicht ganz gut tun.«
Und just diesen ungünstigen
Moment wählte Ricky, um herauszukommen.
Jamie war aufgesprungen, ehe
ich sie zurückhalten konnte — , und rannte mit fliegenden Fäusten auf ihn zu.
Ricky hob abwehrend die Arme, aber sie umging seine Deckung und trommelte auf
seine Brust ein. »Du Scheißkerl!«, schrie sie. »Du mieser Scheißkerl!« Ein Hieb
traf ihn am Kinn. Er packte sie an den Schultern und nagelte ihre Arme fest.
Sie trat mit den Füßen, erwischte ihn am Schienbein und brach dann in Tränen
aus.
Er barg sie an seiner Brust und
ließ sie weinen. Als er mich über ihren Kopf hinweg ansah, bemerkte ich auch in
seinen Augen Tränen. »Ist ja gut, Schätzchen«, sagte er. »Ich versteh’s ja.«
Sie sagte etwas zwischen den
Schluchzern, aber es war nicht verständlich.
»Was?«
»Ich sagte, gar nichts ist gut.
Du gehst weg, und dann hab ich keinen Vater mehr.«
»O Schätzchen, ich werde immer
euer Daddy sein. Ich werde immer für euch da sein, das weißt du doch.«
»Nein, wirst du nicht. Ich
weiß, wie das läuft, das sagen sie alle, und nach einer Weile heiraten sie
jemand anders und vergessen ihre Kinder.«
Er schloss die Augen und
schüttelte den Kopf. »Hör mal, warum gehen wir nicht in dein Zimmer und besprechen
das in Ruhe?«
»Geht nicht!«
»Warum nicht?«
»Weil du dann siehst, was ich
mit dem Poster von dir gemacht habe.«
»Mit dem, wo du mir einen
Knochen durch die Nase gemalt hast? Das habe ich schon hundertmal gesehen.«
»Nein, was ich gestern Abend
damit gemacht habe — was richtig Fieses.«
»Nichts, was du tust, kann so
schrecklich fies sein.« Er drehte sie um und schob sie in Richtung Haus. »Komm,
wir reden, und dann gehe ich zu deiner Schwester.« Er drehte sich noch einmal um
und sagte zu mir: »Chris erinnert mich an dich. Ich bete zu Gott, dass sie
nicht inzwischen mit Kung Fu angefangen hat.«
Sein Versuch zu scherzen machte
mich noch trauriger als die Szene, die ich gerade miterlebt hatte. Ich seufzte
und wandte mich wieder meiner Lektüre zu.
Norman
O’Dell : Keine
Festnahme. Kreditauskunft: lupenrein. Ist Eigentümer von 200 Morgen Land in
Santa Barbara County. Grundbesitz lastenfrei.
Peter
Sherman : Keine
Festnahme. Kreditauskunft: lupenrein. Hat ein 375 000-Dollar-Eigenheim in Santa
Monica. Hypothekenzahlungen pünktlich.
Virgil
Rattray :
konnte nichts über ihn finden. Entweder haben wir eine falsche
Sozialversicherungsnummer, oder er firmiert unter falschem Namen, oder aber er
gehört zu den Leuten, die nichts von Eigentum und Krediten halten.
Es gab noch Informationen über
Nona Davidson und die übrigen Beschäftigten auf dem Anwesen, über Linda Toole
und Rickys Sekretärin. Nichts davon war überraschend oder besonders erhellend.
Ich wollte mich gerade an das umfangreichere Material über Ethan Amory und Kurt
Girdwood machen, als Charlene in einem roten Badeanzug aus dem Haus kam. Sie
winkte mir zu, ließ sich in den Pool gleiten und paddelte zu meiner Seite
herüber, wo sie sich auf den Rand stützte.
»Wie war euer Gespräch?«,
fragte ich.
»Okay. Ist schon eine ziemlich
scheußliche Geschichte, aber ich wollte, er hätte es mir damals schon erzählt.«
»Hätte das was geändert?«
»Wer weiß das schon? Redet er
mit Chris und
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