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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sagte Galen. Seine Meldung wurde von würgendem Husten unterbrochen. Der schwere Schütze der Einheit klang heiser. »Der Luftfilter meines Helms ist defekt. Atmen fällt schwer.«
    »Ist die Lage kritisch?«
    »Negativ. Darf nur … nicht so viel sprechen.«
    »Verstanden. Vincent?«
    Erneutes Schweigen.
    »Vincent?«
    Das jüngste Mitglied des Feuertrupps antwortete immer noch nicht.
    »Hat jemand Vincent gesehen?«
    »Negativ«, meldete Becky.
    »Auch nicht«, schloss Galen sich an.
    »Hat jemand die Aufklärer gesehen?«
    Erneutes Schweigen – das war eigentlich Antwort genug. Auf dem Platz dröhnten weiterhin Explosionen und Schüsse. Edgar riskierte einen schnellen Blick. Der Beschuss ließ immer noch Leichen auf dem Platz unter den Einschlägen tanzen. Die Jäger würden mit Sicherheit noch einige Kreise ziehen.
    In seinem Ohr knackte es plötzlich.
    »An die Legionäre in der südöstlichen Ecke des Platzes: Wer seid ihr?«
    Edgar stutzte. »Becky?«
    »Ich hab’s gehört. Meinst du, es sind Verbündete?«
    »Kommt auf einen Versuch an.« Er öffnete einen Kanal. »Feuertrupp Schneller Tod, 18. Legion. Lieutenant Edgar Cutter. Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Feuertrupp Dolchstoß, 24. Legion, Lieutenant Daniel Red Cloud.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits. Wie viele Truppen bringen Sie mit?«
    Edgar zögerte, dem Mann die volle Wahrheit zu sagen. Einerseits kannte er ihn nicht und wusste nicht, inwieweit man ihm vertrauen konnte. Andererseits würde der Mann von der Wahrheit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bitter enttäuscht sein, falls er wirklich der war, der er zu sein behauptete.
    »Nicht über Funk«, entschied er sich zu sagen.
    »Einverstanden. Westlich ihrer Position führt eine schmale Gasse tiefer in die Stadt hinein. Dort dürfte es relativ sicher sein. Wir treffen uns dort.«
    »Negativ. Ich vermisse einen Mann und habe den Kontakt zu einem Aufklärungs-Feuertrupp verloren. Wir gehen ohne unsere Leute nirgendwohin.«
    »Der Beschuss durch die Jäger wird noch eine Weile anhalten. Die Drizil haben die absolute Lufthoheit inne. Und bald wird es hier von ihren Bodentruppen nur so wimmeln. Es gibt nichts, was sie im Augenblick für Ihre Leute tun können. Ziehen Sie sich zurück. Falls Ihre Leute noch leben, suchen wir sie später. Ich verspreche es. Doch jetzt heißt die Devise: Weiterleben, um später kämpfen zu können. Falls Sie und Ihr Trupp hierbleiben, werden Sie sterben.«
    Gegen diese Logik gab es nichts einzuwenden, sosehr Edgar sich dies auch wünschte. »Einverstanden. Dann sehen wir uns in ein paar Minuten.«
      
    Vincent gelang es nur mit Mühe, seinen Körper unter den Mauerresten hervorzustemmen, die ihn begraben hatten. Trotz des Kampfanzugs und des Schutzes, den dieser bot, fühlte sich sein Leib zerschunden und wund an. Selbst die Kapazität eines Kampfanzugs hatte seine Grenzen, was Sicherheit anging. Eine Hausruine, die über einem Legionär einstürzte, gehörte eindeutig dazu.
    Er öffnete einen Kanal. »Edgar?«
    Keine Antwort.
    »Becky? Li? Galen?«
    Sein Komgerät blieb stumm. Innerlich fluchend stemmte er sich in die Höhe. Das verdammte Ding musste ausgefallen sein. Er überprüfte seinen Anzugchronometer und stellte erschrocken fest, dass er etwa eine Stunde unter dem Schutt verbracht hatte. Die Driziljäger waren verschwunden. Der Platz lag bis auf die Berge an Leichen einsam und verlassen da.
    Die Luft war immer noch rauch- und staubgeschwängert und die Sichtverhältnisse mehr als schlecht.
    »Hier Schneller Tod fünf«, probierte er es erneut. »Hört mich jemand?«
    Er erhielt nur statisches Rauschen als Antwort. Frustriert schaltete er seinen Kom ab und erhöhte stattdessen die Empfindlichkeit der akustischen Sensoren seines Helmes.
    Vincent ging einen Schritt – und musste sich festhalten. Schmerz durchzuckte seinen rechten Knöchel und zog sich bis zum Knie hinauf. Das rechte Bein des Kampfanzugs war aufgeschlitzt, Blut tropfte aus einer Schnittwunde. Vermutlich war auch sein Knöchel, vielleicht sogar sein Knie geprellt.
    Der Legionär nahm sein Gewehr auf und setzte einen Fuß vor den anderen, wobei er peinlich genau darauf achtete, sein rechtes Bein nicht über Gebühr zu belasten. Humpelnd setzte er die nächsten Meter fort. Am liebsten hätte er nach seinen Kameraden gerufen, wagte es jedoch nicht, aus Angst, die Drizil könnten auf ihn aufmerksam werden.
    Unterdrücktes Stöhnen drang an sein Ohr. Vincent hielt

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