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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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wesentlich kleinlauter hinzu: »Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Moment weiter darüber sprechen möchte. Ich stehe immer noch unter Schock.« Er ließ den Kopf hängen und starrte wieder auf die Tischplatte.
    »Wir sind gleich fertig.« þórólfurs Stimme drückte nicht das geringste Mitleid für sein Gegenüber aus. »Ich habe ein Gewehr im Stall an der Wand lehnen sehen. Gehört das dir?«
    »Ja«, antwortete Bergur. »Es gehört mir. Ich bezweifle, dass du hier einen Bauern antreffen wirst, der kein Gewehr hat.« Wütend schaute er auf. »Der Mann wurde nicht erschossen. Was soll das?«
    þórólfur grinste unbarmherzig. »Nein, der Mann nicht, aber der Fuchs, wenn mich nicht alles täuscht. Hast du diesen Fuchs geschossen?«
    Bergur knibbelte verlegen an der bunten Plastiktischdecke herum. »Nein. Oder ja. Ich weiß es nicht.«
    »Wie bitte?«, fragte þórólfur konsterniert. »Könntest du mir das etwas genauer erklären? Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe. Du weißt nicht, ob du den Fuchs geschossen hast?«
    Bergur hörte auf, an der Decke herumzufummeln und schaute þórólfur an. »Ich schieße gelegentlich Füchse. Wir haben Eiderenten-Brutplätze, da darf kein Fuchs herumstreunen. Allerdings habe ich schon seit Monaten keinen mehr geschossen, außer letztens, aber der ist nochmal davongekommen. Ich muss ihn getroffen haben, denn ich habe Blut und kleine Fellstücke gefunden, nur der Kadaver war nirgends zu sehen. Ich dachte, er sei mit dem Leben davongekommen, aber wer weiß? Vielleicht ist es dieser Fuchs.«
    »Tja, wer weiß«, entgegnete þórólfur, »du solltest uns vielleicht beschreiben, wo genau das war, und außerdem gibt es natürlich noch jede Menge andere Punkte, die wir genauer besprechen müssen.«
    »Ich schaffe das jetzt nicht«, sagte Bergur völlig entkräftet. »Ich schaffe es einfach nicht.«
    »Kein Problem«, sagte þórólfur und schlug sich mit den Handflächen auf die Schenkel. »Nur noch zwei Fragen, den Rest besprechen wir später: Erstens – ist der Pferdestall normalerweise offen oder abgeschlossen? Zweitens – kanntest du den Toten?«
    Bergur schaute nicht auf. »Der Stall ist nie abgeschlossen. Das war bisher nicht nötig.« Dann blickte er hoch und starrte þórólfur verzweifelt an. »Ich habe keine Ahnung, ob ich den Mann gekannt habe. Das könnte jeder sein – du hast doch gesehen, wie er zugerichtet war.«
    »Sehr richtig«, sagte þórólfur und machte Anstalten, aufzustehen. »Ach, entschuldige, noch eine allerletzte Frage.«
    Bergur schaute den Mann entmutigt an. »Was?«
    »Wir haben an der Boxenwand etwas Gekritzeltes, oder besser gesagt etwas Eingeritztes entdeckt. Es sind ein paar Buchstaben, und wir überlegen, ob die schon länger da sind.«
    »Buchstaben?«, sagte Bergur verwundert. »Ich weiß nichts von Buchstaben. Was steht denn da?«
    »Tja, es scheint mir R-E-R zu sein. Sagt dir das was?«
    Bergur schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hab das nie gesehen und weiß nicht, was es bedeutet.« Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, antwortete er nach bestem Wissen und Gewissen. Dennoch wurde þórólfur das Gefühl nicht los, dass Bergur etwas verheimlichte. Aber was?
     
    »Wenn ich nicht solchen Hunger hätte, würde ich vorschlagen, dass wir woanders hingehen«, sagte Matthias, während er Dóra die Restauranttür aufhielt. Es handelte sich um ein auf vegetarische Speisen spezialisiertes Lokal, und trotz Dóras grober Übersetzung der lobenden Beurteilungen auf den zahlreichen eingerahmten Zeitungsausschnitten im Fenster war Matthias alles andere als begeistert.
    »Bier ist auch Gemüse«, sagte Dóra und lächelte ihm zu. »Oder aus Gemüse zumindest.«
    Matthias schüttelte pikiert den Kopf. »Ich weiß ja nicht, woher du dein Wissen über Bier hast, aber glaub mir, das stimmt nicht.« Er betrat nach ihr das Restaurant. »Bier besteht zum größten Teil aus Getreide.«
    »Getreide – Gemüse«, sagte Dóra, während sie sich nach einer Bedienung umschaute, die ihnen einen Tisch zuweisen würde. »Da gibt’s doch keinen Unterschied.« An der Bar sah sie eine Frau, die ihr bekannt vorkam, und stieß Matthias mit dem Ellbogen an. »Die Frau da arbeitet im Hotel. Vielleicht sollten wir uns kurz mit ihr unterhalten.«
    »Ich setze mich da nur hin, wenn ich eine Speisekarte bekomme und an der Bar bestellen kann«, erwiderte Matthias. »Und unter der Bedingung, dass es Erdnüsse gibt.«
    »Einverstanden«, sagte Dóra und lächelte

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