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Das Gegenteil von Schokolade - Roman

Das Gegenteil von Schokolade - Roman

Titel: Das Gegenteil von Schokolade - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirijam Muentefering
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… Männer!«
    »Ach, ja? Woher weißt du das so genau?«
    Katja ringt mit den Händen, bevor es aus ihr herausschießt: »Ich kenn dich, seit ich denken kann. Wir haben schon im Sandkasten miteinander gespielt. Weißt du noch, dieser blonde Johannes …? Oder Martin? Oder … wie hieß der noch? Der Sohn von dem Gemüsebauern? Christian? Christoph? Da waren doch zig Jungs, denen wir nachgestellt haben. Wir haben uns schon immer für Jungs interessiert. Und nie haben wir …« Sie sieht mich für eine Sekunde rasch an. »Du hast doch nie daran gedacht, mit mir zu knutschen oder so?«
    Meine Augen werden ganz von selbst schlagartig groß wie zwei Flummis. Ich glaub, gleich hüpfen sie mir aus dem Kopf. Katja und ich und … knutschen?
    »Hast du mal mit ’ner anderen geknutscht?«
    Ich schüttele den Kopf.
    »Gefummelt?«
    Wieder Kopfschütteln.
    »Nie? Nicht mit dreizehn, als du immer mit dieser Sandra rumgehangen hast? Und nicht mit zwanzig, als du plötzlich diese neue Busenfreundin, diese Hanna hattest? Und als du Michelin kennen gelernt hast? Ich meine, von der wusstest du ja, dass sie auf Frauen steht.«
    Kopf von links nach recht, von rechts nach links.
    Katja holt tief Luft und stößt sie geräuschvoll wieder aus. Sie sieht plötzlich irgendwie befriedigt aus.
    »Na also«, zieht sie das Fazit. »Wenn du nie solche Ambitionen hattest, dann wird es doch jetzt nicht plötzlich anfangen. Wenn du nie das Bedürfnis nach mehr als nur einer echten Frauenfreundschaft hattest.«
    Bilde ich mir das nur ein oder bin ich irgendwie außer Atem geraten von ihrem Plädoyer?
    Ihre Worte hallen in mir herum wie Echos, die sich gegenseitig anstoßen und antreiben, weiterhin von einer Wand gegen die andere zu prallen. Ein paar Sekunden lang beherrscht mich der verlockende Gedanke, aufzuspringen und aus der Wohnung zu rennen. Dann wieder glaube ich, gleich in ein kreischendes Gelächter ausbrechen zu müssen. Von den Sturzbächen von Tränen, die hinter meinen Augen lauern, mal ganz abgesehen.
    »Katja, ich kann ja verstehen, dass dich das jetzt aus dem Konzept bringt. Du kennst mich schon so lange, und nie war so was ein Thema. Aber bitte begreif doch, dass s ich vielleicht gerade irgendwas Maßgebliches ändert in meinem Leben. Ich weiß ja selbst nicht, wieso und warum. Ich hab keine Ahnung, ob es wieder verschwindet oder bleibt. Aber Tatsache ist, dass mich Männer gerade ziemlich kalt lassen. Es gibt eine Frau … na ja, zwei Frauen, die mich mehr als nur ein bisschen beschäftigen. Und ich habe wirklich keine Lust, gerade dir gegenüber so zu tun, als sei ich da nur an einer echten Frauenfreundschaft interessiert.«
    Auf Katjas Stirn haben sich zwei tiefe Falten gebildet. Ihre Augen funkeln mich an, und dann haut sie mit der Hand auf das Kissen neben sich. Loulou schreckt hoch und sieht sich empört um.
    »Jetzt reichts mir aber echt!«, faucht Katja. »Erst das mit Lothar und jetzt das hier. Du kannst doch nicht ständig rumlaufen und mein komplettes Weltbild über den Haufen werfen!«
    Da regt sich auch in mir der Ärger und ballt die Fäuste.
    »Bitte? Ich hör ja wohl nicht recht. Ich bin doch nicht verantwortlich für deine heile Welt! Ich lebe mein eigenes Leben, und ich dachte, für uns gehört es dazu, dass die andere sich entwickeln kann, wie sie will, und wir stehen trotzdem zueinander …«
    »Natürlich!«, schreit sie. »Natürlich! Das war ja auch immer so!«
    Danach wird es ganz still im Raum.
    Loulou steht immer noch vor dem Sofa und glotzt uns aus ihren wissenden Hundeaugen derart entlarvend an, dass wir beide gleichzeitig die Hand nach ihr ausstrecken. Nur damit sie uns nicht mehr so ansieht.
    »Komm mal her, Kleine!«
    »Schätzken, Loulou …«
    Loulou stiefelt zu uns und lässt sich gerne kraulen.
    Katja und ich sehen uns von der Seite an.
    Ein paar Minuten reden wir nur mit dem Hund. Katja erzählt Loulou, dass sie offenbar irgendwie verwandt sind, wegen ihrer Sommersprossen und Loulous Flecken im Fell, und da sind in letzter Zeit ganz sicher auch ein paar dazugekommen. Und ich klappe Loulous Ohren um und murmele, dass mal wieder eine Grundreinigung mit Ohrentropfen angesagt ist. Aber bitteschön mit Stillhalten, denn sonst müssen wir gleich wieder zum Onkel Doktor, und das will der kleine brave Hund doch nicht, oder?
    Beim Stichwort ›Onkel Doktor‹ fällt mir der Tierarzt Dr. Greve ein und zeitgleich damit natürlich auch Antonie. Und dann hole ich ganz tief Luft.
    »Willst du denn jetzt noch

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