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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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aber auf deine wird sie wohl eher reagieren.”
    “Das mache ich. Und dann komme ich zu dir. Du klingst völlig erledigt, Mom. Bitte tu nichts Unüberlegtes.”
    “Das habe ich bereits getan, Dru. Vor langer, langer Zeit.”
    Sie starrte in den Fernseher und versuchte, Ken in der Masse der Reporter zu entdecken. Wieder fiel ihr Blick auf den Übertragungswagen von Channel 29.
    Plötzlich hatte sie eine Idee.
Lorraine.
Schnell rief sie im Sender an.
    “Lorraine Baker”, meldete sich Lorraine.
    “Lorraine, hier ist Eve.” Sie fühlte sich enorm erleichtert, die Stimme ihrer Freundin zu hören. “Du wirst denken, dass ich verrückt geworden bin. Aber ich kann bezeugen, dass Timothy Gleason Genevieve Russell nicht ermordet hat. Und ich muss es loswerden, bevor ich völlig die Nerven verliere.”

53. KAPITEL
    D as Nachrichtenteam erschien mit zwei Kleinbussen und hatte innerhalb von Minuten das komplette Haus besetzt. Leute stürmten in ihr Wohnzimmer und versuchten zu entscheiden, ob man sie besser drinnen oder draußen interviewen sollte. Dann endlich kam Lorraine, sie eilte auf Eve zu, die verunsichert mitten im Raum stand.
    “Tut mir leid.” Lorraine legte ihr die Hände auf die Schultern. “Das hier muss furchtbar für dich sein.” Sie klatschte in die Hände. “Raus!”, schrie sie. “Baut die Kameras vor dem Haus auf. Wir werden Mrs. Elliott auf der Veranda interviewen.” Dann sah sie Eve scharf an. “Du kommst mir ein wenig wacklig auf den Beinen vor. Setz dich.”
    Eve ließ sich auf die Couch sinken.
    “Wo ist Jack?”
    “Bei der Arbeit.” Sie hatte ihm vor ein paar Minuten am Telefon von ihrem Plan erzählt, damit er die Neuigkeiten, die sich sicher wie ein Lauffeuer in der Universität verbreiten würden, nicht aus dem Fernsehen erfahren musste.
    So aufgebracht hatte sie ihn noch nie erlebt. “Du wirst unsere ganze Familie zerstören, und wozu?”, schrie er.
    “Es tut mir leid”, flüsterte sie, doch ihre Worte klangen in ihren eigenen Ohren wohl genauso hohl wie in seinen. Sie musste ihm wie eine Fremde erscheinen, eine Fremde, die es darauf anlegte, ihn und seine Töchter zu verletzen, um jemanden zu retten, der ihn nicht interessierte.
    “Möchtest du ihn dabeihaben?” Lorraine sah sie verwirrt an. “Sollen wir auf ihn warten?”
    Eve schüttelte den Kopf. “Er würde wohl nicht kommen, selbst wenn ich ihn darum bäte.”
    Lorraine sah sie von der Seite an. “Was ist los, Eve?”
    “Ich habe keine Zeit, es dir zu erklären.”
    Dru setzte sich neben sie aufs Sofa und legte beschützend einen Arm um sie. Ihre Augen waren rot gerändert, ihre Nase vom Weinen verstopft. Wortlos legte sie den Kopf auf Eves Schulter.
    “Na gut”, sagte Lorraine. “Ich gehe nach draußen und kümmere mich um alles. Wenn wir fertig sind, hole ich dich.”
    Eve nickte und griff nach der Hand ihrer Tochter.
    “Du bist wirklich sehr tapfer, Mom”, sagte Dru, als sie allein waren.
    Eve versuchte zu lächeln. “Tapfer oder dumm, ich bin mir überhaupt nicht sicher. Ich habe furchtbare Angst davor, dass die Polizei hier auftaucht, sobald mein Geständnis gesendet wurde. Und davor, dass sie … mich mitnehmen.” Sie drückte Drus Hand fester. Der Augenblick, vor dem sie sich dreißig Jahre lang so sehr gefürchtet hatte, war nun gekommen, und das hatte sie sich ganz allein selbst zuzuschreiben. “Aber ich kann mich nicht verhaften lassen, bevor ich mit Cory gesprochen habe. Sobald es also rum ist, muss ich irgendwie nach Raleigh kommen.”
    Dru nickte. “Sie werden aber nach dir suchen.”
    “Das Risiko muss ich eingehen.”
    “Wir nehmen mein Auto. Und ich fahre.”
    Eves Hals schien sich zuzuschnüren. Sie wollte Jack an ihrer Seite haben, wenn sie mit Cory sprach. Und Dru musste schon genug durchmachen. “Ich sollte allein fahren.”
    “Sie werden zwar trotzdem herausfinden, wo du bist”, sagte Dru. “Aber zumindest brauchen sie länger, wenn du meinen Wagen nimmst.”
    Eve blickte durchs Fenster auf die Straße. Nachbarn hatten sich bereits auf dem Gehsteig versammelt und wunderten sich über die Geschehnisse im Garten der Elliotts. Niemals konnte sie in Drus Auto steigen, ohne von allen gesehen zu werden.
    Dru dachte wohl dasselbe. “Ich werde meinen Wagen umparken”, sagte sie ruhig, als ob sie an solche Situationen gewöhnt wäre. “Ich stelle es auf der Rückseite des Hauses ab. Dann musst du nur über die Auffahrt der Samsons laufen.” Sie hob den Kopf von Eves Schulter. “Kannst

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