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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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unter den Füßen wegreißen und … oh Gott.” Er presste die Finger an die Schläfen. “Ich will mir gar nicht vorstellen, was du Cory damit antun würdest.”
    “Ich weiß”, flüsterte sie. “Und ich habe furchtbare Angst davor.”
    “Das wird das Ende eurer Beziehung sein”, warnte er sie. “Oder vielleicht das Ende der Beziehung mit allen Menschen, die du hintergangen hast.”
    “Mit dir?”, fragte sie entsetzt.
    Er ignorierte die Frage. “Und das alles, um diesen widerwärtigen Scheißkerl zu retten?”
    Schweigend dachte sie über seine Worte nach.
    “Und wie willst du beweisen, dass du … das Kind nicht aus Genevieve herausgeschnitten und sie dann im Anschluss umgebracht hast?”
    Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. “Das Risiko muss ich eingehen.”
    “Du kommst ins
Gefängnis
, Eve!”
    “Ich weiß.” Sie dachte daran, wie sie in der Nacht zuvor auf dieser Bank gesessen hatte. Sie würde den Himmel und die Sterne vermissen. Und sie würde Cory verlieren. Sie musste mit ihr telefonieren, bevor sie weitere Schritte einleitete. Wieder sah sie auf die Uhr. Es war fast neun. Cory war wahrscheinlich schon in der Schule.
    Jack schien ihre Gedanken zu lesen. “Willst du, dass über Cory in allen Boulevardzeitschriften berichtet wird? Willst du, dass jeder im Supermarkt alles über ihr Leben weiß?”
    “Vielleicht kann ich sie irgendwie beschützen …”
    “Träum weiter! Nein, Eve, du musst dir das gut überlegen.”
    “Ich tue seit Wochen nichts anderes.”
    “Dir geht es jetzt schon so schlecht. Kannst du dir vorstellen, wie sich deine Krankheit im Gefängnis verschlechtern würde?” Er stand plötzlich auf, warf die Arme in die Luft und drehte sich zu ihr um. “Ich kann nicht fassen, dass ich mit meiner Frau übers
Gefängnis
sprechen muss! Das ist doch völlig verrückt.”
    “Wenn ich die Wahrheit nicht sage, werde ich nur noch kränker werden. Das ist doch der Grund, warum es mir so schlecht geht, Jack. Ich kann mit dieser Schuld einfach nicht mehr länger leben. Es tut mir so leid, dass ich dich und die Mädchen in diese schreckliche Situation bringe, aber bitte versuch, dich in meine Lage zu versetzen.”
    “Das ist ziemlich schwierig.”
    “Du weißt doch nicht, was du mit sechzehn an meiner Stelle getan hättest.”
    “Ich hätte mich niemals auf eine solche Geschichte eingelassen, so viel weiß ich mit Sicherheit.”
    “Ich habe vollkommen falsche und dumme Entscheidungen getroffen, das gebe ich ja zu. Aber stell dir vor, du hättest getan, was ich getan habe, und ein anderer würde für dich so ein Opfer bringen. Wäre es dann nicht völlig egal, was für eine Art Mensch er ist? Würde das wirklich eine Rolle spielen, Jack?”
    Als er nicht antwortete, wusste sie, dass sie bei ihm einen Nerv erwischt hatte. Jack war ein guter Mann, und mit dieser Frage hatte sie mitten in sein gütiges Herz getroffen.
    Er sah weg. “Ich brauche Zeit, um das alles zu verdauen.”
    “Das ist es ja. Ich habe keine Zeit. Ich habe schon zu viel Zeit damit verschwendet, ständig Angst zu haben. Und heute wird das Strafmaß verkündet. Ich muss es
heute
tun.”
    “Nein”, entgegnete er fest. “Es geht hier nicht nur um dein Leben, Eve. Oder wer zum Teufel du in Wahrheit bist. Es geht auch um mein Leben. Und um das deiner Töchter. Du glaubst vielleicht, dass du diesem Dreckskerl zu Hilfe eilen musst, und hast offenbar vergessen, wer wirklich wichtig für dich ist. Du ziehst ihn deiner Familie vor.”
    Stimmte das? Mein Gott. Natürlich wäre es so viel leichter, weiterhin zu schweigen. Aber es wäre einfach falsch.
    “Keiner von uns wird sterben, wenn ich die Wahrheit sage. Tim aber wird sterben, wenn ich schweige.”
    “Als ob mich das interessierte.”
    “Ich … ich muss es einfach tun, Jack. Tut mir leid.”
    “Das ist alles so unwirklich.” Als er sie ansah, glaubte sie, Hass in seinen Augen zu entdecken. “
Du
bist unwirklich.” Er blickte zum Haus. “Ich muss hier weg.”
    “Wie meinst du das?”
    “Wie ich es sage. Ich ziehe mich jetzt an, gehe zur Arbeit und hoffe einfach, dass dieser ganze … Albtraum vorbei ist, wenn ich wieder nach Hause komme.”
    Sie stand auf und griff nach seinem Arm. “Geh nicht. Bitte, ich muss jetzt handeln. Bitte hilf mir zu entscheiden, wie ich es tun soll.”
    “Das ist viel verlangt, Eve.” Er schüttelte ihre Hand ab. “Du bist wild entschlossen, etwas zu tun, was jedem, der dir angeblich wichtig ist, wehtun wird. Und dafür willst

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