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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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mir nichts erzählen, was du nicht erzählen willst. Ich verstehe das.” Nun rutschte sie wieder nach vorne. “Hör mal. Mir ist klar, dass du wahrscheinlich nicht Eve heißt. Soweit ich weiß, ist die Polizei oder sonst jemand hinter dir her. Ich verstehe das und wir werden nicht darüber sprechen. Ab heute blicken wir nach vorn. Du bist Eve Bailey. Ich bin Marian Kazan. Das Baby im Wohnzimmer heißt Cory … Bailey?”
    CeeCee nickte.
    “Hat sie eine Geburtsurkunde?”
    CeeCee nickte wieder.
    “Sehr gut. Es gibt in der Nähe ein Krankenhaus, wo du sie hinbringen kannst, nur um sicherzugehen, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Überleg dir ein paar Antworten auf die Frage, wo sie geboren wurde. Danach machen wir einen Termin beim Gynäkologen.”
    “Beim Gynäkologen?”
    “Sag mal, Liebes, hat ein Arzt das Kind zur Welt gebracht?”
    “Nein.” Wahrscheinlich dachte Marian inzwischen, sie hätte sich einen Trottel ins Haus geholt.
    “Gut, dann sollten wir dich durchchecken lassen. Sehen, ob alles gut verheilt. Hast du irgendwelche Probleme?”
    “Nein, keine Probleme. Ich glaube nicht, dass ich zum Arzt muss.”
    “Bei dir ist nichts gerissen oder so etwas?”
    CeeCee schüttelte den Kopf, aber eher, um das Bild von Genevieve, in ihrem Blut liegend, zu verscheuchen.
    Marian tippte sich ans Kinn. “Wie alt bist du, Liebes?”
    “Siebzehn.”
    “Oh, das ist gut. Ich will nicht sagen, dass man mit siebzehn alt genug ist, Mutter zu werden, aber anfangs dachte ich, du wärst erst fünfzehn.”
    “Das glaubt jeder.”
    “Cory ist ziemlich klein, insofern denke ich, dass es nicht allzu schlimm für dich war. Ich überlasse die Entscheidung dir. Wenn du deine Meinung änderst, es gibt eine fantastische Gynäkologin im Ort, zu der du gehen kannst. Sie arbeitet im Krankenhaus, also wird’s auch nicht teuer. Vielleicht kostet es sogar gar nichts, falls du kein Geld hast, und davon gehe ich aus.”
    “Ich habe hundert Dollar. Ich kann dir was fürs Essen geben oder …”
    “Nein, behalte mal dein Geld, ja? Ich habe so viel ich brauche. Und ich möchte auch nicht, dass du mir sofort mit den Kindern hilfst. Ich denke, du solltest dich erst einmal um dich selbst kümmern. Im Augenblick kommst du mir vor, als stündest du unter Schock.”
    “Ich bin nur …” CeeCee hielt inne und lächelte matt. “Ich glaube, das ist eine gute Beschreibung.”
    Am liebsten hätte sie die Wahrheit gesagt. Bestimmt würde Marian sie verstehen und eine Idee haben, wie sie dem Gouverneur das Baby zurückgeben konnte. Aber im Augenblick hatte sie nicht die Kraft, darüber zu sprechen, zumal Marian deutlich gemacht hatte, dass sie gar nicht mehr wissen wollte. CeeCee fühlte sich wie von einem Strom fortgerissen, gegen den sie sich nicht wehren konnte.
    Marian gab ihr ein Zimmer, dessen Rosentapeten CeeCee an eine ihrer Pflegefamilien erinnerte. An eine der
guten
Pflegefamilien, aus der sie viel zu schnell wieder herausgenommen worden war, weil die Mutter krank wurde. In dem Zimmer standen ein Doppelbett, ein violetter Sessel und eine Kommode mit sechs Schubladen. Marian schob eine Wiege hinein.
    “Sie schläft mit mir im Bett”, sagte CeeCee.
    Marian schien etwas entgegnen zu wollen, verkniff sich dann aber eine Bemerkung. “Dann stelle ich die Wiege am besten direkt neben das Bett.”
    Später ließ sie ein Schaumbad ein, in das CeeCee sich erleichtert sinken ließ. Sie hatte Cory gefüttert und in den Schlaf gesungen. Zum ersten Mal an diesem Tag fühlte sie sich ruhig. Sie schloss die Augen.
    Als es an der Tür klingelte, seifte sie sich gerade ein. Sie erstarrte mitten in der Bewegung und lauschte angestrengt. Stimmen. Ein Mann und eine Frau. Die Polizei?
    Sie kletterte aus der Wanne, trocknete sich hastig ab und zog Jeans und Pulli an. Als sie schließlich die Treppe hinunterrannte, war sie davon überzeugt, dass die Polizei Cory mitgenommen hatte. Genau das hatte sie sich vor ein paar Stunden noch gewünscht, jetzt aber war die Vorstellung unerträglich.
    Marian saß lesend auf dem Sofa und sah überrascht auf, als CeeCee barfuß ins Wohnzimmer stürzte.
    “Was in aller Welt ist denn los, Liebes?”
    “Wo ist Cory?”
    “Schläft tief und fest.” Marian deutete mit dem Kinn auf die Wiege. “Was ist denn los, Eve?”
    “Ich habe jemanden an der Tür gehört. Einen Mann. Wer war das?”
    “Ein Nachbar. Er sah, dass ich noch Licht hatte, und wollte fragen, ob alles in Ordnung ist.”
    “Es war also nicht …” Sie

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