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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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zu verbannen.
    “Oh, das tut mir leid.”
    “Ich habe nicht mal seinen Namen auf der Geburtsurkunde eintragen lassen, weil ich nicht wollte, dass er von ihr weiß. Er war nicht der Mann, für den ich ihn hielt.” Sie strich über das Blumenmuster des Sofas. “Wie sich später herausstellte, war er kriminell.”
    “Drogen?”, fragte Jack.
    “Unter anderem”, entgegnete sie vage.
    “Ich kann dich mir nicht wirklich mit so einem Typen vorstellen.”
    Sie dachte an Tim und daran, wie er sie ausgenutzt hatte. “Ich kann es mir auch nur noch schwer vorstellen.”
    In der nächsten Woche trafen sie sich zweimal zum Mittagessen und telefonierten jeden Abend. Am Samstag erschien Jack mit einem kleinen roten Fahrrad und bat Eve, vor die Tür zu kommen.
    “Ich wollte erst wissen, ob es in Ordnung ist, dass ich es ihr schenke.”
    “Oh mein Gott, Jack!” Sie war zugleich erstaunt und ein wenig verunsichert von seiner Großzügigkeit. “Das ist zu viel.” Und sie meinte es ernst. Großzügige Geschenke hatten immer einen Haken.
    “Ich weiß”, gestand Jack. “Und ich verspreche, dass ich mich nicht jedes Mal wie der Weihnachtsmann aufführe, wenn ich sie sehe. Aber gönne es mir dieses Mal, ja? Es macht mir so viel Spaß.” Seinem jungenhaften Grinsen war nur schwer zu widerstehen.
    “Okay.”
    Sie riefen Cory heraus und beobachteten, wie die Augen der Kleinen aufleuchteten.
    “Juhu!”, rief sie und rannte auf das Fahrrad zu. “Es hat dieselbe Farbe wie mein Haar!”
    Jack lachte. “Da hast du recht, Cory-Dory. Und ich musste ganz schön suchen, bis ich so eines gefunden habe. Hüpf rauf!”
    Eve half Cory auf das Fahrrad mit den Stützrädern, doch sie blieb nur wenige Sekunden sitzen. “Ich hab Angst”, sagte sie.
    “Angst?” Jack tat verwundert. “Ich habe den Verkäufer doch extra gebeten, mir eines zu verkaufen, das keine Angst macht.”
    Cory sah ihn an, sie schien nicht recht zu verstehen, wie er das meinte.
    “Vielleicht traust du dich ja in ein paar Tagen”, sagte Eve.
    “Ich glaube, sie traut sich schon heute, oder, Cory?”
    Cory schwang ihr dünnes Beinchen wieder übers Fahrrad und Eve sah in Gedanken das kleine Mädchen vor sich, wie es auf der leicht abschüssigen Auffahrt auf die Straße und vor ein Auto rollte. “Zuerst zeigen wir dir, wie man bremst.”
    Cory umklammerte die Lenkstange.
    “Du machst das gut!”, rief Jack.
    “Du siehst wie ein großes Mädchen aus.”
    Cory biss sich auf die Unterlippe. “Ich will aber nicht umfallen.”
    “Wirst du nicht. Es hat doch diese tollen Stützräder, du kannst gar nicht umfallen.”
    Cory schielte über ihre Schulter. “Und jetzt?”
    Nach ein paar Minuten hatte sie den Dreh raus, doch als ob sie Eves Gedanken lesen könnte, trat sie alle paar Sekunden in die Bremsen.
    “Sehr gut!”, sagte Jack, nachdem sie einmal ohne zu bremsen eine Runde gedreht hatte. “Jetzt bist du bereit für den Gehweg.” Er schob sie ein Stück, Eve lief neben ihnen her.
    “Da ist ein großes Loch!”, schrie Cory.
    “Das Loch ist gar nicht so groß”, sagte Eve. “Du kannst da drüberfahren.”
    Cory schloss die Augen und kreischte auf.
    “Gut, Cory”, rief Jack hinter ihr. “Cory-Dory hat’s geschafft, Ladies und Gentlemen. Sie ist über das Loch gefahren wie ein Profi.”
    Cory schien ihn nicht zu hören, mit vor Konzentration gerunzelter Stirn fuhr sie weiter. Dann blieb sie stehen und stellte die Füße auf den Boden.
    “Ich will jetzt runter”, verkündete sie.
    “Lass uns nur noch zu Jack zurückfahren”, flüsterte Eve ihr zu. “Du hast dich noch gar nicht bei ihm bedankt. Dabei ist das ein sehr schönes Geschenk.”
    “Ich will nicht wieder über das Loch fahren.”
    “Aber du kannst es doch.”
    Cory starrte das Loch an, als handelte es sich um den Grand Canyon. “Du musst mich halten, Mommy”, sagte sie.
    “Ich halte dich.” Eve legte die Hand an den Sitz.
    “Wie schön, wir alle haben überlebt”, verkündete Jack, als sie bei ihm ankamen.
    “Was wolltest du Jack sagen?”
    “Danke für das Fahrrad. Und hast du die Cory-Dory-Tasche dabei?”
    Jack lachte. “Gieriges kleines Ding, du.”
    “Was heißt das?”
    “Das heißt, dass du alles auf dem Silbertablett serviert bekommen willst”, erklärte Eve.
    “Was ist ein Silbertablett?”
    “Das heißt einfach, dass du eine normale Dreijährige bist”, meinte Jack. “Und Marian wird heute Mittag bei dir bleiben, während ich dir deine Mom für eine Weile

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