Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)
und Krötenfurz, sein Ausflug war dann doch nur kurz!« Er hockte auf einem kaputten Kühlschrank, kaute auf seiner Knochenpfeife herum und versuchte, kleine Knochenstückchen in einen Plastikeimer zu spucken.
Olchi-Mama hielt Olchi-Baby im Arm. Es hatte gerade sein Fläschchen mit Stinkerbrühe ausgetrunken und rülpste zufrieden. Da flog eine Biene arglos und ein wenig zu nah an Olchi-Baby vorbei. Der Olchi-Baby-Rülpser erwischte die Biene in vollem Flug, sie torkelte erst in der Luft und fiel dann ohnmächtig auf den Boden. »Spotzteufel, wo warst du nur die ganze Zeit?«, fragte Olchi-Mama neugierig. »Ich war in Gammelsberg, bei Brausewein«, erklärte das Olchi-Kind. Und dann erzählte es der Olchi-Familie alles, was es erlebt hatte. Vom Käfig, vom Labor, von den Versuchen und den leckeren Sachen, die es zu essen gegeben hatte. »Hast du auch nichts Frisches erwischt?«, fragte Olchi-Oma besorgt. Sie hatte gerade einen Stinkerkuchen gebacken und wedelte mit der Hand ein paar freche Fliegen zur Seite, die sich darauf niederlassen wollten.
»Nein, alles war sehr olchig«, sagte das Olchi-Kind. »Und ich bin mit dem Zug zurückgefahren und dort hab ich auch noch eine Glasscheibe gegessen.«
»Glasscheibe! Lecker!«, rief das andere Olchi-Kind.
»Na, da bin ich aber froh, dass es dir so gut gegangen ist«, sagte Olchi-Papa. Das Olchi-Kind erzählte auch von dem armen Professor Brausewein, der frische Pfirsiche gegessen hatte und jetzt von ganz schlimmem Bauchweh geplagt wurde.
Da fing Olchi-Baby zu plärren an. Es hatte eine Stimme wie ein heiserer Rasenmäher.
»Kann denn keiner diesem Kind den Stecker rausziehen?«, rief Olchi-Opa genervt und hielt sich demonstrativ die Hörhörner zu.
»Hab dich doch nicht so!«, schimpfte Olchi-Mama. »Was kann das Kind denn dafür, dass es so eine laute Stimme hat!« Sie schob Olchi-Baby schnell eine Fischgräte zum Nuckeln in den Mund. Schon war es wieder still und friedlich. »Jaja, Bauchweh ist bestimmt verteufelt unangenehm!«, sagte Olchi-Oma mitfühlend und furzte kräftig. »Zum Glück haben wir ja nie Bauchweh. Wir bekommen höchstens mal bunte Flecken im Gesicht, wenn wir aus Versehen was Frisches erwischt haben.«
»Frische Sachen tun nicht gut, da fress ich lieber ’n alten Hut!«, dichtete Olchi-Opa vergnügt. »Dieses olchige Erfinderlabor würde mich sehr interessieren«,
sagte Olchi-Papa versonnen. »Das würd ich mir gerne mal ansehen!«
Er war selbst ein großer Bastler und Erfinder. Weihnachten hatte er einen tollen Schrottschepperer und einen lustigen Dreckschleuderer erfunden. Und neulich einen praktischen Staubverteiler, mit dem man prima die Höhle verdrecken konnte und von dem Olchi-Mama so begeistert war.
»Ich habe eine Idee«, sagte Olchi-Papa. »Ich besuche diesen Brausewein. Auf der Stelle und gleich heute noch! Bei meinem grätzigen Stinkstiefel, er soll mir alle seine Erfindungen zeigen.«»Aber er ist jetzt nicht zu Hause! Er schläft gerade im Bahnhof von Schmuddelfing«, sagte das Olchi-Kind. »Na, dann wecke ich ihn eben auf«, erklärte Olchi-Papa. »Aber dann will er dir bestimmt auch ein Haar abschneiden!«, rief das Olchi-Kind. »Er braucht doch ein Olchi-Haar für seine Bauchwehmedizin. Ich hab ihm keines geben wollen, ich bin davongelaufen.«»Das hast du gut gemacht«, lobte Olchi-Papa. »Haareschneiden, das wäre ja noch schöner! Das kommt gar nicht in die Tüte!« Da mischte sich Olchi-Opa ein. »Mir ist gestern mal wieder ein Haar ausgefallen. Das muss noch irgendwo rumliegen. Wenn der Professor will, kann er es gerne haben.«
»Ja, du wirst eben langsam alt!«, kicherte Olchi-Oma. »Wenn dir schon die Haare ausfallen…«
»Alt?« Olchi-Opa war entrüstet. »Ich bin neunhundertfünfundachtzig! Das ist doch kein Alter!« Er sprang auf und schon machte er auf dem Kühlschrank einen Handstand. Auf einer Hand stand er da und wackelte kein bisschen, so fit war er. »Krötig, Opa!«, riefen die Olchi-Kinder und klatschten begeistert in die Hände.
Olchi-Opa setzte sich wieder hin, spuckte den Rest seiner Knochenpfeife lässig in den Eimer und grinste.
Olchi-Papa sagte: »So, ich gehe jetzt zu diesem Brausewein und er soll mir sein Erfinderlabor zeigen! Wer kommt mit?«
Das eine Olchi-Kind musste natürlich mitkommen, weil es wusste, wo dieser Brausewein zu finden war, und das andere Olchi-Kind wollte auch gerne mitgehen.
»Ich mag aber nicht mehr so weit laufen!«, jammerte das eine Olchi-Kind. »Bin doch gerade
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