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Das geheime Verlangen der Sophie M.

Das geheime Verlangen der Sophie M.

Titel: Das geheime Verlangen der Sophie M. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Morgan
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mir nichts machen, bei dem ich mich unwohl fühle«  – obwohl ich mich ganz schrecklich unwohl fühle. Ich genieße diese Widersprüchlichkeit normalerweise, ich mag es, wenn ich aus meinem Sicherheitsbereich herausgetrieben werde und etwas tue, bei dem mir mulmig wird vor Aufregung, und ich rot werde vor Wut und Scham, sogar wenn ich dabei nass werde. Aber Bein-Rammeln? Auf einmal dachte ich voller Zuneigung an seine verfluchten Füße. Ich hasste so etwas, allein der Gedanke war mir verhasst. Die Würdelosigkeit, die Unbequemlichkeit des Winkels, in dem ich es vor Tom machen müsste  – nachdem ich fünf Tage lang fantasiert hatte, wie er es mir besorgen würde. Nun war es nicht einmal etwas davon, sondern ich müsste es mir selbst machen! Und nicht einmal auf angenehme Weise, nicht mit der Hand zwischen den Beinen oder mit meinem Lieblingsspielzeug aus der Schublade, nein, ich müsste ihn rammeln wie eine läufige Hündin! Ich kniete da wie angewurzelt. Ich konnte nicht. Ich konnte es einfach nicht!
    »Ist es dir peinlich? Willst du es etwa nicht tun?« Seine Stimme
klang spöttisch, weil er natürlich unserem Publikum etwas vorspielte. Es machte mich rasend. Ich hätte ihn umbringen können.
    Ich räusperte mich und wollte antworten, ich stammelte unsicher, aber er unterbrach mich: »Es ist mir egal. Ich habe dir befohlen, mein Bein zu rammeln. Wir wissen beide, dass du es am Ende tun wirst, wie auch immer, denn wenn nicht, bekommst du keine weitere Gelegenheit, vor Neujahr noch zu einem Orgasmus zu kommen. An deiner Stelle würde ich es mir leichter machen und damit anfangen.«
    Jawohl. Ich rammelte ihn.
     
    Aber hier geht es um mehr, um sehr viel mehr. Ich lasse mich nicht gern foppen. Aber ganz ehrlich werde ich kribblig vor Scham und mir wird ein wenig schlecht vor Demütigung, wenn ich nur darüber schreibe, und ich bin wirklich nicht schüchtern bei diesem Thema.
    Ich verabscheute es  – nicht im Sinn von »ich gebe vor, es zu verabscheuen, mag es aber im Geheimen«, sondern so, dass ich es so hasste, dass es mich verwirrte und erstaunte, dass ich dabei kommen könnte, wo es mich doch so störte, so durcheinanderbrachte, dass ich am liebsten zu Thomas gesagt hätte, er solle sich ins Knie ficken. Aber noch einmal: Unterwerfung, nur wenn es Spaß macht, ist keine Unterwerfung. Deshalb habe ich Thomas auch nicht weggestoßen und bin nicht nach Hause abgezogen zu meinem bequemen Bett und meiner vollen Spielzeugschublade. Doch als ich auf seinem Bein rammelte und dabei versuchte, im richtigen Winkel meine Klit daran zu reiben und die Entwürdigung hinter mich zu bringen  – obwohl ich mich absichtlich nur ganz leicht bewegte, damit genau das nicht geschah, und so meine Qualen nur noch hinauszögerte  –, saß er
die ganze Zeit da und erzählte Charlotte, wie nass ich sein Bein machte, wie sehr ich heulte und mein Atem trotzdem immer schneller ging, während ich mich dem Orgasmus näherte, wie verzweifelt ich war … Es machte mich wahnsinnig. So wütend, dass es mir noch tagelang immer wieder in den Sinn kam und ich nicht klar denken konnte. Es tat nicht weh, auf dem Papier klingt es auch nicht so erniedrigend. Rammeln hört sich an wie eine Bagatelle, aber für mich war es das nicht, und ich kann immer noch nicht verstehen und schon gar nicht erklären, warum eigentlich. Zum Teil habe ich begonnen, über D/S zu schreiben, weil mir die intellektuelle Herausforderung gefällt zu erklären, was ich fühle und warum mich dieses oder jenes geil macht  – aber das hier ist wirklich ein böhmisches Dorf für mich.
    Ich rammelte also auf seinem Bein wie ein Tier, während er Charlotte ausführlich berichtete, wie ich mich an seinem Knie rieb, damit meine Klit die Stimulierung bekam, die sie brauchte.
    Ich rieb mich an ihm und dachte, wie tief ich doch gesunken war, wie sehr ich mich für meine Lust habe entwürdigen und erniedrigen lassen. Tränen flossen mir über die Wangen, kitzelten mich am Kinn und tropften kühlend auf meine Brüste. Ich war schamrot und dankbar für die Dunkelheit, die das Schlimmste verbarg. Es war eine ungeschickte Stellung, um stimuliert zu werden. Thomas’ Beine lagen flach auf dem Bett, und nur wenn ich meine Beine weit spreizte und mich tief hinunterbeugte, konnte ich sein Knie einigermaßen treffen und ausreichend Reibung für einen Orgasmus bekommen. Ich versuchte alles, o ja, nur damit es vorbeiging, damit ich endlich kommen würde und das hier vorüber

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