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Das geheime Verlangen der Sophie M.

Das geheime Verlangen der Sophie M.

Titel: Das geheime Verlangen der Sophie M. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Morgan
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Charlotte sagte, was ich tat, leckte weiter, als er sich selbst rieb, so hatte er diese letzte Erniedrigung genossen, so hatte sie ihn erregt. Und ich leckte auch weiter, als er auf meine Wange und in mein Haar kam. Während sein Saft von meiner Backe tropfte, hielt er mir das Handy ans Ohr, und ich hörte Charlottes Orgasmus.
    Ja. Als ich Charlotte zum ersten Mal am Telefon hörte, kam sie. Selbst ich muss zugeben, dass meine Welt manchmal sehr seltsam war. Jedenfalls waren es richtig denkwürdige Weihnachtsferien.

9. KAPITEL
    Es ist natürlich eine ziemlich eigenartige Erfahrung, jemanden, mit dem man nie zuvor gesprochen hat, am Telefon kommen zu hören. Noch verwirrender aber ist es, diesen Jemand ein paar Wochen später auf ein Bier zu treffen.
    Tom chattete regelmäßig im Netz, und als ein munch vereinbart wurde, wollte er unbedingt hingehen und die Leute kennenlernen. Als ich mitgekriegt hatte, dass ein munch ein Treffen von ein paar Leuten außerhalb des Internets ist  – sie trinken oder essen auch etwas zusammen  – und dass Tom mich nicht mit zu einem Abend nehmen wollte, bei dem ich dann nackt an ein Andreaskreuz gebunden und von irgendwelchen Leuten auf dem Weg zum Büffet ausgepeitscht wurde, ging ich gerne mit. Vor allem als ich erfuhr, dass ich Charlotte treffen und ihr für das ganze Gerammel persönlich danken konnte.
    Also gingen wir an einem Sonntagnachmittag in einen Pub in einem Vorort im Grünen, tranken Bier und hatten mit einem Dutzend interessanter und schräger Leute ein köstliches Festessen  – es gibt nichts Besseres als Krustenbraten mit hausgemachtem Yorkshire Pudding als Beilage.
    Auffällig war zunächst, dass die meisten dieser Menschen überhaupt nicht auffällig waren. Ich meine das nicht unhöflich oder abwertend, eher in dem Sinn, dass ich sie nie als verdorben eingeschätzt hätte, wenn ich ihnen auf der Straße begegnet wäre. Alle waren leger gekleidet (keine Ledermasken, keine Lackklamotten),
es waren kluge, eloquente, liebenswürdige Leute, die einfach nur plauderten und einander kennenlernen wollten.
    Da ich gern Menschen beobachte, genoss ich es, zu raten, zwischen wem sich etwas entwickeln würde. Carol und Neil, ein Paar aus dem Norden, das heruntergezogen war, als Neil eine gute Stelle als Konrektor einer Schule am Stadtrand gefunden hatte, unterhielten sich angeregt und mit einer Menge zotigem Gelächter mit Bev und Ian, die umweltfreundlich und nachhaltig produzierte Möbel aus China importierten. Clara hingegen  – sie war eine Weile Single gewesen und hatte monatelang fröhlich jedem erzählt, dass es ihr auch lieber so sei, bis sie jemand Besonderen gefunden hätte  – spielte mit ihrem Glas herum und strahlte Jo breit an; die beiden unterhielten sich auf eine Weise, die mich hoffen ließ, sie hätte nun gefunden, was sie gesucht hatte. Thomas ging von Grüppchen zu Grüppchen und sprach wie so oft ganz ungezwungen mit allen möglichen Leuten. Ich beneide ihn ein wenig für seine Gabe, mit fast allen ein verbindliches Gespräch führen zu können. Wenn es die Arbeit verlangt, kann ich zwar höfliche Konversation machen, aber ich bin von Natur aus nicht so mitteilsam und würde mich, wenn es sich ergibt, lieber mit ein paar Bekannten in eine Ecke setzen, als vom einen zum anderen zu flattern.
    Aber ich bekam gar keine Gelegenheit, als Mauerblümchen zu enden. Charlotte steuerte direkt auf uns zu, als sie den Biergarten betrat. Sie kam zu mir, nahm meine Hand, zog mich hoch und umarmte mich  – meine Finger kribbelten. Ihre Berührung war lässig und fest, ihr Griff kräftiger, als ich gedacht hätte, und sie hielt meine Hand länger als erwartet und sah mir in die Augen. Plötzlich fühlte ich mich ganz angeregt, und das kam nicht von dem Glas Wein, an dem ich fast den ganzen Nachmittag genippt hatte.

    Dass ein Funke übergesprungen war, überraschte mich. An der Uni hatte ich eine kurze bisexuelle Phase gehabt und hatte seitdem mit ein paar Frauen geschlafen, aber nur selten fühlte ich mich so stark zu jemandem hingezogen, den ich gerade erst kennengelernt hatte. Ich verstand, warum Tom sie attraktiv fand. Sie war wunderbar. Sie sah aus wie eine Elfe, hatte grüne Augen und eine Kurzhaarfrisur, die ihren Nacken entblößte.
    Ich stehe total auf Nacken. Es gibt andere Stellen, bei denen ich mich schneller und stärker winde, wenn man sie streichelt, aber für meine Begriffe ist der Nacken eine unterschätzte erogene Zone. Ich wollte sie dort

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