Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
schwierig, dann könnte einer nicht mehr arbeiten. Wie wäre das Ganze dann finanziell zu schaffen und wie kämen wir damit zurecht?« All das sind durchaus kluge Argumente, jedoch verhindern sie, dass die Beziehung vorankommt. Zudem kann keiner vorher die Unwägbarkeiten des Lebens kennen, auch nicht die Geheimnisse und Ungewissheiten, die keiner Logik folgen. Gerade darin verbirgt sich ja zugleich, was das Leben ausmacht. All das erst einschätzen zu wollen, bevor ich entscheide, heißt, dass ich nicht lebe, sondern zuschaue, wie das Leben an mir vorübergeht. Bei Eberhard und Rita gipfelte das häufige Bereden in ein Zerreden und damit in viele Auseinandersetzungen und Streits, bei denen sie sich verletzten und ihre Liebe beinahe verloren ging.
Wie unser Stern auch in Zukunft leuchten kann
Bei Paaren wie Rita und Eberhard ist Handeln angesagt und zwar auch dann, wenn die Konsequenzen nicht alle vorhersehbar sind, denn wo ist das schon möglich? Sich bei der Hand fassen und einfach springen, anstatt auf dem Sprungbrett zu stehen und immer nur hinunterzuschauen. Eberhard und Rita hätten mit ihrer guten Gesprächskultur einfach etwas haushalten müssen. Bestimmte Dinge werden nicht beredet, jedenfalls nicht immer. Zum Beispiel findet einfach jede Woche Intimität statt, auch ohne stundenlange Vorbesprechung. Sie findet eben einfach statt. Der Spontaneität wird kein Riegel vorgeschoben, ob im Bett oder bei Unternehmungen und Aktionen im Haus. Eberhard räumt den Keller auf, wenn ihm danach zumute ist, und lässt Rita Gestaltungs- und Mitspracherecht bei wesentlichen Dingen, also zum Beispiel bei der Frage, ob der alte Schrank nun weggeworfen wird oder nicht. Rita sucht die neue Wohnung und schleppt Eberhard zum Besichtigungstermin mit, ob er will oder nicht. Rita wird schwanger; wie die genauere Rollenfindung als Vater oder Mutter sich entwickelt, wird sich schon zeigen und ist ohnehin in der gelebten Fassung einfacher als in der theoretischen. Es hat kaum ein Paar gegeben, das diesen Entwicklungsschritt vom Paar zur Elternschaft nicht gemeistert hätte. Selbst wer Kindern gegenüber vorher eher ablehnend und skeptisch eingestellt war, findet aller Erfahrung nach in diese neue Rolle hinein und empfindet sie irgendwann als Bereicherung seines Lebens.
Das richtige Verhältnis von Reden und Tun
Dies bedeutet nicht, dass diese Paare sich kopflos in unüberlegte Abenteuer stürzen sollen. Abwägen, ob der Jobwechsel jetzt oder erst in einem Jahr stattfinden soll oder ob die Wohnung dem Budget entspricht, ist sicher eine gute Sache.Es geht hier eher um das richtige Verhältnis von Reden und Tun. Die gemeinsame Erfahrung wird dann zeigen, welcher Schritt als Nächstes dran ist und wo und wie etwas verändert werden muss, damit der Alltag besser zu bewältigen ist.
Sexualität ist ein wichtiger Bereich der Partnerschaft. Deshalb sollte ihr auch genügend Raum und Zeit gewidmet werden, egal, was gerade alles dagegen zu sprechen scheint. Die Insel der Intimität bleibt damit erhalten und geht nicht, wie so oft, ganz verloren. Gleichzeitig sollten die Ansprüche an die spontane Lust nicht zu hoch sein. Sexualität ist eine Frage der Entscheidung, sagt Ulrich Clement (2005). Auch wenn sie nicht immer von Schwindel erregender Ekstase gekennzeichnet ist, bedeutet sie Nähe und intime Begegnung und weckt Gefühle von Innigkeit und Freude.
Kurzum: Beziehung muss gelebt und nicht diskutiert werden! Anstatt »
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ann! Damit kommt Bewegung ins Paarleben und der Liebesstern erhält seine Leuchtkraft.
Den Stern wiederfinden
Anregungen zum Nachdenken und gemeinsamen Reflektieren:
Denken Sie darüber nach, welche Ereignisse in Ihrem Leben gerade anstehen und welche Entwicklungsschritte Sie gemeinsam realisieren möchten. Wollen wir zusammenziehen und einen gemeinsamen Alltag teilen? Dann heißt das: als nächstes Wohnungsannoncen suchen und Termine zur Besichtigung vereinbaren. Machen Sie sich klar, dass manche Lebensschritte rasche Entscheidungen und die spontane Bereitschaft zum Handeln erfordern. Manchmal muss man den Kopf vorausschicken, dannkommt das Gefühl hinterher. Vieles können wir uns nicht vorstellen. Wenn der eine Partner 18 Jahre in der Stadt gewohnt hat und es immer gewohnt war, dass der Bäcker um die Ecke, das Kino in der Nähe, der Supermarkt bis 22 Uhr geöffnet hat, dann kann die Vorstellung, in einem 200 0-Seelendorf zu
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