Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
Verhalten im Erwachsenenalter fort. Nach dem Motto: »Wenn ich darauf achte, dass in unserer Beziehung immer viel los ist, dann überlebe ich hier emotional und bin auf der sicheren Seite.«
Machen Sie sich klar, was Sie in Bezug auf Ihre Partnerschaft manchmal vermissen und wo und in welchem Zusammenhang Sie es zu wenig wagen, Ihrer Beziehung Priorität einzuräumen. Vielleicht sehnen Sie sich danach, sich einmal ganz ohne Anstrengung in ein emotional sicheres Beziehungsnest fallen zu lassen – ohne dass es dazu so sehr eines Kraftaktes bedarf. Eine druckfreie Zone um uns herum zu errichten, die wir schützen und pflegen, könnte dem Liebesstern seine Strahlkraft geben. Was meinen Sie?
Konkrete Tipps aus der Sternwarte
Verlieren Sie sich nicht in blindem Aktionismus, sondern richten Sie Zeiten im Wochenplan ein, an denen es einen explizit reservierten Paarabend oder -morgen gibt.
Achten Sie darauf, dass es auch Paarinseln ohne Programm gibt, an denen Sie sich gegenseitig erzählen, wie es Ihnen zurzeit geht. Dazu eignet sich als Gesprächsritual das Zwiegespräch (nach Michael Lukas Moeller, 1997) oder folgendes, daran angelehntes Ritual: Die Partner erzählen im Wechsel jeweils eine Viertelstunde lang von sich. Der jeweilige Zuhörende teilt dem anderen im Anschluss daran mit, wie er das Gehörte aufgenommen hat, was ihm daran gefällt, was ihn berührt und welche Fragen er dazu hat. Jeder ist an seinem Gegenüber interessiert und nimmt sich Zeit, genau und behutsam herauszufinden, was ihn bewegt. Die Regelmäßigkeit hilft, auch längere Zeiten des Beschäftigtseins mit der Alltagsorganisation zu überbrücken. Es gibt diesen sicheren Landeplatz für dich und mich und damit kann in der Zwischenzeit auch eine Weile der persönliche Kontakt fehlen.
Grenzen Sie sich gegenüber Anfragen von außen zu Unternehmungen und anderen Freizeitplänen ab. »Nein, wir haben heute Abend keine Zeit« ist ein starker Satz, wenn man weiß, dass der Grund für die Absage ein versprochener Abendspaziergang zu zweit ist. Die Radtour durch Bayern mit den alten Kumpels absagen, wird erst mal schwerfallen, aber muss ich da jedes Jahr mit dabei sein? Oder kann es auch mal eine Pause geben und ich teste, wie stabil die Freundschaften sind, wenn ich mich mal ausklinke. Auch Familienbesuche zu begrenzen ist ein mutiger Schritt. Paare verbringen an Feiertagen oftmals sämtliche freie Tage auf den Sofas von geliebten Tanten, redseligen Onkeln, Omas und Opas. Keinemwird die Absage zugemutet, um nicht zu kränken, doch für Sie als Paar ist es oftmals mehr Pflicht als Lust. Erholung zu zweit daheim wäre vielleicht das passendere Programm. Trauen Sie sich zu, der Familie abzusagen, indem sie es damit begründen, dass Ihnen Zeit zu zweit fehlt und dass diese Ihnen wichtig ist. Damit irritieren sie sicherlich auch, aber vielleicht sind einige sogar von Ihrer vorausschauenden Klugheit beeindruckt.
Beziehen Sie den Partner in die Entscheidung mit ein, anstatt ihn nur darüber zu informieren, was Sie wann mit wem unternehmen werden. Drei Grillpartys am Wochenende sind zu viel und mitten in der Geburtstagsfeier zu gehen, um noch auf einer Vernissage mit dabei zu sein, erzeugt mehr Stress als Genuss.
Reduzieren Sie Vereinsaktivitäten oder geben Sie diese für eine gewisse Zeit auf. Wenn Sie dort »Ihre Jahre« geleistet haben, können auch mal andere das Amt übernehmen. Klar macht es keiner so gut wie Sie (Achtung, Falle!). Dennoch können Sie mit reduziertem Engagement Ihre Zugehörigkeit erhalten und angemessen an die jetzt zur Verfügung stehende Zeit und Kraft Ihre Interessen pflegen.
Machen Sie vorsichtige Schritte auf den anderen zu. Spüren Sie zum Beispiel, wie es ist, sich auch mal schwach und abhängig zu fühlen und vom anderen versorgt zu werden. Das lässt sich gut üben, wenn einer der Partner krank ist und sich helfen lassen muss. Damit gestatten wir unserem Partner einen Blick hinter unsere starke Fassade und lassen endlich das zu, wonach sich viele autonome Paare in der Tiefe ihres Herzens sehnen: geliebt und angenommen zu sein in ihrer Stärke und Schwäche, in ihrer Aktivität, aber auch dann, wenn sie keine Höchstleistung erbringen.
»Du musst doch spüren, was ich brauche«
Paare, die diesem Leitstern folgen, leben in einer fast symbiotischen Beziehung und haben hohe Erwartungen an das Einfühlungsvermögen ihres Partners. Der heiße Tee kommt ohne
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