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Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Titel: Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Tiedemann
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hatte, weil es sich nicht erlaubte, eine Art Entmystifizierung ihrer Beziehung zuzulassen. Denn so empfanden sie es, sobald sie dem anderen mitteilen mussten, was sie brauchten. Gerade das hätte aber vieles geklärt, erleichtert und viele schmerzliche Prozesse abgekürzt.
    Auch wenn es unromantisch ist: Wünsche konkret benennen
     
    Klare Absprachen, auch im emotionalen Bereich, hätten beiden geholfen, gerade in einer kritischen Lebensphase und unter andauerndem Stress das zu bekommen, was ihnen ein existenzielles Bedürfnis ist. Dies hätte auch beim Regeln der Banalitäten des Alltags geholfen: Gerda teilt Joachim explizit mit, welche Aufgaben im Haushalt er regelmäßig und nicht nur sporadisch übernehmen soll. Ebenso sagt Joachim Gerda, dass er sich mehr gemeinsame Zeit am Abend mit ihr wünscht, auch wenn nicht alles erledigt ist.
    Sie hatten zu sehr an der romantischen Idee festgehalten, dass solche Wünsche ohne »(zer)störendes Reden« vom anderen erkannt und erfüllt werden müssten. Das Verhältnis von Joachim war Ausdruck der Beziehungskrise und zugleich ein Lösungsversuch, mit dieser zurechtzukommen. Angesichts der Drohung einer Trennung, die beiden damit bewusst wurde, konnten sie sich auf eine Beratung einlassen,in der sie lernten, dass ihre Leitidee so nicht aufrechtzuerhalten war.
    Wie unser Stern auch in Zukunft leuchten kann
     
    Wenn es uns als Paar ähnlich ergeht, könnte dies bedeuten: Wir müssen lernen, miteinander Themen anzusprechen, die wir für selbstverständlich halten, und wir müssen auch darauf vertrauen, dass dadurch nichts zerstört wird, sondern dass dies die Beziehung bereichert. Reden kann sehr entlastend sein und klare Absprachen sind im Beziehungsalltag meist eine große Hilfe. Damit Partner sich nicht gegenseitig zu sehr unter Druck setzen, rate ich, Wahrgenommenes zunächst als Vermutung zu formulieren und beim Partner nachzufragen, ob die jeweilige Einschätzung zutrifft. Der andere kann dann bestätigen, ergänzen oder korrigieren. Zum Beispiel: »Du wirkst niedergeschlagen auf mich, ist das so?« So fühlen sich die Partner nicht unter Druck, immer alles richtig erfühlen zu müssen, und schützen sich insbesondere in Stresssituationen vor unnötiger Zusatzbelastung.
    Außerdem ist es für beide sehr wichtig, sich nicht in folgender oder ähnlicher Weise Vorwürfe zu machen: »Wenn du mich wirklich liebst, solltest du doch spüren, was mir dieser Urlaub bedeutet!« Oder: »Du musst doch wissen, dass ich empfindlich reagiere, wenn du deine Elternbesuche immer innerhalb unserer gemeinsam geplanten Zeit erledigst.«
    Auch wenn es am Anfang sehr schwerfällt, ist es doch unabdingbar, sich von der Ideologie zu verabschieden, dass nur eine stillschweigende Übereinkunft den Grad der wahren Liebe ausmacht. Es hat nämlich durchaus einen Wert, wenn beide nach einem ausführlichen Gespräch die Erwartungen des Partners besser einschätzen können. Bedürfnissemüssen zeitnah und möglichst konkret formuliert werden, damit unausgesprochene Wünsche sich nicht zu sehr ansammeln und der Ärger über deren Nichterfüllung sich plötzlich entlädt. Kein Partner hat das Recht darauf, vom anderen zu erwarten, dass er seine innigsten Wünsche immer sofort wahrnimmt. Er sollte auch keinesfalls Handlungen und Gesten entwerten, nur weil er den Partner explizit darum gebeten hat. Wenn beide lernen, faire Kompromisse einzugehen, können Wünsche erfüllt, Erwartungen begrenzt und Enttäuschungen vermieden werden.
    Ausdrücken, welches mein Bedürfnis ist, schafft Orientierung für den Partner
     
    Paare, die sich in der Anfangsphase auch ohne viele Worte verstanden haben, müssen lernen zu akzeptieren, dass es in einer Paarbeziehung neue Entwicklungsphasen gibt, sei es durch eine größere Herausforderung im Beruf oder weil das Paar nun eine Familie ist. Möglicherweise gilt es auch, von einer Zeit Abschied zu nehmen, in der beide Partner viel Zeit und Ruhe miteinander hatten und sich vom Trubel der Welt zurückziehen konnten.
    Wenn Paare ihre Anliegen angemessen und klar benennen können, entstehen auch wieder spontane Augenblicke des innigen Kontakts, die etwas von der Qualität des Anfangszaubers behalten haben. So lassen sich innerhalb eines durchorganisierten Alltags immer wieder herausragende Momente herstellen.
    Kurzum: Paare, die gut spüren und klar reden, wirken ein wenig unromantischer, sind aber auf Dauer glücklicher!
    Den Stern wiederfinden
     
    Anregungen zum Nachdenken und

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