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Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Titel: Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Tiedemann
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sorge, dann muss die Liebe halten«, oder: »Wenn du mich materiell versorgst, dann werde ich glücklich«
     
    Diese Vorstellung entspricht einem eher konservativen Paarmodell mit eindeutiger Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Hier hat der Mann die Leitidee verinnerlicht, dass die Schaffung materieller Sicherheit der deutlichste Ausdruck seiner Liebe sei. Er setzt deshalb alles daran, seinen beruflichen Weg so erfolgreich wie möglich zu verfolgen. Für die Frau bleibt die ebenso undankbare Rolle übrig, dem Mann den Rücken freizuhalten und ihn bei seinem täglichen Existenzkampf zu unterstützen. Das Paar lebt in zwei völlig verschiedenen Welten, die Frau in der Familie und der Mann in der Arbeitswelt. Oft geht die Liebe dann verloren, wenn die Frau immer unzufriedener über die mangelnde emotionale Beteiligung und physische Abwesenheit des Mannes wird und der Mann seinen Einsatz und den damit erzielten hohen Lebensstandard nicht gewürdigt sieht.
    Die Geschichte
     
    Sigmund wurde in den 1950er Jahren geboren und wuchs als Ältester von fünf Geschwistern auf. Sein Vater hatte seine Mutter verlassen, als er zwölf war, und er war Zeuge eines bitteren Existenzkampfes seiner Familie geworden, da der Vater sich nie mehr blicken und der Familie keinerlei finanzielleVersorgung zukommen ließ. Dies prägte in ihm die tiefe Überzeugung, seine zukünftige Frau auf Händen tragen zu wollen und ihr alles zu bieten, was sie brauche, um froh und glücklich zu werden. Diesem selbst auferlegten Rollenauftrag, den er in scharfem Gegensatz zum Verhalten des eigenen Vaters entwickelt hatte, entsprach Sigmund in allen Details. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und begann eines Tages mit der Geschäftsidee, einen Gebäudereinigungsbetrieb in einer ländlichen Gegend zu eröffnen. Ohne Startkapital und auf eigene Faust sowie mit unermüdlichem Arbeitseifer ermöglichte sich Sigmund seine berufliche Eigenständigkeit und wurde Unternehmer. In dieser Pionierphase arbeitete Rosmarie als neue Reinigungskraft mit und sie verliebten sich ineinander.
    Der schüchternen Rosmarie imponierte es, wie Sigmund stark, zupackend und immer von Optimismus getragen die Dinge anging. Sie bekamen zwei Kinder und während Sigmund den Betrieb systematisch aufbaute und immer weiter expandierte, versorgte Rosmarie die beiden Töchter und erfüllte die Rolle einer in jeder Hinsicht wichtigen Stütze im Hintergrund. Ähnlich wie im Bild des amerikanischen Traums wuchs mit dem Fleiß der Erfolg und damit der Lebensstandard. Sigmund, der glaubte, allein deshalb ein guter Ehemann zu sein, weil er es geschafft hatte, sich und seiner Familie materiellen Reichtum in Fülle bieten zu können, fühlte sich damit als Mann potent und beziehungsstark. Großzügig erfüllte er seiner Frau alle Wünsche, vom teuren Auto bis zur Luxusvilla mit immer mehr Personal im Haushalt, damit es Rosmarie an nichts fehlte. Ihre Kinder waren mittlerweile groß und gingen selbstständig ihren Weg, so dass Rosmarie keine rechte Aufgabe mehr hatte. Sie wollte sich eigentlich beruflich weiterbilden, hatte aber dazu nicht genügend Antrieb. Sie hatte kleine Verantwortungsbereiche innerhalb des Betriebs übernommen, geriet hierdurch aberimmer wieder mit ihrem Mann, der dann zugleich ihr Chef war, in Auseinandersetzungen, weil er ihre Arbeit als unzuverlässig ausgeführt beurteilte.
    Rosmarie war trotz allem Wohlstand unglücklich, da zwischen ihr und Sigmund keine Wärme und Bezogenheit bestand, sondern die innere Leere mit äußeren Gütern kompensiert worden war. Sie wurde immer unzufriedener und kaufte am liebsten ein, oft Dinge, die sie nicht wirklich brauchte. Rosmarie erkrankte an einer Depression. Sie blieb oft bis mittags im Bett, war ungepflegt und beklagte sich bei ihren Kindern, dass Sigmund ihr nicht mehr den Zugang zu allen Bankkonten gewährte. Dieser wiederum war durch die Aufgaben seiner Geschäftsleitung stark eingespannt und fühlte sich in Bezug auf seine Partnerschaft völlig ohnmächtig, da er mit seiner bisherigen Art, diese zu gestalten (über rein materielle Versorgung) nun keinen Erfolg mehr hatte. Dagegen musste er erkennen, dass er eine unglückliche, unzufriedene, psychisch leidende Frau an seiner Seite hatte. Er war bemüht, den Schein einer guten Ehe nach außen zu wahren, was ihn viel Kraft kostete. Als er sich nicht mehr zu helfen wusste, suchte er in einer anderen Stadt eine professionelle Beratung auf.
    Der gute Stern
     
    Ein Paar wie

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