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Das Geheimnis der antiken Kette

Das Geheimnis der antiken Kette

Titel: Das Geheimnis der antiken Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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fügte sie hinzu: »Ich erkläre es dir später. Im Moment verzehre ich mich nach Pizza.« Sie betrachtete ihre viktorianische Kleidung. »Ich sollte mich umziehen, sonst verbreitet der Bote das wilde Gerücht, dass ich eine Kostümparty veranstalte.«
    Der Marshal, der sicher den Preis für den echtesten Aufzug bei einer solchen Party erhalten hätte, ließ sich in einen Sessel sinken. Er wirkte blass unter der tiefen Bräune.
    »Wo sind Mrs Fortner und der Doktor?«, fragte er. »Was ist hier passiert?«
    »Hör zu, Farley.« Rue setzte sich auf die Seitenlehne des Sessels und legte den Arm beruhigend um seine Schultern. »Es ist alles recht kompliziert, auch wenn ich dir schon früher alles zu erzählen versucht habe. Wir beide haben soeben hundert Jahre übersprungen. Technisch gesehen sind Bethie und Jonathan schon lange tot. Andererseits leben sie auch jetzt jenseits irgendeiner kosmischen Grenze, die wir nicht verstehen.«
    »Danke, Rue. Das macht alles klar wie Flusswasser«, sagte Farley trocken. Er war noch immer sichtlich entnervt, aber seine Intelligenz regte sich. Rue sah es in seinen hungrigen Augen. »Verliere ich den Verstand?«
    »Nicht mehr als ich oder Elisabeth. Du bist einfach irgendwie von einer Dimension in die andere gewandert. Ich weiß nur, dass es mit der Halskette zu tun hat.«
    »Lieber Himmel!« Farley rieb sich seufzend das Kinn.
    »Jetzt weißt du, wie ich mich gefühlt habe«, sagte Rue und polierte seinen Stern mit dem Ärmel ihres Kleides. »Du kannst übrigens als erster duschen.«
    Sie führte ihn nach oben in das große Badezimmer, gab ihm Shampoo und Seife und zeigte ihm, wie er die Temperatur des Duschwassers regulieren konnte.
    Im Schlafzimmer waren noch alle ihre Sachen in den Schubladen und im Schrank, und Rue verspürte den Drang, niederzuknien und den Boden zu küssen. Sie tat es allerdings nicht. Sie legte nur Jeans, Unterwäsche, Socken und einen weiten weißen Sweater heraus und duschte in dem Bad neben dem Schlafzimmer.
    Es klingelte an der Haustür, als sie im ersten Stock auf den Korridor trat, und sie hörte Stimmen von unten.
    »Hier ist die Pizza, Sir«, sagte eine Jungenstimme. »Das macht fünfzehn Dollar fünfundsiebzig Cents.«
    »Für eine flache Schachtel?«, donnerte Farley empört. »Bring deine Waren lieber an einen anderen Ort, mein Junge!«
    Lächelnd hastete Rue die Treppe hinunter. Farley war in eine rosa Chenille-Bettdecke von einem der Gästebetten eingewickelt, und seine frisch gewaschenen Haare standen von seinem Kopf ab.
    »Schon gut«, sagte sie rasch, bezahlte den jungen Mann, nahm die Pizza und schloss die Tür. Dann blickte sie zu Farley auf und begann zu lachen. Mit der togaartig umgelegten Bettdecke brauchte er nur noch einen Lorbeerkranz auf dem Kopf, um zu einem sehr überzeugenden Römer zu werden. »Du brauchst nichts zu sagen. Ich weiß schon. Etwas Seltsames ist dir auf dem Weg zum Forum passiert.«
    Farley war eindeutig nicht amüsiert. »Ich bin nicht in der Stimmung für deine hochgestochenen, unverständlichen Reden, Frau«, sagte er finster.
    Rue öffnete den Deckel des Pizzakartons. »Sei friedlich, Marshal. Das bringt dich auf die Beine – bereite dich auf eines der besten Dinge des modernen Lebens vor.« Sie löste ein Stück und reichte es ihm. »Vorwärts! Iss!«
    Er nahm vorsichtig einen Bissen, zog nervös die Bettdeckentoga enger um sich und biss noch einmal ab.
    »Gut, nicht wahr?«, fragte Rue mit vollem Mund.
    Farley antwortete, indem er sich noch ein Stück nahm.
    Rue hatte zu lange auf diese Pizza gewartet, um irgendwelchen Aufwand zu treiben. Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich mit untergeschlagenen Beinen vor den leeren Kamin.
    »Ich wette, keine der Ladys von Pine River hat dir jemals so etwas zu essen gebracht«, stellte Rue zufrieden fest.
    Er hob ein Stück an und blickte darunter. »Der verdammteste Pfannkuchen, den ich je gesehen habe.«
    Rue lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Bettdecke. »Wir müssen dir Kleidung besorgen, Kamerad. Du bist der Jeanstyp.«
    »Ich habe Kleidung«, protestierte Farley.
    »Chenillebettdecken sind schon lange außer Mode.« Sie wusste, dass für Farley die Situation ernsthaft verwirrend war, aber sie konnte nicht anders, als glücklich zu sein, weil sie beide nicht getrennt worden waren. Sie wollte sich dem Schmerz des Abschieds von Elisabeth später stellen. »Das Leben ist sehr kompliziert, Farley.«
    Er sah sie finster an, hielt sie womöglich für eine Hexe oder ein

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