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Das Geheimnis der antiken Kette

Das Geheimnis der antiken Kette

Titel: Das Geheimnis der antiken Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Wesen von einem anderen Planeten, das ihn absichtlich aus der Welt entführt hatte, die er kannte.
    »Na schön, das war vielleicht eine recht überflüssige Bemerkung«, räumte Rue ein. »Aber ich kann dir nicht erklären, was geschehen ist, weil ich selbst keine Ahnung habe. Tatsache ist, dass du dich am Ende des 20. anstatt am Ende des 19. Jahrhunderts befindest und dass du wahrscheinlich zurückgehen kannst, wenn du willst, indem du die Halskette in der Hand hältst.« Sie wollte aufstehen, um den Anhänger vom Kaminsims zu holen, aber Farley hielt sie am Arm fest.
    »Wirst du mit mir gehen?«, fragte er heiser.
    Rue zögerte, ehe sie den Kopf schüttelte. »Ich gehöre hierher.« Sie vermutete, dass das auch auf Farley zutraf, wegen seiner unersättlichen Wissbegierde und seiner fortschrittlichen Haltung, aber das musste er selbst entdecken.
    Farley schluckte schwer und hatte das letzte Stück Pizza in seiner Hand vergessen, und Rue wusste, dass er eine schwere Entscheidung traf.
    »Ich sollte zurückgehen«, sagte er endlich. »Dinge sind noch nicht erledigt, und es gibt Leute, von denen ich mich verabschieden muss. Aber, verdammt noch mal, so verängstigt ich bin, ich will das alles hier sehen.« Farley deutete auf den Fernseher. »Ich will sehen, was für andere Maschinen es gibt und wie sie funktionieren.« Er streckte die Hand nach der herunterhängenden Schnur einer Lampe aus. »Und diese Laternen. Kommt das Kerosin durch diese Leitung?«
    Rue küsste ihn auf die Stirn. »Du hast ein ziemliches Abenteuer vor dir, Cowboy.«
    Farley aß die Pizza auf und betrachtete nachdenklich Rues Jeans und Sweater. »Frauen ziehen sich vermutlich hier so an?«
    Sie nickte. »Chinesische Frauen tragen Hosen seit Jahrhunderten. Hier in den Vereinigten Staaten hat sich der Stil erst richtig nach dem Zweiten Weltkrieg durchgesetzt.«
    »Es hat einen Krieg gegeben, in den die ganze Welt verwickelt war?«, fragte er entsetzt.
    »Zwei, und wir alle beten, dass es nie einen dritten gibt.«
    Farley stand auf und hielt die Bettdecke fest. »Das stille Örtchen ist noch immer an derselben Stelle?«
    Rue lachte. »Das wurde irgendwann in den dreißiger Jahren zugeschüttet.« Sie zeigte ihm die Toilette und erklärte die Spülung.
    Er stieß einen Pfiff aus. »Das ist eine feine Erfindung.«
    »Warte ab, bis du siehst, was wir mit Computern machen können«, entgegnete sie und verließ den Raum, um seine Sachen in die Waschmaschine zu stecken.
    Farley tauchte wieder auf, nur mit einem Handtuch um die Mitte. Offenbar fühlte er sich ein wenig wohler unter den gegebenen Umständen.
    »Was macht dieses Ding?«, fragte er stirnrunzelnd.
    Rue erklärte es, und Farley grinste, hob den Deckel an und blickte hinein. Prompt blieb die Trommel stehen.
    Rue schloss den Deckel und klopfte auf das Gerät neben der Waschmaschine. »Das ist der Trockner. Ich stecke dein Hemd und deine Hose hier herein, sobald die Waschmaschine fertig ist, und du kannst beides in weniger als einer halben Stunde wieder anziehen.«
    Oben im ersten Stock gab sie ihm eine neue Zahnbürste, und er stand am Waschbecken des großen Badezimmers und schäumte begeistert seinen Mund ein, während Rue sich in das Bad neben dem Schlafzimmer zurückzog.
    Als sie herauskam, saß Farley auf der Bettkante, noch immer mit dem Handtuch bekleidet. Was fast schlimmer war als nichts, weil es Rues fruchtbare Vorstellungskraft ankurbelte.
    Er entdeckte den Schalter für die Nachttischlampe und schaltete sie ein paarmal ein und aus, bis er offenbar sicher war, dass das immer so weiterging, bis entweder er oder der Mechanismus ermüdete.
    Endlich lenkte er den Blick auf Rue und lächelte. »Hoffentlich hast du nichts dagegen, dein Bett zu teilen. Ich habe Angst vor der Dunkelheit, und außerdem sollte das unsere Hochzeitsnacht sein.«

9. KAPITEL
    »Bist du sicher, dass es klug ist, wenn wir zusammen schlafen?«, fragte Rue mit dünner Stimme. »Immerhin wissen wir nicht genau, wohin unsere Beziehung führt.«
    »Beziehung«, wiederholte Farley nachdenklich und streckte sich auf dem Bett aus. »Das Wort hat einen sonderbaren Klang. Also, ich glaube nicht, dass wir alles heute Nacht ausarbeiten müssen, oder?«
    Rue fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. »Nein, aber …«
    Er hob eine Augenbraue. »Aber …?«
    Sie trat einen Schritt näher. »Ich weiß nicht, ob du als Mann das verstehst, aber als wir uns liebten, habe ich mich dir in einer Weise geöffnet wie nie zuvor.

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