Das Geheimnis der antiken Kette
Es gab keinen Ort, an dem ich mich verstecken konnte, wenn du weißt, was ich meine, und Intimität dieser Art …«
Er stand auf und trat vor sie. »Habe ich dir wehgetan?«
Rue schüttelte den Kopf. »Nein … ich habe mich nur so verletzbar gefühlt.«
Sanft zog er ihre Hand an seine Lippen. »Ich schlage dir einen Handel vor. Wenn ich dich liebe und du Angst bekommst, brauchst du nur zu sagen, dass ich aufhören soll, und ich tue es. Keine Fragen, kein Streit.«
Sie blickte in seine Augen und wusste, dass er die Wahrheit sagte. Farbe stieg in ihre Wangen. »Du weißt so gut wie ich, dass es kein Aufhören mehr für mich gibt, wenn du erst einmal angefangen hast, mich zu küssen und zu berühren.«
Er zog ihr das Nachthemd über den Kopf und verschlang sie mit Blicken, und allein davon fühlte sie sich begehrenswert und als Frau.
Ihre Brüste schienen unter Farleys bewunderndem Blick zu schwellen, ihre Brustspitzen richteten sich begierig auf. Ihre Schenkel fühlten sich weicher und wärmer an, als bereiteten sie sich auf sein hartes Gewicht vor, und die geheimsten Stellen ihrer Weiblichkeit begannen erhitzt zu pulsieren.
Als Farley mit gespreizten Fingern durch ihre frisch gekämmten Haare strich und ihren Kopf für seinen Kuss zurückbeugte, gab Rue ungewollt ein leises Stöhnen von sich. Es erschreckte sie, und sein Mund löste eine Empfindung aus, als würde sie den Mount Rainier auf einem durchgegangenen Toboggan-Schlitten hinunterrasen.
Rue fühlte, wie Farleys Handtuch zu Boden rutschte, als er ihr Hinterteil packte, sie leicht anhob und an sich drückte, ohne den Kuss zu unterbrechen. Ihr Verstand hatte sie schon fast vollständig verlassen, aber irgendwie wusste sie, dass auch Farley Angst hatte, wie es ihr ergangen war, als sie sich in einem fremden Jahrhundert wiederfand. Er brauchte ihren Trost, und wäre Rue nicht schon unglaublich erregt gewesen, hätte das allein ausgereicht.
Leidenschaft machte sie wagemutig. Farley unterbrach den Kuss mit einem überraschten Laut, als sie ihre Hand um seine Männlichkeit schloss. Ihre Finger tauchten hektisch in seine Haare, ein leises Stöhnen entrang sich ihm, und sein harter, muskulöser Bauch spannte sich an.
Farley ließ sich von Rue lange verwöhnen – es war erstaunlich, aber irgendwie behielt er die Kontrolle, obwohl sie ihn einer exquisiten Folter unterzog. Endlich hielt er sie zurück, hob sie auf das Bett und legte sie sanft zurück.
Er murmelte etwas und zahlte ihr dann die süße Qual zurück, die sie ihm bereitet hatte. Er brachte sie jedoch nicht immer wieder an die Grenze, wie sie das mit ihm getan hatte. Stattdessen führte er sie über die Grenze hinaus, bis ihre Fersen sich tief in die Matratze gruben und ihre Schreie der Befriedigung von der Decke widerhallten.
Als er sie endlich nahm, erwartete sie nicht, dass sie noch etwas geben konnte. Ihre sofortige fiebrige Reaktion traf sie wie ein Schock, ebenso wie die tiefen Empfindungen, die Farley mit jedem Stoß auslöste. Er legte Teile ihres Gefühlslebens und ihrer Seele frei, die noch nie das Licht erblickt hatten.
Hinterher hielt er sie wie schon einmal fest, und ihr Herz kehrte von seinem Höhenflug zurück und beruhigte sich wie ein sturmzerzauster Vogel, der endlich einen sicheren Platz gefunden hatte. Eine Träne lief über ihre Wange und stieß gegen Farleys schwieligen Daumen.
Vielleicht wusste er, dass sie keinen Trost brauchte, dass sie weinte, weil sie so dankbar war für das Leben und ihren gleichmäßigen Herzschlag und ihren Atem. Er tat jedenfalls nichts weiter, als sie etwas fester an sich zu drücken.
»Seltsam«, sagte sie nach langer Zeit, »Elisabeth und Jonathan und Trista sind auch in diesem Haus, obwohl wir sie nicht sehen oder hören können.«
Seine Hand strich über ihr Haar, ihre Schläfe, ihre Wange. »Ich versuche noch herauszufinden, wie dieses Ding funktioniert, das du im Erdgeschoss hast, dieser Kasten mit den Bildern darin. Ich kann mir nicht mein armes Gehirn auch noch zerbrechen über Leute, die hier herumlaufen, ohne dass wir davon wissen.«
Rue legte lächelnd ihre Finger auf die rauen Haare auf seiner Brust. »Es ist allerdings hübsch, sich vorzustellen, dass Bethie und die anderen so nahe sind, dass sie nicht tot, sondern bloß in einer anderen Dimension sind.«
Er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. »Ich werde nicht fragen, was du mit einer ‚anderen Dimension‘ meinst, weil ich fürchte, dass du es mir sagen könntest.«
Sie
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