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Das Geheimnis der Burggräfin - Roman

Das Geheimnis der Burggräfin - Roman

Titel: Das Geheimnis der Burggräfin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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sie. »Wenn wir die Nacht abwarten …«
    Ein Poltern, gefolgt von einem lauten Krachen und Klirren ganz in ihrer Nähe, ließ sie verstummen. Ein erschrockener Aufschrei ertönte.
    » Merde !«, stieß jemand hervor, und eilige Schritte waren zu hören.
    Für einen Augenblick wagte Garsende nicht, sich zu rühren, und auch Joschua schien wie erstarrt.
    »Geh mir aus dem Weg, da gibt es nichts zu gaffen!«, hörte sie eine andere Stimme brüllen. »Schafft mir diese Tölpel aus dem Weg!« Auch diese Stimme klang, als wäre sie nicht weit von ihrem Versteck entfernt.
    Was ging da nur vor?
    Das heftige Kopfschütteln Joschuas missachtend, verlagerte Garsende ihr Gewicht und schob sich, so behutsam sie es vermochte, an den Rand des Säckestapels. Vorsichtig lugte sie um die Ecke.
    Ein paar Armeslängen von ihrem Versteck entfernt war augenscheinlich eine der Kisten vom Stapel heruntergefallen, und der Deckel war aufgesprungen. Ein Mann mit strähnigen dunklen Haaren, der Garsende den Rücken zuwandte, kniete sich just vor die Kiste und schien den
Schaden zu begutachten. Sein breiter Rücken verdeckte, was immer herausgefallen sein mochte. Der Schein seiner Lampe fiel auf die Züge eines schmalbrüstigen jungen Burschen, der ebenfalls auf die Kiste hinunterstarrte. In einer Hand hielt auch er eine Lampe, während er mit der anderen unruhig die zweifellos kostbare Fibel seines Umhangs befingerte. Ein dritter Mann, dessen kleine, gedrungene Gestalt in einer überreich bestickten Tunika steckte, kehrte Garsende den Rücken zu. Er schien schon älter zu sein. Das sorgfältig gestutzte Haar auf seinem Hinterkopf zeigte deutliche Spuren von Grau.
    »Thierry, seht zu, dass diese Lahmärsche von Bootsleuten endlich mit dem Abladen fertig werden!«, bellte er jemandem zu, der sich außerhalb ihres Sichtfeldes noch im vorderen Teil der Scheune befinden musste.
    » Il ne manque plus que les caisses avec les arcs «, ertönte von dort offenbar eine Antwort, jedoch in einer Sprache, die Garsende nicht verstand.
    »Wurde auch Zeit«, knurrte der Gedrungene und drehte sich um. Tiefe Pockennarben überzogen sein breites, barbiertes Gesicht, und die flache, schiefe Nase machte den Eindruck, als wäre sie einmal gebrochen gewesen.
    »Ist etwas zu Bruch gegangen, Guillaume?«, wollte er von dem Mann wissen, der vor der heruntergefallenen Kiste kniete.
    » Quelques flèches sont brisées, mais la majeure partie est restée intacte.« Auch dieser Mann antwortete in einer Sprache, die Garsende nicht verstand, während er das, was offenbar aus der Kiste gefallen war, wieder einzuräumen begann.
    »Was glaubt Ihr, Ragnold, haben die Bootsknechte etwas bemerkt?«, wandte sich der ängstliche junge Bursche an den gedrungenen Mann mit der schiefen Nase.

    Ragnold warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Ihr bekommt wohl kalte Füße, Winand?«
    »Was heißt hier kalte Füße?«, brauste Winand auf. »Wie es scheint, geht augenblicklich ja nichts so, wie es sollte. Da darf man doch ein klein wenig besorgt sein.«
    »Was fällt Euch ein, an mir zu zweifeln?«, knurrte Ragnold ungehalten. »Mit meinen Plänen steht alles zum Besten, also habt Obacht, was Ihr sagt.«
    Ein dumpfes Geräusch verriet, dass Guillaume, der Mann, der am Boden kniete, den Deckel der Kiste schloss. Gleich darauf hatte er sich erhoben und wandte Garsende seine Seite zu. Viel mehr als einen strähnigen Bart und helle Augen konnte sie von seinem Gesicht jedoch nicht erkennen.
    » Malgré tout le respect que je vous dois, bien que Mon Signeur. Winand de Beckenbach soit un jeune freluquet et par dessus le marché un peureux, il a raison «, sagte er. » La remise du magot ayant échoué, tant que nous ne saurons pas ce qui se passe au pays de Saxe et si vos mesures ont porté leurs fruits, nous devons faire preuve de la plus grande prudence. «
    » Oses-tu mettre en cause mes décisions, Guillaume? « fauchte Ragnold. » Justement toi qui s’est fait surprendre par cette maudite juive? A cause de ton incompétence j’ai dû engager une autre personne pour faire ton travail et jeter un oeil sur la maison du juif .«
    »Verdammnis, wie oft soll ich Euch noch sagen, dass Ihr nicht in diesem Kauderwelsch reden sollt, den kein Mensch versteht!«, rief Winand und warf ungehalten die Arme hoch, während ein scharfer Laut an Garsendes Ohr zischte. Erschrocken fuhr sie herum und sah, dass Joschua sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
    »Was ist mit Euch?« raunte sie.

    »So hört

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