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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wissen sie Bescheid.«
    Â»Und haben uns den ersten Denkzettel verpasst«, sagte Gaby. »Dass wir uns befreien, davon können sie nicht ausgehen. Also nehmen sie in Kauf, dass wir da unten verschmachten.«
    Â»Oder sie hätten nach drei Tagen die Luke wieder aufgemacht«, überlegte Karl. »Das wäre dann eine eindeutige Botschaft: Lasst euch hier nicht mehr blicken.«
    Â»Das glaubst du doch nicht im Ernst.« Gaby schüttelte den Kopf. »Diese Typen sind eiskalt. Denen traue ich zu, dass sie über Leichen gehen.«
    Ist auch meine Einschätzung, dachte Tim.
    Zusammen radelten sie über die Piste bis zur Zubringerstraße. Dort trennten sich die Wege. Gaby und Karl bogen links ab in Richtung Stadt. Karl würde Tims Aufgabe übernehmen und Gaby bis vor die Haustür bringen. Tim und Klößchen fuhren zum Internat zurück und mussten Tempo machen, um nicht zu spät zu kommen zum Abendessen. Was den TKKG-Häuptling freilich nicht daran hinderte, sich mit zwei, drei Bussis von seiner Freundin zu verabschieden.
    Ein kühler Wind blies über die Felder. Auf der Chaussee war kein Betrieb. Als sich Tim und Klößchen dem Haupttor des Schulgeländes näherten, kniff Tim die Lider zusammen.
    Rechts des Tors, wo an der umfriedenden Mauer dichte Büsche stehen, tauchte eine Gestalt auf. Tim erkannte Leo, seinen Intimfeind. Leo kam hinter den Büschen hervor. Seine Haltung drückte Verstohlenheit aus. Eilig verschwand er durchs Tor.
    Â»Hast du den gesehen?« Tim stieß den Atem über die Zähne.
    Â»Ich glaube, er hat hinter die Büsche gepinkelt.«
    Â»Wenn es nur das wäre. Nein, das ist es nicht.«
    Leo war auf dem Internatsgelände verschwunden. Tim und Klößchen stoppten bei den Büschen neben dem Tor. Tim stieg ab und zwängte sich durch die noch dicht belaubten Zweige.
    Schon nach zwei, drei Metern stieß er auf das schwere Mountainbike. Es war zweifellos Leos Geländefahrrad: ein teures Gerät mit silbriger Lackierung und allen Schikanen. Der 18-Jährige hatte es mit einem Kabelschloss gesichert.
    Â»Er hat sein Mountainbike versteckt«, erklärte Tim seinem Freund.
    Â»Wie? Was? Er hat doch einen Feuerstuhl.«
    Â»Aber der ist nicht schallgedämpft, sondern dröhnt wie die Alphörner vom Jüngsten Gericht.«
    Â»Du meinst, der Mistkerl will heute Nacht abdüsen? Still und klammheimlich?«
    Â»Logo. Er hat was vor. Und ich glaube nicht, dass er einen Disco-Besuch plant. Den könnte er angehen ohne Heimlichtuerei, denn schließlich ist er volljährig. Hausordnung hin oder her - mit 18 sind diese Rechte garantiert. Nein, Freund Leo hat was Besonderes vor, wobei der geräuschlose Start hier nicht die Hauptsache ist. Das soll die Sache nur erleichtern. Wichtig ist, darauf wette ich, dass Freund Leo stiekum ( heimlich, leise ) ankommen will. Seine Ankunft soll niemand hören. Und daraus ist zu folgern …«
    Â»Er hat was Schreckliches vor«, rief Klößchen. »Aber was?«
    Â»Zutrauen würde ich ihm so ungefähr alles. Vielleicht soll’s ein Einbruch werden.«
    Klößchen kratzte sich am Ohr. »Was machen wir?«
    Tim überlegte. »Natürlich beobachten wir ihn und greifen ein, falls erforderlich. Fragt sich nur, wann er loszieht. Wohl eher später als früher, sonst wäre er schon unterwegs.«
    Â»Wir wollen doch nicht etwa hier auf ihn lauern?! Mann, Häuptling, das kann Mitternacht werden und ich friere mir jetzt schon den Hintern ab.«
    Â»Ich hab’ne Idee. Wir nehmen die Walkie-Talkies.«
    Â»Was nützen uns Sprechfunkgeräte?«
    Â»Eine Menge. Das eine wird eingeschaltet bei dem Bike positioniert. Das andere lege ich mir aufs Kopfkissen. Die Dinger sind mit ihrer akustischen Leistung rattenscharf. Die übertragen, wenn ein Floh pupst.«
    Â»Wenn du meinst.«
    Es war die neuste Generation der Walkie-Talkies. Tim besaß sie erst seit einem Vierteljahr.
    Bevor er das eine Gerät aus dem Adlernest holte, versteckten die beiden ihre Bikes ebenfalls an der Außenmauer hinter den Büschen, allerdings auf der anderen Seite des Tors, eine Steinwurfweite von Leos Tretmühle entfernt.

    Dann wählte Tim für das eingeschaltete Walkie-Talkie die richtige Stelle, so nah wie möglich bei Leos Bike, in einem handbreiten Spalt der Mauer. Der Spalt war noch dunkler als die Umgebung. Das Gerät fiel

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