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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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den Fahrstuhl herunter und fuhren in den vierten Stock. Dort herrschte Stille. Durch ein Fenster am Ende des Flurs hatten sie einen prächtigen Ausblick auf das Meer, aber sie hielten sich nicht damit auf. Sie fanden eine Tür mit einem kleinen Spion und einem funkelnden Messingschild, auf dem in geschwungenen Buchstaben ›Hollywood Suite‹ stand.
    Nach einigen Augenblicken öffnete sich die Tür. Vor ihnen stand ein Mann, den sie noch nie gesehen hatten. Er war etwa fünfzig Jahre alt, trug einen grauen Anzug und hatte dünne, glatt nach hinten gekämmte schwarzer Haare. Seinen ebenso dünnen, schwarzen Schnurrbart hatte er elegant nach links und rechts gekräuselt. Und in der Hand hielt er eine ebenfalls dünne, schwarze Pistole, mit der er geradewegs auf Justus’ Bauch zielte.
    »Ah, die Herren Detektive«, sagte er liebenswürdig. »Kommt doch bitte herein.«

Morton auf der Pirsch
    Justus und Bob waren so verblüfft, dass sie stocksteif stehen blieben. Der Mann wartete nicht, bis sie sich von der Überraschung erholt hatten. Er packte Justus am Arm und zog ihn in den Raum. Bob blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls einzutreten. Der Mann schloss die Tür hinter ihnen und drehte den Schlüssel um. Flüchtig nahmen sie zur Kenntnis, dass die Hollywood Suite aus mindestens drei sehr großen, hellen, pfirsichfarbenen Räumen bestand, die durch große Flügeltüren miteinander verbunden waren. Es gab eine Sitzgruppe aus weißem Leder, die durch eine riesige Schale Palmwedel halb verdeckt wurde. Die Fensterfront war vollständig verglast und bot einen Blick über die ganze Bucht von Santa Monica bis hin zur Smogglocke von Los Angeles.
    Von Miss Darraz war nichts zu sehen. Aber vor dem Fenster stand John Dellcourt, der Hausmeister des alten Stadttheaters, und blickte den beiden Detektiven feindselig entgegen.
    »So«, sagte der Mann mit der Pistole. »Und jetzt unterhalten wir uns mal ein bisschen. Und wenn ihr brav antwortet, dürft ihr auch vollkommen unversehrt wieder nach Hause gehen.«
    Justus setzte sein harmlosestes Gesicht auf. »Danke, Mr Griscom.«
    Der Mann zog die Brauen hoch. »Sieh mal an, es kann sprechen. Und woher weißt du, wer ich bin?«
    »Ich habe mich dem Portier gegenüber als William Griscom ausgegeben«, antwortete Justus. »Er ließ uns anstandslos durch und sagte nur etwas von einem Familientreffen. Entweder weiß er, dass Miss Darraz’ wirklicher Name Mary Lou Griscom ist, oder er brachte mich mit jemandem in Verbindung, der ihm heute ebenfalls diesen Namen genannt hat. Vielleicht hielt er mich für Ihren Sohn. Oder eher Neffen, denn eine nähere Familienähnlichkeit zwischen uns kann und möchte ich nicht erkennen.«
    Einen Moment lang sah Harvey Griscom aus, als wollte er explodieren, aber er beherrschte sich. »Hör mal, Junge, wenn ich eine Sache nicht ausstehen kann, dann sind das Klugscheißer. Du wirst also deine weiteren Antworten im Telegrammstil abgeben, ist das klar?«
    »Ja stop«, sagte Justus unerschrocken.
    »Gut. Name?«
    »Justus Jonas.«
    »Und du da? Wer bist du?«
    »Bob Andrews.«
    »Und der Dritte von euch, wo ist der? Ihr seid doch sonst immer im Dreierpack unterwegs.«
    »Peter wartet bei der Polizei auf uns«, sagte Justus.
    »So, tut er das?«, sagte Griscom. »Dann wollt ihr ihn doch sicher nicht lange warten lassen. Also, was sucht ihr im Theater?«
    »Antworten.«
    »Auf was?«
    »Fragen.«
    Griscoms Augen wurden schmal. »Ich sagte Telegrammstil, nicht Unverschämtheit. Und ich sage es nicht noch mal. Also?«
    »Dann nehme ich an, dass ich in ganzen und grammatikalisch korrekten Sätzen sprechen darf«, antwortete Justus. »Wir haben nach den Leuten gesucht, die unberechtigt Gegenstände aus dem Besitz des Theaters verkaufen und als Phantom verkleidet die Schauspieler erschrecken.«
    »So. Und was habt ihr herausgefunden?«
    »Dass es zwei Mitarbeiter des Theaters waren, die Mr Pritchard – das ist der Buchhalter – einen Streich spielen wollten.«
    »Und?«
    »Und nichts«, sagte Justus. »Damit sind unsere Ermittlungen in dieser Richtung abgeschlossen.«
    Unwillkürlich warf Griscom Dellcourt einen verblüfften Blick zu, den der Hausmeister ebenso verblüfft erwiderte. »Wie«, sagte Griscom, »das ist alles? Und was zum Teufel habt ihr dann hier zu suchen?«
    »Wir wollten ein Autogramm von Miss Darraz haben«, sagte Bob unschuldig. »Ist sie nicht da?«
    »Nein, verflucht noch mal, sie ist nicht da!«, explodierte Griscom. »Macht, dass ihr

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