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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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sollen?«, fragte Bob stirnrunzelnd. »Es war eine öffentliche Lotterie, die im Fernsehen übertragen wurde.«
    »Bob, es gibt nichts Einfacheres, als eine öffentliche Lotterie zu manipulieren. Die simpelste Möglichkeit ist, einfach tausend Lose in die Tonne zu werfen, auf denen tausendmal derselbe Name steht. Aber ich frage mich, wer das tun sollte – und vor allen Dingen – wozu?«
    »Da ist noch etwas«, sagte Morton, überlegte und sprach nicht weiter.
    »Ja? Was denn?«
    »Nein, ich bin noch nicht sicher. Aber wenn ihr nichts dagegen habt, komme ich mit euch ins Theater. Ich möchte nichts sagen, ehe ich nicht völlig überzeugt bin, dass ich recht habe.«
    »Ha, das könnte Justus gesagt haben«, witzelte Bob. Morton verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln, aber Justus war schon wieder ins Grübeln verfallen und hörte gar nicht zu.
     
    Diesmal fuhren sie viel stilvoller am Theater vor als beim ersten Mal. Die Zufahrt war wie für den Rolls-Royce gemacht, und wie es sich für einen solchen Wagen gehörte, stellte Morton ihn auch nicht bescheiden am Straßenrand ab, sondern hielt unmittelbar vor der Treppe, die zur Eingangstür führte. Die Tür war abgeschlossen, aber Justus öffnete sie mit dem Schlüssel, den er von Sandy erhalten hatte. Er ließ Bob und Morton eintreten und schloss ordentlich wieder ab. Morton schaute sich in der dunklen, staubigen Halle voller Betonsäcke, Gerüste und Kabel um. »Wird hier renoviert?«
    Bob nickte. »Die Theatergruppe will versuchen, das Stück hier aufführen zu lassen.« Er und Morton folgten Justus zum Zuschauersaal, wobei Morton mehrmals anhielt, um sich den Betonstaub von der makellosen Chauffeurshose zu wischen.
    Sie betraten den großen Raum. Rechts im Dunkeln fegte die Putzfrau den Boden. In der ersten Reihe saßen Sid Webber, Orpheus und die anderen Schauspieler, und auf der hell erleuchteten Bühne stand die große alte Dame des europäischen Theaters und hörte sich an, was Caroline Ashton alias ›Seraphina‹ ihr zu sagen hatte.
    »Äh – nein, Miss Challenger, so etwas lasse ich mir – äh – nicht gefallen! Ich bin … ich bin nicht … äh … tausend Meilen gefahren, nur um – verdammt noch mal! Vorhin konnte ich es noch! Kelly!«
    »Ich bin nicht den ganzen Weg von Paris nach London gefahren«, sagte Kelly, die rechts an der Bühne auf Sandys Stuhl saß und einen Stapel Papier auf dem Schoß hatte. Peter stand neben ihr. Als er Justus, Bob und Morton entdeckte, klopfte er Kelly kurz auf die Schulter und machte sich auf den Weg zu ihnen.
    »Ja richtig! – den ganzen Weg von Paris nach London gefahren, nur um … warum sehen Sie mich so an?«
    »Ich höre Ihnen zu«, antwortete Miss Darraz kühl.
    »Aber das macht mich nervös!«
    »Da kann ich Ihnen auch nicht helfen.«
    Peter erreichte seine Freunde und grinste über das ganze Gesicht. »Hört euch das an. Die anderen sind übrigens nicht besser. In meinem ganzen Leben habe ich noch keine so untalentierte Bande erlebt. Ich wette, Miss Darraz bereut jede einzelne Sekunde, die sie an diese Leute verschwendet. Hallo, Morton! Seit wann gehen Sie ins Theater?«
    Morton warf ihm einen langen Blick zu. »Ich bin sehr an Kultur interessiert, Peter. Bitte entschuldigt mich.« Er ging durch die Sitzreihen nach vorne und nahm in der fünften Reihe Platz.
    Justus und Bob setzten sich mit Peter nach ganz hinten und erzählten ihm flüsternd, was sie in der Hollywood Suite erlebt hatten. »Und Morton will etwas überprüfen, wollte uns aber nicht verraten, was es ist«, sagte Bob leise. »Ich sehe es schon kommen – der wirft den Job als Chauffeur hin und macht uns als Privatdetektiv Konkurrenz!«
    Peter schüttelte den Kopf. »Justus, ich hoffe nur, dass du hier noch durchblickst – ich weiß nämlich schon lange nicht mehr, um was es geht. Sind Steven, George Brent, Dellcourt und dieser Griscom nun allesamt Komplizen?«
    »Nein, ich glaube, wir haben es hier eher mit zwei Teams zu tun. Wobei Steven und George harmlos sind. Von Dellcourt und Griscom möchte ich das nicht behaupten. Ich glaube zwar nicht, dass Griscom wirklich die Absicht hatte, uns zu erschießen – er wollte uns nur Angst einjagen. Aber unser Freund, der Hausmeister, gehört zu der heimtückischen Sorte.«
    »Wobei ich noch immer nicht weiß –«, begann Bob.
    »Das Seil an der Treppe, über das Peter gestolpert ist, war mit Seemannsknoten befestigt. Alle anderen Seile hier im Theater übrigens auch. Selbst die Vorhänge sind mit

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