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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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hast deine Tasche absichtlich stehen gelassen, um nachher eine Erklärung zu haben, warum du zurückgegangen bist!«
    Einen Moment lang sah es so aus, als würde Sandy in Tränen ausbrechen. Dann jedoch atmete sie tief durch. »Es – war nur ein alberner Streich. Sonst nichts.«
    »Was war nur ein alberner Streich?«, fragte Bob.
    »Das – das Phantom. Die Maske.«
    »Mhm«, machte Peter. »Alberner Streich, schon klar. Und deshalb liegst du heute auch mit einem gebrochenen Fuß im Krankenhaus. Ich wette, dafür hat sich dein George noch nicht entschuldigt.«
    »Er war es nicht.«
    »Wer dann? Steven?«
    »Nein.«
    »Der Boss?«
    Das schien sie so absurd zu finden, dass sie kurz auflachte. »Nein!«
    »Was hattest du überhaupt in diesem Keller zu suchen?«, fragte Justus. »Dachtest du, George sei dort unten?«
    »Ich – ich weiß nicht.« Sandy zögerte, aber jetzt schien sie sich endlich entschlossen zu haben, die Wahrheit zu sagen. »Ich habe George an dem Abend nicht gefunden. Ich bin ins Theater gegangen, aber es war … unheimlich. Anders als sonst.« Sie erschauerte unwillkürlich. »Es war totenstill, alle Lichter waren aus, und ich war ganz allein. Aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtete. Ich habe mich also sehr beeilt. Ich habe nach George gesucht, und dann sah ich, dass die Tür am Ende des Gangs offen stand. Ich ging also hin und fragte, ob George da sei. In dem Raum dahinter war es dunkel. Und dann hörte ich plötzlich ein Geräusch, und dann – dann – bin ich nach vorne gefallen. Die ganze Treppe hinunter. Ich weiß nicht, ob ich ohnmächtig geworden bin oder nicht. Jedenfalls habe ich irgendwann hochgeschaut, und da sah ich gerade noch, wie jemand aus dem Türrahmen verschwand und wegging.«
    »Und du konntest nicht erkennen, wer es war?«, fragte Bob.
    »Nein, es war ja alles sehr dunkel. Ich habe nur einen Schatten gesehen, der sich wegdrehte. Aber es war nicht George! Und auch nicht Steven.«
    »Hm«, machte Justus. »Das ist schon eigenartig. Kann es sein, dass du einfach gestolpert bist und das Gleichgewicht verloren hast? Und der Schatten war vielleicht nur ein Schatten von einem bewegten Vorhang oder dergleichen?«
    Sandy biss sich auf die Lippen. »Es gibt in diesem Flur keine Vorhänge. Warum ich gestolpert bin, weiß ich nicht. Aber der Schatten, der war … unten in dem Raum. Und nachdem ich die Treppe runtergefallen bin, ist er hochgegangen, hat irgendwas gemacht und ist weggegangen.«
    »Einfach so?«, wiederholte Bob entgeistert. »Statt dir zu helfen? Warum sollte jemand das tun?«
    »Ich weiß es nicht.« Sandy zog die Bettdecke bis ans Kinn, als wollte sie sich dahinter verstecken. »Lasst mich doch in Ruhe! Ich will mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben, und das habe ich Steven und George gesagt. Ich gehe nie wieder in dieses Theater!«
    »Und du willst uns wirklich nicht sagen, um was es geht?«, fragte Justus. »Wir können dir doch helfen!«
    »Nein! Geht weg! Lasst mich in Ruhe!«
    »Ja wirklich, das geht zu weit«, rief eine der Frauen herüber, die höchst interessiert zugehört hatten. »Soll ich den Stationsarzt rufen, damit er die Typen rauswirft?«
    Justus warf ihr einen bösen Blick zu. »Nicht nötig, wir gehen schon. Kommt, Kollegen.«
    Sie verließen das Krankenhaus und blieben draußen in der Sonne stehen. »Und was jetzt?«, fragte Bob.
    Justus zupfte an seiner Unterlippe. »Alle Beteiligten behaupten steif und fest, es sei nur ein alberner Streich gewesen, aber das nehme ich ihnen nicht ab. Dahinter steckt noch etwas anderes. Warum verfolgt uns dieser Harvey Griscom? Und wir müssen unbedingt mehr über den Hausmeister John Dellcourt herausfinden.«
    »Ich möchte lieber wissen, wer da nachts im Theater herumschleicht und Todesfallen aufbaut«, sagte Peter. »Dem Kerl schulde ich nämlich noch einen kräftigen Kinnhaken.«
    »Das habe ich doch gerade gesagt, Peter.«
    »Wie bitte? Du hast nur von Griscom und dem Hausmeister geredet!«
    »Stimmt«, sagte Justus. »Ich habe da nämlich einen möglicherweise begründeten Verdacht.«
    »Den du uns natürlich nicht näher erläutern möchtest.«
    »Doch, durchaus. Mein Verdacht gründet sich auf Sprachgewohnheiten und spezielle Knoten.«
    »Ich bin überfragt«, sagte Peter. »Aber du wirst es schon irgendwann erklären. Wie sieht’s aus – gehen wir heute Abend wieder ins Theater zur Probe? Dann flitze ich schnell rüber zu Kelly und sage ihr Bescheid, dass sie einen neuen Job

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