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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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rauskommt, bevor ich mich vergesse! Und lasst euch nie wieder in der Nähe des Theaters blicken!«
    Er schloss die Tür auf, riss sie auf und stieß die beiden nach draußen auf den Flur. Krachend fiel sie hinter ihnen zu, und sie hörten noch, wie Griscom losschnauzte: »Dellcourt, du verdammter Idiot –« Aber dann senkte er abrupt die Stimme, und sie hörten nichts mehr.
    »Okay«, sagte Bob, während sie mit dem Fahrstuhl wieder nach unten fuhren. »Wir sollten sofort zur Polizei gehen.«
    »Und was willst du ihnen sagen?«, gab Justus zurück. »Wenn dieser Mann wirklich Harvey Griscom war, hat Miss Darraz ihm vielleicht sogar erlaubt, sich in ihrer Suite aufzuhalten. Und die Polizei wird ihn nicht festnehmen, nur weil er mit einer Pistole herumgefuchtelt hat. Schließlich ist das Recht auf Waffenbesitz sogar in der Verfassung festgeschrieben.« Der Fahrstuhl hielt, sie stiegen aus und marschierten durch die Lobby zum Empfangstresen. Justus sprach mit der Frau, die dort arbeitete. Wenig später kam er zurück. »Es ist wirklich Harvey Griscom. Er hat sich ausgewiesen. Und Miss Darraz ist tatsächlich nicht da, sie hat vor einer halben Stunde das Hotel durch den Hinterausgang verlassen. Kein Wunder, dass der Portier sie nicht bemerkt hat.«
    Sie machten sich auf den Weg zum Hinterausgang, der auf einen großen, leeren, von Palmen umstandenen Platz führte. Außer ein paar Taxifahrern in ihren Autos war niemand zu sehen. Gegen ein kleines Trinkgeld gab einer der Fahrer bereitwillig Auskunft: ja, eine ältere Dame mit Schal und riesiger Sonnenbrille hatte sich vor einer halben Stunde von ihm zum alten Stadttheater fahren lassen. Begleitet wurde sie von zwei schweigsamen Männern. Vielleicht Leibwächtern? Ja, möglich, das wisse er nicht. Ob er Journalisten oder Paparazzi gesehen habe? Nein, wieso sollten sich diese Leute hier herumtreiben? Nein, er hatte keine Ahnung, wer die ältere Dame gewesen sei, und es war ihm auch egal, solange er sein Geld bekam. Dafür fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf, als fünf Minuten nach einem kurzen Telefonat der Rolls-Royce auf den Platz fuhr und die beiden Jungen hineinkletterten.
    »Und?«, erkundigte sich Morton, während sie sich auf die weichen Ledersitze plumpsen ließen. »Habt ihr auch ein Autogramm bekommen?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Sie war nicht da. Nur ein – hm, Verwandter namens Harvey Griscom. Vermutlich ein Neffe oder dergleichen.«
    Morton zog die Brauen hoch. »Wirklich? Das ist schade. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ihr euch die Dame einmal aus der Nähe ansehen könntet.«
    »Das holen wir gleich nach«, versprach Justus. »Sie ist ins alte Stadttheater gefahren, und dort möchten wir auch hin. Bitte fahren Sie los.«
    Morton tat es und sagte eine Weile nichts mehr. Bob schaute Justus an, aber der starrte nur brütend auf die Kopfstütze des Vordersitzes und knetete an seiner Unterlippe herum. »Sag mal, kommt es mir eigentlich nur so vor, oder warst du wirklich absolut nicht überrascht, diesen Hausmeister Dellcourt dort zu sehen?«
    Justus schreckte hoch. »Wie? Nein, natürlich nicht. Genauer gesagt. ich hatte zwar nicht erwartet, ihn dort zu sehen, aber es hat mich nicht überrascht, dass er und Griscom unter einer Decke stecken. Die beiden sind Komplizen. Ich verstehe zwar noch nicht, was sie mit Helena Darraz zu tun haben – abgesehen davon, dass Griscom mit ihr verwandt ist –, aber sie betreiben ihre Aktivitäten im Theater auf jeden Fall gemeinsam.«
    »Und warum bist du da so sicher?«
    »Weil Dellcourt irgendwann einmal Seemann gewesen sein muss.«
    »Verzeihung«, mischte sich Morton plötzlich ein. »Sagtest du Dellcourt?«
    »Ja, der Hausmeister des alten Stadttheaters heißt John Dellcourt. Warum fragen Sie?«
    »Weil ich gestern Abend noch einmal Miss Darraz’ Biographie durchgelesen habe. Ihr Vater Joe Griscom war im Krieg mit einem anderen Soldaten namens Frank Dellcourt befreundet. Auch nach dem Krieg hielten sie noch engen Kontakt, bis Frank vor fünf Jahren starb.«
    Justus richtete sich gerade auf. »Dann ist das die Verbindung! Über die Väter! Oder auch Großväter – Harvey Griscom und John Dellcourt sind ja erheblich jünger als Miss Darraz. Verflixt, ich wusste, dass ich mir die Akte dieses Hausmeisters noch ansehen wollte! Und ich glaube auch nicht mehr, dass Miss Darraz nur durch Zufall ausgerechnet eine Theatertruppe ausgewählt hat, die im alten Stadttheater probt!«
    »Wie hätte man das denn beeinflussen

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