Das Geheimnis der Gesundheit
schlau.«
Und dann kam die für viele von Ihnen, liebe Leser, so sensationelle Messung: Steigt nach dem Essen Ihr Insulinspiegel im Blut, dann tut er das auch im Gehirn. Außer beim Übergewichtigen. Dort klettert Insulin im Blut nach oben, aber im Gehirn kommt nichts an. Im Gegenteil: Übergewichtige haben nicht - wie man instinktiv vermutet - zu viel, sondern zu wenig Insulin im Gehirn.
Professor Kern wörtlich: »Je dicker ein Mensch ist, desto geringer ist der Insulinanteil in der Hirnflüssigkeit - und desto schlechter ist ganz offensichtlich sein Denkvermögen.« Hat er höflich formuliert. Der Volksmund ist hier drastischer...
Wir kommen um schlichte Wahrheiten nicht herum:
Es gibt den idealen Körper.
Es gibt die ideale Ernährung.
Es gibt den idealen Lebensstil.
Und wer davon abweicht, bezahlt. Auch und gerade mit Lebensqualität. Täglich.
Denn Sie ahnen, wie ich die Erkenntnisse von Prof. Kern formulieren würde. Frohmedizinisch. Bringen Sie Ihr Körperfett unter zehn Prozent (ja, Frauen dürfen ruhig ein bisschen mehr haben) - und Ihr Gehirn wacht auf. Sie wären ein neuer Mensch!
Das Gehirn speckt ab
Für die kleinen Gemeinheiten in Deutschland ist der Spiegel zuständig. Wie für diese elegante Aussage über Essverhalten und Gehirn. Nämlich:
»Bei regelmäßigen Fressattacken geht es dem Denkorgan aus bisher noch ungeklärten Gründen sogar an die Substanz. Das jedenfalls lässt eine Kernspin-Untersuchung von Übergewichtigen fürchten: Je mehr die Probanden auf die Waage brachten, desto weniger wog ihr Gehirn.«
Dumm aber auch. Ein Faktum. Glaubhaft? Zum Glück fallen einem beruhigende Gegenbeispiele ein, wie zum Beispiel der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel. Der im Bundestag vom Rednerpult ganz offiziell den Satz geprägt hat »lieber dick als dumm«. Und er ist schließlich Fachmann.
Ja, wie ist denn das mit dem Gehirngewicht? Sie wissen alle, dass die Gehirnzellen selbst etwa 500 Gramm wiegen. Nur... die sind für sich wertneutral. Zu nichts nütze. Entscheidend sind die Verknüpfungen, die Verbindungen der Gehirnzellen. Die Neuronen. Unser Datenspeicher. Unser Gedächtnis. Und das wiegt immerhin ein Kilogramm. Laut Spiegel bei Übergewichtigen eher nicht. Eine in unserer Gesellschaft politisch unkorrekte Aussage. Selbst wenn im Kernspin bewiesen. Erinnert so an Professor Kern, Uni Lübeck, der bei Übergewichtigen weniger für das Gedächtnis entscheidende Insulinrezeptoren im Gehirn nachweisen konnte. Und der daraufhin den Satz prägte »je dicker, desto schlechter das Denkvermögen«.
So darf man in Deutschland nicht forschen. Denn, bleiben wir fair: Neben der Masse des neuronalen Netzes gibt es ja wohl auch noch Qualität. Inhalt.
Und Qualität misst das Kernspin nicht. Also kann Herr Gabriel sehr wohl Recht haben. Kann.
Gute Noten in drei Stunden
Haben Sie Kinder? Im kritischen Alter, so um die elf Jahre? Deren »schulische Leistungen deutlich zu wünschen übrig lassen«, deren Noten immer schlechter werden? Dann haben Sie Glück. Auch Professoren haben solche Kinder.
Und suchen nach Lösungen. So entstand die folgende Studie: Forscher der Universität Newcastle studierten 81 Kinder im Alter von etwa elf Jahren. In einer ausdrücklich randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie. Also hochwissenschaftlich.
Sie gaben den Kindern ein Gemisch aus Vitaminen, Mineralien und Aminosäuren (falls Ihnen der Name für das Gemisch nicht gleich einfällt, nehmen Sie’s einfach ein, dann klappt’s) und studierten die kognitiven Leistungen, also Hirnleistung nach einer Stunde, nach drei Stunden und nach zwölf Wochen.
Die Forscher: »Am meisten hat uns überrascht, dass schon drei Stunden nach Einnahme die Aufmerksamkeit bei der Bewältigung von Aufgaben sich verbesserte.« Professor David Kennedy stellt fest, dass dies die erste Beobachtung von akuten mentalen Effekten durch Vitamine etc. bei Menschen gewesen sei. Da kann ich nur lächeln. Ich hab zwei Kinder. Und das Präparat hab ich auch. Nur dachte ich immer, dass man über Selbstverständliches nicht sprechen muss. Diese Studie ist tatsächlich der erste wissenschaftliche Beweis für einen Drei-Stunden-Blitzeffekt. Meiner abiturgestressten Tochter längst bekannt.
Schlussfolgerung: Wenn Ihr Kind in der Schule deutlich nachlässt, denken Sie bitte nicht an einen akuten PISA-Effekt. An den Unfug hab ich sowieso nie geglaubt. Sondern halten Sie sich an biologische Tatsachen. Wenn essenzielle
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