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Das Geheimnis der Goldmine

Das Geheimnis der Goldmine

Titel: Das Geheimnis der Goldmine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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– äh – noch brauchen sollten.«
    Inspektor Neele nickte. Er hatte nicht die Absicht, Mr Dubois hier festzuhalten. Aber er erkannte den Grund für seine plötzliche Eile. Mr Dubois wollte keinen Ärger.
    Adele Fortescue wechselte das Thema: »Es ist ein solcher Schock, nach Hause zu kommen und die Polizei vorzufinden.«
    »Das ist es bestimmt. Doch sehen Sie, wir mussten sofort handeln, um die nötigen Proben zu sammeln. Speisereste, Kaffee, Tee und so weiter.«
    »Tee und Kaffee? Aber das verdirbt doch nicht? Es war bestimmt dieser scheußliche Speck, der ist manchmal ganz ungenießbar.«
    »Wir werden es feststellen, Mrs Fortescue. Regen Sie sich nur nicht auf. Sie würden es nicht glauben, was alles passieren kann. Wir hatten einmal einen Fall von Digitalis-Vergiftung. Es stellte sich heraus, dass Fingerhut-Blätter mit Meerrettich verwechselt und aus Versehen gepflückt worden waren.«
    »Glauben Sie denn, so etwas könnte hier passiert sein?«
    »Nach der Autopsie werden wir Genaueres wissen, Mrs Fortescue.«
    »Nach der – oh, ich verstehe.« Sie erschauerte.
    Der Inspektor fuhr fort: »Sie haben hier eine ganze Menge Eibenhecken ums Haus, nicht wahr? Könnten die Beeren aus Versehen ins Essen geraten sein?«
    Er beobachtete sie genau. Sie starrte ihn an.
    »Eibenbeeren? Sind die etwa giftig?«
    Ihr Erstaunen schien etwas gar zu großäugig und unschuldig.
    »Es ist schon vorgekommen, dass Kinder sie gegessen haben – mit bedauerlichen Folgen.«
    Adele schlug die Hände vors Gesicht.
    »Ich ertrage es nicht länger, darüber zu sprechen! Muss ich denn wirklich? Ich möchte mich hinlegen. Ich kann nicht mehr. Percival Fortescue wird sich um alles kümmern – ich kann nicht – ich kann einfach nicht – es ist nicht recht – warum fragen Sie mich?«
    »Wir versuchen, Percival Fortescue so schnell wie möglich zu erreichen. Unglücklicherweise ist er auf Geschäftsreise in Nordengland.«
    »Das habe ich ganz vergessen.«
    »Nur noch eine Frage, Mrs Fortescue. Wir haben eine kleine Menge Korn in der Jackentasche Ihres Gatten gefunden. Können Sie mir dafür eine Erklärung geben?«
    Sie schüttelte den Kopf. Diesmal wirkte sie ehrlich verwirrt.
    »Könnte sich jemand einen Scherz erlaubt haben?«
    »Was sollte denn daran lustig sein?«
    Das konnte Inspektor Neele auch nicht sagen.
    »Ich werde Sie nicht länger belästigen, Mrs Fortescue. Soll ich Ihnen eines der Zimmermädchen schicken? Oder Miss Dove?«
    »Was?« Das Wort entglitt ihr abwesend. Er fragte sich, wo sie in Gedanken wohl gewesen war. Sie wühlte in ihrer Handtasche und fand ein Taschentuch. Ihre Stimme zitterte.
    »Es ist furchtbar«, sagte sie unsicher. »Ich nehme es erst langsam auf. Ich bin ganz betäubt. Armer Rex. Armer, lieber Rex.« Ihr Schluchzen war beinah überzeugend. Inspektor Neele schaute ihr einen Augenblick respektvoll zu.
    »Es kam so plötzlich, ich weiß«, sagte er. »Ich werde Ihnen jemanden schicken.«
    Er ging zur Tür, öffnete sie und trat in die Halle. Dort wartete er einen Augenblick, bevor er sich umdrehte und noch einen Blick in das Zimmer warf. Adele Fortescue presste immer noch das Taschentuch vor ihre Augen. Doch den Mund verdeckte es nicht ganz. Ein sehr feines Lächeln spielte auf ihren Lippen.

Achtes Kapitel
     
    » I ch habe genommen, was ich kriegen konnte«, berichtete Sergeant Hay. »Die Marmelade, ein Stück Schinken. Proben vom Tee, Kaffee und vom Zucker, was immer das wert ist. Der Aufguss von heute früh ist natürlich weggeschüttet worden, aber da ist noch etwas. Es war ziemlich viel Kaffee übrig, und der wurde später vom Personal getrunken. Das ist doch bestimmt wichtig.«
    »Ja, das ist wichtig. Es beweist, dass man das Gift direkt in die Tasse getan haben muss, wenn es wirklich in seinem Kaffee war.«
    »Und zwar von jemandem, der beim Frühstück war. Genau. Ich habe mich vorsichtig nach dem Eibenzeug erkundigt, Beeren oder Nadeln, aber niemand hat so etwas im Haus gesehen. Und über das Korn in der Tasche konnte mir auch niemand was sagen. Es kam ihnen ziemlich komisch vor. Mir auch, ehrlich gesagt. Er war doch keiner dieser Körnerpicker, die alles essen würden, wenn es nur nicht gekocht ist. Mein Schwager ist so einer, rohe Karotten, rohe Erbsen, rohe Rüben. Aber nicht einmal der würde rohes Korn essen. Das quillt doch furchtbar auf im Bauch.«
    Das Telefon klingelte, und auf einen Wink des Inspektors eilte Hay, den Anruf entgegenzunehmen. Neele ging ihm nach und erfuhr, dass es das

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