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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Es war nicht seine Ehre, denn er wusste, dass er darauf verzichtet hatte, als er Elias in seinem Kampf gegen den wachsenden Wahnsinn allein gelassen hatte. Es war auch nicht sein Stolz, denn den hatte er zusammen mit dem Augenlicht verloren, als er zum torkelnden Invaliden geworden war, der warten musste, bis ihm ein Diener den Nachttopf brachte. Selbst sein Mut gehörte ihm nicht mehr, denn der hatte ihn verlassen, als ihn Elias zwang, das graue Schwert zu berühren, und er gespürt hatte, wie das grausige, kalte Lied der Klinge durch seine Adern floss wie Gift. Nein, das Einzige, was ihm geblieben war, schien das Vergänglichste von allem, der winzige Funke, der noch immer lebte und hoffte, obwohl eine solche Last von Verzweiflung ihn begrub. Vielleicht war das die Seele, jenes Etwas, von dem die Priester schwatzten. Vielleicht war es etwas anderes. Guthwulf kümmerte das nicht mehr. Aber er wusste, dass er selbst diesen letzten, entscheidenden Funken aufgeben würde, wenn nur noch einmal jemand bei ihm sein könnte, wenn die entsetzliche Einsamkeit ein Ende fände.
    Plötzlich war die leere Dunkelheit erfüllt von einem Wind, einem starken Wind, der durch ihn hindurchwehte und doch kein Haar auf seinem Haupt kräuselte. Guthwulf gab ein schwaches Ächzen vonsich, er hatte das gleiche Gefühl schon früher gehabt. Die Leere um ihn her war plötzlich voll zwitschernder Stimmen, die stöhnend und mit seufzenden, unverständlichen Worten an ihm vorüberzogen, Worte, die nach Kummer und Angst klangen. Er streckte die Hand aus, obwohl er wusste, dass vor ihm nur die Leere wartete … aber seine Finger berührten etwas.
    Guthwulf schnappte nach Luft und riss die Hand zurück. Gleich darauf, während der Strom klagender Schatten im endlosen Korridor versickerte, spürte er eine neue Berührung, diesmal einen Stoß gegen sein ausgestrecktes Bein. Er presste die Lider zusammen, als könnte das, was da war, selbst für die Augen eines Blinden zu schrecklich sein. Wieder stieß etwas beharrlich gegen sein Bein. Ganz langsam tastete Guthwulf noch einmal danach. Er fühlte … Fell.
    Die Katze – denn es war ganz sicher eine Katze, er fühlte, wie sie unter seiner Hand einen Buckel machte, und ihr geschmeidiger Schwanz glitt durch seine Finger – stupste ihn mit dem kleinen, harten Kopf am Knie. Er ließ seine Finger liegen und wagte vor lauter Angst, das Tier zu erschrecken, nicht, sich zu regen. Überzeugt, dass es sich mit ihr so verhielt wie mit den anderen Erscheinungen dieser unbeständigen Unterwelt – gleich würde sich die Katze wieder in Luft auflösen –, hielt Guthwulf den Atem an. Aber die Katze verschwand nicht, stattdessen stellte sie zwei Pfoten auf sein dünnes Bein und senkte ganz vorsichtig die Krallen in seine Haut, während sie sich unter seiner vorsichtigen Berührung streckte.
    Einen Moment lang, als er sie so kraulte und streichelte und das unsichtbare Tier sich vor Vergnügen wand, kam ihm der Gedanke, dass er, seit er an diesen Ort der Verdammnis geraten war, nichts anderes als Krabbeltiere gegessen hatte. Jetzt bewegte sich warmes Fleisch unter seiner Hand, für einen Verhungernden ein Festmahl aus Fleisch und heißem, salzigem Blut, von dem ihn nur eine dünne Fellschicht trennte.
    Es wäre so leicht, dachte er und legte sanft seine Finger um den Hals der Katze. Leicht. Sein Griff wurde ein winziges Stück enger, und die Katze fing an zu schnurren. Die Schwingungen aus ihrer Kehle teilten sich seinen Fingern mit, ein Summen voller Zufriedenheit undVertrauen, so ergreifend schön wie die Musik von Engelschören. Zum zweiten Mal innerhalb einer Stunde brach Guthwulf in Tränen aus.
    Als der einstige Graf von Utanyeat erwachte, hatte er keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte, aber zum ersten Mal seit vielen Tagen fühlte er sich ausgeruht. Der friedliche Augenblick fand jedoch ein jähes Ende, als er merkte, dass der warme Körper, der sich in seinen Schoß gekuschelt hatte, verschwunden war. Er war wieder allein. Gerade, als die Leere von neuem auf ihn einstürzen wollte, drückte etwas sanft gegen sein Bein. Eine kleine kalte Nase presste sich in seine Hand.
    »Wieder da«, flüsterte er. »Du bist wieder da.« Er griff nach unten, um den Kopf der Katze zu streicheln, merkte aber, dass er etwas Kleineres berührte, etwas Warmes und glitschig Nasses. Die Katze schnurrte, während er betastete, was sie gegen seine Hüfte gedrängt hatte. Es war eine frisch getötete Ratte.
    Guthwulf setzte sich

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