Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
Vom Netzwerk:
von einer Sache etwas verstehen, dann von Pferden«, warf Sludig über die Schulter ein. Er drehte sich vom Baumstamm weg, an dem er gestanden hatte, und schnürte seine Hose zu. »Sei nicht so stolz, Simon.«
    Simon musterte den Rimmersmann einen Augenblick, bevor er antwortete. »Es ist kein Stolz. Es ist nur … ich habe dieses Pferd einen langen Weg geritten. Ich will mich nicht von ihm trennen.«
    Hotvig hob beschwichtigend die Hand. »Ich wollte Euch nicht erzürnen. Ich weiß, dass Prinz Josua viel von Euch hält. Ihr seid sein Ritter. Wenn Ihr nur wolltet, könntet Ihr eines unserer schnellen Stammespferde haben.«
    Simon sah den Grasländer mit den Bartzöpfen an und versuchte zu lächeln. »Ich weiß, dass Ihr es gut meint, Hotvig, und ein Pferd von Euch wäre allerdings ein wundervolles Geschenk. Aber hiergeht es um etwas anderes. Ich habe dieses Pferd Heimfinder genannt, und dorthin soll es mich auch eines Tages bringen: heim.«
    »Und wo ist Euer Heim, junger Than?«, fragte einer der anderen Thrithingmänner.
    »Auf dem Hochhorst«, erwiderte Simon fest.
    Hotvig lachte. »Die Burg, in der Josuas Bruder herrscht? Dann müsst Ihr und Euer Pferd allerdings mächtig sein, wenn Ihr gegen diesen Sturm anreiten wollt.«
    »Mag sein.« Simon drehte sich zu den anderen um. Er kniff vor dem Nachmittagslicht, das schräg durch die Bäume fiel, die Augen zusammen. »Wenn ihr alle bereit seid, wollen wir aufbrechen. Wir sollten nicht länger warten, sonst legt sich vielleicht der Sturm. Wir reiten im Licht eines fast vollen Mondes. Darum ziehe ich den Schnee vor, weil die Posten alle schön am warmen Feuer hocken werden.«
    Sludig wollte etwas hinzufügen, unterließ es jedoch. Die Thrithingmänner nickten zustimmend und schwangen sich in die Sättel.
    »Dann vorwärts, Than.« Hotvig lachte kurz, aber nicht unfreundlich. Der kleine Trupp verließ das Wäldchen und ritt wieder hinaus in den gnadenlosen Wind.
    Simon war für die Gelegenheit, überhaupt etwas tun zu dürfen, fast ebenso dankbar wie für Josuas Vertrauensbeweis. Das sich ständig verschlechternde Wetter in Verbindung mit den wichtigen Aufgaben, die seinen Gefährten, aber nicht ihm anvertraut worden waren, hatte ihn rastlos und verdrießlich gemacht. Binabik, Geloë und Strangyeard waren in heftige Auseinandersetzungen über die Schwerter und den Sturmkönig vertieft. Deornoth überwachte die Bewaffnung und Ausbildung der zusammengewürfelten Streitmacht von Neu-Gadrinsett. Selbst Sangfugol hatte, so undankbar er sie auch fand, eine Aufgabe: die Betreuung von Strupp. Bevor Prinz Josua ihn endlich in sein Zelt rufen ließ, war sich Simon vorgekommen wie in der Zeit, die er längst überwunden zu haben glaubte – ein kleiner Trommler, der hinter den Soldaten des Imperators herrennt.
    »Nur ein kleiner Erkundungsritt«, hatte Josua gesagt, aber für Simon war es fast so erhebend wie der Augenblick seines Ritterschlagsgewesen. Er sollte ein paar von Hotvigs Grasländern nehmen und dem herannahenden Heer entgegenreiten, um sich ein bisschen umzusehen.
    »Ihr sollt nichts tun«, schärfte der Prinz ihm ein, »nur beobachten. Zählt die Zelte und, wenn Ihr könnt, die Pferde. Schaut Euch, wenn es hell genug dazu ist, nach Bannern und Helmschmuck um. Aber lasst Euch nicht sehen, und wenn Ihr bemerkt werdet, zieht Euch zurück – und zwar schnell.«
    Das hatte Simon versprochen. Jetzt war er ein Ritter, der seine Mannen in den Krieg führt. Er war so voller Ungeduld, zu seinem ruhmreichen Zug aufzubrechen, dass er – unauffällig, hoffte er – von einem Fuß auf den anderen trat, während er darauf wartete, dass Josua mit seinen Anweisungen endlich zu einem Ende kam.
    Zu seinem Erstaunen hatte Sludig gefragt, ob er mitkommen dürfe. Der Rimmersmann war noch immer verärgert über Simons Ritterschlag, aber der Junge hatte den Verdacht, dass Sludig sich ebenfalls ein wenig von den Dingen ausgeschlossen fühlte und sogar lieber für kurze Zeit Simons Untergebener sein wollte, als untätig auf dem Sesuad’ra herumzusitzen und abzuwarten. Sludig war ein Soldat, kein Heerführer. Sein Interesse am Krieg beschränkte sich auf den wirklichen Kampf Klinge gegen Klinge.
    Auch Hotvig hatte sich angeboten. Simon vermutete, dass Prinz Josua, der den Thrithingmann schätzen gelernt hatte und ihm vertraute, Hotvig gebeten hatte, mitzureiten und ein Auge auf seinen jüngsten Ritter zu haben.
    Erstaunlicherweise störte es Simon nicht weiter. Er begann allmählich zu

Weitere Kostenlose Bücher