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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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denn sie werden erst dann gegen uns ziehen, wenn sie Hernystir befreit haben. Ihre alte Treue ist ihr Fluch. Danach wird es zu spät für sie sein, Euren endgültigen Sieg noch aufzuhalten.«
    Elias starrte in seinen dampfenden Pokal. »Und weshalb sah ich sie dann in meinen Träumen reiten?«
    »Ihr steht dem Sturmkönig nah, Herr, seit Ihr sein Geschenk angenommen habt.« Pryrates deutete auf das graue Schwert, das wieder in seiner Scheide steckte. »Er ist vom Blut der Sithi, oder besser gesagt, er war es, als er noch lebte. Es ist nur natürlich, dass der Zug der Zida’ya seine Aufmerksamkeit erregt und dadurch auch Ihr davon erfahrt.« Er machte ein paar Schritte auf den König zu. »Hattet Ihr nicht vor diesem auch … andere Träume?«
    »Das wisst Ihr sehr wohl, Alchimist.« Elias leerte den Becher, verzog das Gesicht und schluckte. »Meine Nächte, die wenigen Nächte, in denen ich wirklich schlafe, sind voll von ihm. Voll von ihm! Von diesem eisigen Gespenst mit dem brennenden Herzen!« Seine Augen streiften in plötzlicher Furcht die dunklen Wände. »Voll von den schwarzen Räumen zwischen …«
    »Friede, Majestät«, sagte Pryrates. »Ihr habt viel gelitten, aber die Belohnung wird herrlich sein, das wisst Ihr.«
    Elias schüttelte schwer den Kopf. Als er fortfuhr, war seine Stimme schleppend und rauh. »Ich wünschte, ich hätte damals gewusst, wie ich mich fühlen … was es mir antun würde. Ich wünschte, ich hätte es gewusst, bevor ich diesen teuflischen Pakt schloss. Gott steh mir bei! Wenn ich es nur gewusst hätte.«
    »Lasst mich nun das Schlafwachs für Euch holen, Herr. Ihr braucht Ruhe.«
    »Nein.« Der König stand ungeschickt vom Stuhl auf. »Ich will keine Träume mehr. Besser wäre es für mich, nie wieder zu schlafen.«
    Er näherte sich langsam der Tür. Pryrates wollte ihn stützen, aberElias winkte ab. Er brauchte eine lange Zeit, um die Treppe hinabzusteigen.
    Der rotgewandete Priester stand da und wartete, bis er unten angekommen war. Erst als die großen Außentüren sich knarrend öffneten und dann donnernd zuschlugen, schüttelte Pryrates den Kopf, wie um einen unangenehmen Gedanken zu verscheuchen, und holte dann die Bücher wieder hervor, die er vor dem König versteckt hatte.

    Jiriki war vorausgegangen. Seine geschmeidigen Schritte trugen ihn schneller, als es den Anschein hatte. Eolair, Isorn und Ule trotteten langsamer hinterher, bemüht, die vielen seltsamen Dinge, denen sie begegneten, in sich aufzunehmen.
    Besonders Eolair, für den Hernysadharc und der Taig ein zweites Zuhause gewesen waren, fiel das schwer. Als er dem Sitha über Herns Hügel folgte, kam er sich vor wie ein Vater, der bei seiner Heimkehr statt seiner Kinder nur Wechselbälge vorfindet.
    Die Sithi hatten ihre Zeltstadt so schnell aufgebaut, die wogenden Stoffbahnen so kunstvoll zwischen den Bäumen rings um den Taig gespannt, dass es fast aussah, als hätten die Zelte schon immer dort gestanden. Sogar die Farben, die Eolair aus der Ferne schreiend bunt vorgekommen waren, schienen ihm nun gedämpfter – sommerliche Tönungen wie Sonnenuntergang und Morgendämmerung, die zu einem Königssitz und seinen Gärten durchaus passten.
    Wirkten schon ihre Wohnungen wie ein natürlicher Bestandteil des Gipfels, so schienen die Zida’ya selbst kaum weniger am richtigen Ort. Eolair bemerkte kein Zeichen von Scheu oder Unterwürfigkeit an den Sithi. Sie beachteten den Grafen und seine Begleiter kaum. Die Unsterblichen hatten eine stolze Haltung und sangen beim Arbeiten trillernde Lieder in einer Sprache, die ihm zwar fremd, zugleich aber mit ihren fließenden Vokalen und zwitschernden Vogellauten sonderbar vertraut vorkam. Obwohl sie erst vor knapp einen Tag hier ihr Lager aufgeschlagen hatten, schienen sie sich zwischen dem verschneiten Gras und den Bäumen so wohl zu fühlen wie Schwäne, die über einen spiegelglatten Teich gleiten.Alles, was sie taten, zeugte von unendlicher Gelassenheit und Selbstsicherheit. Selbst das Schlingen und Verknoten der vielen Seile, die ihrer Zeltstadt Gestalt verliehen, geriet ihnen zum Zauberkunststück. Als er ihnen zusah, kam sich Eolair, der stets als gewandter, geschmeidiger Mann gegolten hatte, roh und plump vor.
    Das neu errichtete Haus, in dem Jiriki verschwunden war, bestand eigentlich nur aus einem Ring blauer und lavendelfarbener Stoffbahnen, die eine der majestätischen Eichen des Hügels umgaben wie eine Koppel einen wertvollen Stier. Unsicher blieben Eolair und die

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