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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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haben. Trotzdem können wir nicht mehr tun. Sobald Hernystir frei ist, müssen wir es den Menschen überlassen, ihre eigenen Kriege zu führen, zumindest vorläufig. Nein, Graf Eolair, wir haben noch andere Schulden. Aber es sind seltsame Zeiten « Sie lächelte, diesmal eher menschlich als raubtierhaft. Jäh wurde sich Eolair ihrer kantigen Schönheit bewusst und begriff im selben Augenblick blitzartig, dass er einem Wesen gegenübersaß, das den Untergang Asu’as miterlebt hatte. Sie war so alt wie die Ältesten der großen Menschenstädte, vielleicht sogar älter. Er schauderte.
    »Und doch«, fuhr Likimeya fort, »auch wenn wir Eurem Prinzen bei seinem Kampf nicht helfen werden, so reiten wir doch seiner Festung zu Hilfe.«
    Ein kurzes, ratloses Schweigen, dann ergriff Isorn das Wort. »Vergebt uns, Herrin. Wir verstehen nicht.«
    Die Antwort kam von Jiriki. »Wenn Hernystir frei ist, ziehen wir nach Naglimund. Die Burg ist im Besitz des Sturmkönigs und unserer Heimat viel zu nah. Wir werden sie ihm wieder abnehmen.« Seine Züge waren grimmig. »Außerdem wollen wir, wenn die letzte Schlacht kommt – und sie wird kommen, Sterbliche, zweifelt nichtdaran –, sicher sein, dass den Nornen kein Schlupfloch bleibt, in das sie sich verkriechen können.«
    Eolair beobachtete Jirikis Augen, während der Sitha sprach, und fand darin einen Hass, der seit Jahrhunderten zu schwelen schien.
    »Ein Krieg, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat«, fügte Likimeya hinzu. »Ein Krieg, in dem viele Dinge ein für alle Mal geklärt werden.« Während der Hass in Jirikis Augen nur glühte, loderte er in ihren wild auf.

19
Ein zerstörtes Lächeln

    ch habe alles für sie getan, was ich konnte – aber vielleicht könnten wir …« Cadrach rieb sich verdrießlich die feuchte Stirn, als wollte er einen Gedanken hervorlocken, der sich dort möglicherweise versteckte. Er war sichtlich erschöpft, wollte sich davon aber – die verächtlichen Worte des Herzogs noch frisch im Gedächtnis – nicht abhalten lassen.
    »Im Augenblick gibt es gar nichts«, versetzte Miriamel energisch. »Legt Euch hin. Ihr braucht Schlaf.«
    Cadrach sah auf Isgrimnur, der im Bug des Flachboots stand, die Steuerstange fest in der breiten Hand. Der Herzog biss sich auf die Lippen und widmete sich wieder der Erkundung des Wasserlaufs. »Ja, Ihr werdet wohl recht haben«, seufzte der Mönch und rollte sich neben den reglosen Gestalten Tiamaks und des anderen Wranna zusammen.
    Miriamel, die erst kürzlich aus einem Schlaf erwacht war, der den ganzen Abend gedauert hatte, beugte sich über sie und deckte die drei mit ihrem Mantel zu. Sie brauchte ihn im Augenblick ohnehin nicht, es sei denn zum Schutz gegen das Ungeziefer. Selbst kurz vor Mitternacht war es in der Marsch warm wie an einem Mittsommertag.
    »Wenn wir die Lampe ausmachen«, knurrte Isgrimnur, »wird sich das Krabbelzeug vielleicht ausnahmsweise ein anderes Opfer suchen.« Er schlug sich klatschend auf den Oberarm und untersuchte dann den Schmierfleck auf seiner Handfläche. »Das verdammte Licht zieht sie an. Dabei sollte man meinen, eine Lampe aus dieser Marschleutestadt müsste sie vertreiben.« Er schnaubte. »Wie man es hier das ganze Jahr über aushalten kann, ist mir ein Rätsel.«
    »Aber wenn wir die Lampe löschen, sollten wir ankern.« Der Gedanke, in der Dunkelheit weiterzutreiben, gefiel Miriamel wenig. Zwar sah es so aus, als hätten sie die Ghants hinter sich gelassen, aber Miriamel achtete trotzdem genau auf jeden niedrigen Ast und jede herunterbaumelnde Ranke. Allerdings hatte Isgrimnur lange nicht geschlafen. Es kam ihr nur recht und billig vor, ihm etwas Erleichterung von den Fluginsekten zu schaffen.
    »In Ordnung. Ich glaube, dieses Stück ist breit genug, um uns eine gewisse Sicherheit zu bieten«, erklärte Isgrimnur. »Ich sehe keine Äste. Die kleinen Käfer sind schon schlimm, aber wenn ich je wieder einen von diesen ädonverfluchten großen sehe …« Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Miriamels unruhiger Schlaf war voller Träume von klickenden, huschenden Ghants gewesen, voller klebriger Fäden, die sie festhielten, wenn sie fortrennen wollte.
    »Helft mir mit dem Anker.« Gemeinsam hoben sie den Stein an und ließen ihn über Bord fallen. Als er auf dem Grund lag, zog Miriamel am Seil und überzeugte sich, dass er nicht zu viel nachgab. »Schlaft Ihr als Erster«, schlug sie dem Herzog vor. »Ich werde eine Weile wachen.«
    »Gut.«
    Sie warf einen kurzen Blick

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