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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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sich verzweifelt, sie hätte in dieser Nacht durchgeschlafen und wäre erst am nächsten Morgen erwacht, im Licht eines gewöhnlichen Tages.
    Endlich versank hinter ihnen das Wran, nicht schlagartig auf einmal, sondern ganz allmählich. Die Bäume wichen zurück, und die Wasserläufe wurden schmaler, bis Miriamel und ihre Gefährten endlich durch offenes, mit Büschen bewachsenes Land fuhren, das von schmalen Kanälen durchzogen wurde. Die Welt war wieder weit und erstreckte sich von Horizont zu Horizont. Miriamel hatte sich so an die eingeschränkte Sicht gewöhnt, dass sie sich angesichts von so viel Raum fast unbehaglich fühlte.
    Der letzte Abschnitt des Wrans war in gewisser Weise der gefährlichste, weil sie das Boot noch öfter als vorher über Land tragen mussten. Einmal steckte Isgrimnur bis zum Gürtel in einem Sandloch fest und konnte nur durch vereinte Anstrengungen von Miriamel und Camaris herausgezogen werden.
    Vor ihnen lag das Seen-Thrithing, eine weite Fläche mit niedrigen Hügeln und abgesehen vom allgegenwärtigen Gras kargem Pflanzenwuchs. An die Hänge der Hügel schmiegten sich einige Bäume, die aber bis auf ein paar hohe Kiefern verkrüppelt und kaum von Gebüsch zu unterscheiden waren. Im Licht der späten Nachmittagssonne schien die Gegend einsam und sturmgepeitscht, ein Ort, an dem wenige Tiere und keine Menschen sich freiwillig aufhalten würden.
    Tiamak hatte sie in eine Gegend geführt, die er selbst nicht kannte, und es fiel ihnen immer schwerer, Wasserläufe zu finden, die breit genug für ihr Boot waren. Als der letzte Kanal sich über jede Schiffbarkeit hinaus verengte, stiegen sie an Land und standen eine Weile mit vor dem Wind hochgestellten Kragen schweigend da.
    »Sieht aus, als ob wir von hier aus laufen müssten.« Isgrimnur blickte über die Wildnis nach Norden. »Immerhin befinden wir uns im Seen-Thrithing, also wird es ausreichend Trinkwasser geben, vor allem nach dem Wetter, das wir dieses Jahr hatten.«
    »Aber was tun wir mit Tiamak?«, fragte Miriamel. Der Trank, den sie dem Wranna gebraut hatte, war tatsächlich hilfreich gewesen, stellte jedoch keine Wunderkur dar. Tiamak stand zwar wieder auf eigenen Füßen, aber er war schwach und blass.
    Isgrimnur zuckte die Achseln. »Das weiß ich auch nicht. Ich denke, wir können noch ein paar Tage hier abwarten, bis es ihm bessergeht. Aber ich möchte ungern länger in diesem Land bleiben als nötig. Vielleicht können wir eine Art Tragschlinge für ihn bauen.«
    Unvermittelt bückte sich Camaris und schob seine langen Hände unter Tiamaks Achselhöhlen. Der Wranna stieß einen schrillen Schreckensschrei aus. Mit verblüffender Mühelosigkeit hob der alte Ritter ihn hoch und setzte ihn sich auf die Schultern. Erst in der Luft verstand der Wranna seine Absicht und spreizte die Knie um Camaris’ Hals wie ein Kind, das man spazieren trägt.
    Der Herzog grinste. »Da habt Ihr Eure Antwort. Ich weiß nicht, wie lange er es aushalten wird, aber vielleicht wird es so gehen, bis wir einen besseren Unterschlupf finden. Das wäre ausgezeichnet.«
    Sie holten ihre wenigen Sachen aus dem Boot und verstauten sie in den Stoffsäcken, die sie aus Haindorf mitgenommen hatten. Tiamak nahm sein Gepäck selbst und umklammerte es mit dem Arm, den er nicht brauchte, um sich an Camaris festzuhalten. Seit dem Vorfall auf dem Boot hatte er den Sack und seinen Inhalt nicht mehr erwähnt, und Miriamel hatte noch keine Neigung verspürt, ihn danach zu fragen.
    Mit unerwartet großem Bedauern nahmen sie stumm von ihrem Flachboot Abschied und brachen dann auf in die Ausläufer des Seen-Thrithings.
    Camaris erwies sich als durchaus imstande, Tiamak zu tragen. Obwohl er mit den anderen rastete und die wenigen sumpfigen Stellen, auf die sie noch stießen, nur ganz langsam überquerte, hielt er mit seinen leichter beladenen Gefährten Schritt und schien sichnicht übermäßig zu verausgaben. Miriamel musste immer wieder ehrfürchtig zu ihm hinübersehen. Wenn er noch als alter Mann so stark war, was musste er dann in seiner Jugendblüte für gewaltige Taten vollbracht haben! Man konnte fast glauben, dass die alten Sagen, selbst die verwegensten, doch der Wahrheit entsprachen.
    Trotz der klaglosen Kraft des alten Ritters bestand Isgrimnur jedoch darauf, den Wranna für die letzte Stunde vor Sonnenuntergang selbst auf die Schultern zu nehmen. Als sie endlich anhielten, schnaufte und keuchte der Herzog und sah aus, als bedaure er diesen Entschluss von

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