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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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»Seht!«
    Unter ihnen erstreckte sich ein weites Tal wie eine grüne Schüssel mit weißen Flecken. Trotz des dünnen Regens lag eine eigentümliche Stille über der Mulde. Die Luft war voller Spannung wie ein angehaltener Atem. In der Mitte erhob sich aus einem See, der aussah, als sei er zum Teil zugefroren, ein großer Felsenhügel, umhüllt von einem Mantel grüner, an manchen Stellen schneebedeckter Bäume. Das schräge Licht umspielte ihn so, dass die westliche Flanke zu glühen schien, warm und einladend. Oben vom Gipfel stieg von hundert verschiedenen Feuern Rauch auf.
    »Preis sei Gott, was ist das?«, sagte der erstaunte Isgrimnur.
    »Ich glaube, es ist der Berg aus meinem Traum«, murmelte Tiamak.
    Miriamel war völlig überwältigt. Der große Fels schien fast allzu greifbar. »Ich hoffe nur, es ist ein guter Ort. Ich hoffe, Josua und die anderen sind dort.«
    »Irgendjemand wohnt jedenfalls auf diesem Felsen«, erklärte Isgrimnur. »Seht die vielen Feuer!«
    »Kommt!« Miriamel trieb ihr Pferd den Pfad hinunter. »Wir können vor Anbruch der Nacht dort sein.«
    »Nicht so eilig.« Auch Isgrimnur spornte sein Ross. »Wir wissen ja noch gar nicht, ob sich Josua wirklich dort aufhält.«
    »Ich würde mich freiwillig von fast jedem gefangen nehmen lassen, der mir ein Feuer und ein warmes Bett anbietet!«, rief Miriamel über die Schulter zurück.
    Camaris, der die Nachhut gebildet hatte, hielt ebenfalls an der Baumlücke an und sah ins Tal. Sein langes Gesicht zeigte keine Regung, aber er blieb eine ganze Weile so stehen, bevor er den anderen folgte.
    Obwohl es noch hell war, als sie das Seeufer erreichten, trugen die Männer, die ihnen entgegenkamen, Fackeln – feurige Blumen, die sich gelb und scharlachrot im schwarzen Wasser spiegelten, als sich die Boote langsam einen Weg durch dahintreibendes Eis bahnten. Isgrimnur, vorsichtig und auf den Schutz seiner kleinen Schar bedacht, war zunächst stehen geblieben. Aber noch ehe das erste Boot auf den Sand lief, erkannte er den gelbbärtigen Mann am Bug und schwang sich mit einem Jubelruf aus dem Sattel.
    »Sludig! In Gottes Namen, in Ädons Namen! Sei gesegnet!«
    Sein Lehnsmann planschte die letzten Schritte ans Ufer. Bevor er das Knie vor dem Herzog beugen konnte, riss Isgrimnur ihn hoch und presste ihn an seine breite Brust. »Wie geht es dem Prinzen!«, schrie er, »und meiner Gemahlin und meinem Sohn?«
    Obwohl Sludig selbst ein großer Mann war, musste er sich erst aus den Pranken des Herzogs befreien und zu Atem kommen, bevor er Isgrimnur versichern konnte, dass alle sich wohl befänden, wenn auch Isorn im Auftrag des Prinzen unterwegs sei.
    Isgrimnur brach in einen ungeschickten, begeisterten, bärenhaften Freudentanz aus. »Und ich habe die Prinzessin zurückgebracht!«,schrie er. »Und noch andere! Aber komm! Ach, es ist noch schöner als Ädonmansa!«
    Sludig lachte. »Wir beobachten Euch schon seit Mittag. Josua sagte, wir sollten hinuntergehen und herausfinden, wer Ihr seid. Ich denke, er wird mächtig überrascht sein!« Rasch ließ er die Pferde in einen der Kähne schaffen und half dann Miriamel in das andere Boot.
    »Prinzessin.« Er führte sie mit fester Hand zu einer Bank. »Seid willkommen in Neu-Gadrinsett. Euer Onkel wird glücklich sein, Euch zu sehen.«
    Die Wachsoldaten in seiner Begleitung betrachteten auch Tiamak und Camaris mit großer Neugier, aber Sludig wollte keine Zeit vertun. Schon kurz darauf waren sie bereits auf dem Rückweg durch das eisverkrustete Wasser.
    Auf der anderen Seite erwartete sie ein Karren mit zwei mageren, verdrießlichen Ochsen. Als die Fahrgäste eingestiegen waren, versetzte Sludig einem der Tiere einen Klaps auf die Flanke, und der Karren begann knarrend die gepflasterte Straße hinaufzurollen.
    »Was ist das?« Isgrimnur spähte über die Seitenwand auf die hellen Steine.
    »Es ist eine Sithistraße«, erläuterte Sludig nicht ohne Stolz. »Dies ist ein Ort der Sithi. Er ist uralt. Sie nennen ihn ›Sesuad’ra‹.«
    »Ich habe davon gehört«, flüsterte Tiamak Miriamel zu. »In der Überlieferung ist er sehr berühmt, aber ich hätte nie gedacht, dass es ihn noch gibt oder dass er der Felsen war, den mir Geloë gezeigt hat.«
    Miriamel schüttelte den Kopf. Wohin man sie brachte, kümmerte sie wenig. Bei Sludigs Anblick hatte sie sich gefühlt, als sei eine schwere Last von ihr genommen. Erst jetzt begann sie zu begreifen, wie ungeheuer erschöpft sie war.
    Sie merkte, dass sie beim Schaukeln des

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