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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Klauen der Nornenkönigin.
    Als sie aufbrachen von Sturmspitze, ritten sie durch die Ruinen der alten Stadt, des Nakkiga von einst. Doch sie verschwendeten so gut wie keinen Blick auf die eingestürzten Trümmer einer Zeit, in der ihr Volk noch unter der Sonne gelebt hatte. Nachts kamen sie durch die Dörfer der Schwarzen Rimmersmänner. Niemand begegnete ihnen dort, denn die Bewohner der Siedlungen, wie alle Sterblichen in jenem unseligen Land, waren zu klug, um sich noch vor die Tür zu wagen, sobald das Zwielicht herrschte.
    Trotz der Schnelligkeit und Kraft ihrer Tiere brauchten die drei Reiter viele Nächte, bis sie die Frostmark durchquert hatten. Bis auf die Schläfer in entlegenen Siedlungen, die plötzlich Alpträume heimsuchten, und die seltenen Wanderer, denen auffiel, dass der eisige Wind jäh noch kälter wurde, bemerkte sie niemand. In Stille und Schatten setzten sie ihren Weg fort, bis sie Naglimund erreichten.
    Dort hielten sie, um ihren Pferden Ruhe zu gönnen – selbst die grausame Erziehung in den Ställen von Nakkiga konnte nicht verhindern, dass ein lebendiges Tier im Laufe der Zeit ermüdete – und sich mit ihren Verwandten zu beraten, die Josua von Erkynlands verwüstete Burg zu ihrer neuen Heimat erkoren hatten. Die Anführerin von Utuk’kus Klauen – nicht mehr als die Erste unter Gleichen– erwies widerwillig dem verhüllten Gebieter der Burg ihre Ehrerbietung, einem der Roten Hand. In seinen grauen Leichentüchern, unter denen es in jeder Falte blutrot glühte, saß er auf den schwelenden Überresten von Josuas einstigem Fürstenthron. Sie zeigte Respekt, doch nicht über das Notwendige hinaus. Selbst den Nornen, in langen Jahrhunderten hart geworden, verdorrt in kalter Verbannung, waren die vertrauten Diener des Sturmkönigs unheimlich. Wie ihr Herr waren sie im Jenseits gewesen, hatten das Nichtsein kennengelernt und waren doch zurückgekommen. Sie waren von ihren noch lebenden Brüdern so verschieden wie ein Himmelsstern von einem Seestern. Die Nornen liebten die Rote Hand und ihre versengte Leere nicht – keiner der Fünf war mehr als nur ein Loch im Gewebe der Wirklichkeit, ein Loch voller Hass –, aber solange ihre Gebieterin Inelukis Kampf kämpfte, mussten sie vor den obersten Dienern des Sturmkönigs den Nacken beugen.
    Auch von ihren eigenen Stammesgenossen trennte Utuk’kus Klauen eine Kluft. Weil man ihnen bereits das Totenlied gesungen hatte, behandelten die Hikeda’ya von Naglimund sie mit schweigender Ehrfurcht und wiesen ihnen eine kalte Kammer zu, fern von den anderen. Die drei Klauen blieben nicht lange in der Burg, in der der Wind spukte.
    Von Naglimund aus ritten sie über die Steige, durch die Ruinen von Da’ai Chikiza und dann nach Westen durch den Aldheorte, wobei sie die Grenzen von Jao é-Tinukai’i in großem Bogen umgingen. Utuk’ku und ihr Verbündeter hatten ihren Zusammenstoß mit den Kindern der Morgendämmerung bereits hinter sich und großen Vorteil daraus gezogen. Doch diese neue Aufgabe erforderte Unauffälligkeit. Obwohl der Wald selbst sich manchmal gegen sie zu wenden schien, Pfade plötzlich verschwanden und Baumstämme so dicht standen, dass das hindurchsickernde Sternenlicht fremd und verwirrend schien, ritten die drei weiter, unaufhaltsam nach Südosten. Sie waren die Erwählten der Nornenkönigin; so leicht ließen sie sich nicht von ihrer Beute abbringen.
    Endlich kamen sie zum Waldrand. Jetzt waren sie ihrem Ziel sehr nahe. Wie vor ihnen Ingen Jegger brachten sie aus dem Norden den Tod zu Utuk’kus Feinden, aber im Gegensatz zum Jäger der Königin,der besiegt worden war, als er die Hand gegen die Zida’ya erhoben hatte, ritten hier drei Unsterbliche. Sie hatten es nicht eilig. Sie würden keine Fehler machen.

    »Ah, beim guten Gott, mir ist eine Last von den Schultern genommen.« Josua holte tief Atem. »Es ist großartig, endlich aufzubrechen.«
    Isgrimnur lächelte. »Selbst wenn nicht alle dieser Meinung sind – ja, es ist gut.«
    Josua und der Herzog von Elvritshalla saßen auf ihren Pferden neben den Torsteinen, die den Rand des Gipfels bezeichneten, und sahen dem höchst ungeordneten Aufbruch der Bewohner von Neu-Gadrinsett zu. Der Zug schlängelte sich an ihnen vorbei die alte Sithistraße hinunter, wand sich auf ihr um den Abschiedsstein herum und entzog sich schließlich ihren Blicken. Anscheinend waren ebenso viele Schafe und Kühe wie Menschen unterwegs, ein Heer widerspenstiger Tiere, die blökend und muhend

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