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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Euren Gevatterinnen auf dem Markt über mich und Eure anderen fremden Gäste erzählt.«
    Charystra warf ihm einen hastigen, unsicheren Blick zu.
    »Nichts, gar nichts.«
    »Ich will hoffen, dass es stimmt. Ich gab Euch Geld für Euer Schweigen.« Er sah auf Camaris, der zufrieden die ölige Suppe löffelte. »Aber falls Ihr glaubt, Ihr könntet mein Geld nehmen und trotzdem Gerüchte verbreiten, dann merkt Euch: Wenn ich herausfinde, dass Ihr über mich und meine Angelegenheiten geschwatzt habt … dann werde ich dafür sorgen, dass Ihr wünscht, es nie getan zu haben. « Er ließ seine tiefe Stimme die Worte hervorgrollen wie Donner.
    Erschrocken wich Charystra einen Schritt zurück. »Gewiss habe ich kein Wort gesagt! Ihr habt keinen Grund, mich zu bedrohen, Herr! Nicht den geringsten! Ihr tut mir unrecht!« Sie begann sich zurTür zurückzuziehen und schwenkte dabei die Suppenkelle, als wollte sie damit Schläge abwehren. »Ich hab gesagt, ich sag nichts, und dann sag ich auch nichts. Das wird Euch jeder bestätigen – Charystra hält ihr Wort!« Hastig schlug sie das Zeichen des Baums und schlüpfte hinaus in den Gang, wobei sie eine Wolke von kleinen Suppenflecken auf dem Dielenboden zurückließ.
    »Ha«, schnaubte Isgrimnur. Er betrachtete die gräuliche Flüssigkeit, die noch in der Schüssel schwappte. Für ihr Schweigen bezahlen! Was denn noch alles! Genauso gut konnte man die Sonne bezahlen, damit sie nicht schien. Er hatte mit Geld um sich geworfen als wäre es Wranwasser – bald würde sein Beutel leer sein. Und was dann? Der bloße Gedanke versetzte ihn in Wut. »Ha!«, sagte er wieder. »Verdammt!«
    Camaris wischte sich das Kinn und starrte lächelnd ins Leere.

    Simon schaute um den hohen Steinblock herum nach unten. Die blasse Sonne stand fast senkrecht über ihm. Sie fiel tief ins Unterholz und ließ etwas am Berghang kurz aufblitzen.
    »Da ist sie!«, rief Simon nach hinten und lehnte sich an den vom Wind geglätteten Steinpfeiler, um zu warten. Der weiße Felsen hatte die Morgenkälte noch nicht abgeschüttelt und war noch eisiger als die Luft ringsum. Fast sofort merkte Simon, wie seine Knochen zu erstarren begannen. Er trat zurück und drehte sich um. Sein Blick folgte dem Umriss des Bergkamms. Die steinernen Pfeiler umkränzten den Gipfel des Sesuad’ra wie die Zacken eine Königskrone. Mehrere der uralten Säulen waren umgestürzt, sodass die Krone einen verwahrlosten Eindruck machte, aber die meisten standen noch aufrecht und gerade und erfüllten nach Jahrhunderten, deren Zahl sich nicht mehr schätzen ließ, getreulich ihre Pflicht.
    Sie sehen genauso aus wie die Zornsteine auf dem Thisterborg, stellte Simon fest.
    War das etwa auch ein Ort der Sithi gewesen? Genügend seltsame Geschichten darüber waren jedenfalls im Umlauf.
    Wo steckten die beiden anderen? »Kommt ihr?«, rief er.
    Als er keine Antwort bekam, stieg er um den Stein herum und kletterte ein Stückchen hangabwärts, wobei er sorgfältig darauf achtete, sich immer am kräftigen Heidekraut festzuhalten, auch wenn es ihm in die Finger stach, denn der Untergrund war schlammig und konnte tückisch sein. Das Tal unter ihm war mit grauem Wasser bedeckt, in dem sich kaum eine Welle regte, sodass der neue See rings um den Berg so glatt und fest wirkte wie ein steinerner Fußboden. Simon musste unwillkürlich an den Tag denken, als er in die Glockenstube des Engelsturms hinaufgestiegen und sich vorgekommen war, als säße er wolkenhoch über der Welt. Hier auf dem Sesuad’ra war es, als sei der ganze Felshügel gerade erst geboren worden, emporgewachsen aus dem Urschlamm. Man konnte sich leicht einbilden, dass es ringsum nichts anderes gab, ein Gefühl, das Gott gehabt haben musste, als er auf dem Berg Den Haloi stand und die Welt erschuf, wie es im Buch Ädon heißt.
    Jiriki hatte Simon von der Ankunft der Gartengeborenen in Osten Ard erzählt. Damals, so hatte der Sitha gesagt, war der größte Teil der Welt noch vom Meer bedeckt gewesen. Jirikis Volk war vom Aufgang der Sonne hierhergesegelt, aus unvorstellbarer Ferne, und an der grünschimmernden Küstenlinie eines Erdteils gelandet, der noch keine Menschen kannte, einer riesigen Insel, rings umgeben vom ungeheuren Ozean. Erst eine Naturkatastrophe, so hatte Jiriki angedeutet, veränderte das Gesicht der Welt. Das Land hob sich, die Meere flossen nach Osten und Süden ab und ließen neue Berge und Wiesen zurück. Darum hatten die Gartengeborenen auch niemals in ihre verlorene

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